Abschied von einem Leobener Original
Egon Bäuchl, ein waschechter Leobener Gastronom, ist im Alter von 82 Jahren eingeschlafen.
LEOBEN. Egon Anton Franz Bäuchl wurde am 8. Oktober 1930 in Leoben geboren. Als Kind zweier selbständiger Gastronomen spielte sich seine Kindheit zwischen Gaststube und Küche ab. 1930 war es das erste amerikanische Espresso in Leoben beim Schwammerlturm, danach folgte der Goldene Hirsch, den er nach dem Tod seines Vaters mit 25 Jahren übernehmen musste. Eine Lehre als Kaufmann und die Hotelfachschule in Gleichenberg absolvierte er vorher bereits mit Auszeichnung. Den Goldenen Hirschen hatte Egon Bäuchl dann auch bis 1992 geöffnet - bis zu seiner Pensionierung. Fast sein ganzes Leben spielte sich zwischen Schwammerlturm und Sauraugasse ab.
Einzigartiges Original
Um Egon Bäuchl zu verstehen, musste man Zeit haben, ihm zuzuhören, den Intellekt besitzen um ihm folgen zu können und die Möglichkeit nutzen, ihn kennen zu lernen. Menschen, die sich für ihn interessierten, hatten die Chance, eine einzigartige Persönlichkeit kennen zu lernen. Seine Sprüche, Zitate, Witze, Lieder und Weisheiten waren ehrlich, realistisch, knallhart, lustig und unvergesslich. Er war stolzer Vater von vier Kindern: Franz, Hannes, Petra und Andreas. Die letzten 14 Jahre verbrachte er bei seinem Sohn Andreas im Segafredo, wo er zum Teil noch mit geholfen hat, aber vor allem auch die Gäste unterhalten hat. Egon Bäuchl liebte Kinder und Tiere über alles. Die pure Ehrlichkeit und das nicht Berechenbare habe ihn fasziniert. Eine große Leidenschaft von ihm war neben dem Rudern auch das Lesen. Und so beschreibt sein Sohn Andreas mit den Worten von Mark Twain seinen Vater: "Das schönste aller Geheimnisse ist, ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." P. Soir
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