St. Stefan
Das "Maurer's" bringt Generationen seit 1973 zum Tanzen

Auch berühmte Gäste "verirren" sich ab und zu ins Maurer's: Beste Stimmung herrschte etwa beim Auftritt von Melissa Naschenweng.  | Foto: Klaus Pressberger
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  • Auch berühmte Gäste "verirren" sich ab und zu ins Maurer's: Beste Stimmung herrschte etwa beim Auftritt von Melissa Naschenweng.
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Die Tanzdiele Maurer's in St. Stefan feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. Ein halbes Jahrhundert hat vieles an Veränderung mit sich gebracht – von der Musik, dem Publikum und der Art zu feiern. Unverändert geblieben ist jedoch der Wunsch der Familie Maurer, die das Tanzlokal seit 1973 führt, anderen Menschen eine gute Zeit zu bereiten. 

ST. STEFAN. Als vor genau 50 Jahren im Juni des Jahres 1973 die Tanzdiele Maurer's aufsperrte, strömten die Obersteirerinnen und Obersteirer reihenweise in die Vorderlobming in St. Stefan ob Leoben, manche "verirrten" sich auch mit ihrem Auto auf der Suche nach einem Lokal. "Damals funktionierte das ja noch etwas anders", erzählt Peter Maurer von der Zeit, in der seine Mutter Anna die Tanzdiele eröffnete. "Da hatte man noch keine Handys, da funktionierte das über Mundpropaganda, oder man fuhr eben so lange, bis man etwas fand".

Anna Maurer (im Bild mit Peter Maurer sen.) wurde die Goldene Wirtinnenrose überreicht.  | Foto: Günter Pichler/fotolicht.at
  • Anna Maurer (im Bild mit Peter Maurer sen.) wurde die Goldene Wirtinnenrose überreicht.
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Es war ein Samstag, an dem das Maurer's erstmal aufsperrte, eine Band sorgte für Musik und die Leute tanzten. Auch am Sonntag stand plötzlich eine Gruppe von Leuten vor der Tür, die weiter feiern wollte. Für den Sonntag sei jedoch gar kein "Betrieb" geplant gewesen. Wie es der Zufall so wollte, fand sich ein Gast – Rudi Theis, er sollte der erste DJ der Tanzdiele werden, der anbot nach Hause zu fahren, seinen Plattenspieler zu holen und Musik aufzulegen.

"So funktionierte das damals, vieles hat sich 'einfach so ergeben'", schmunzelt Peter Maurer. Seine Mutter handelte oft aus dem Bauch heraus, wenn es um das Maurer's ging, "und lag damit oft richtig", so der Sohn. Sie brachte jedoch noch etwas anderes, Wesentliches mit, das die Tanzdiele so erfolgreich machte: "Man braucht die Freude daran, anderen eine Freude zu machen – und das hat meine Mutter sehr gut gemacht", erzählt Peter Maurer mit einem Schmunzeln. 

Mit DJ Rudi Theis fing im Juni 1973 alles an: Er wusste, wie er die Menge zum Tanzen brachte.  | Foto: Günter Pichler/fotolicht.at
  • Mit DJ Rudi Theis fing im Juni 1973 alles an: Er wusste, wie er die Menge zum Tanzen brachte.
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Von Tischtelefonen und Musik zum Kuscheln

Mittlerweile sind 50 Jahre vergangen. Vieles hat sich verändert. Die vorübergehend installierten Tischtelefone, etwa eine hübsche Dame zwei Tische weiter angerufen wurde, gibt es nicht mehr. Auch die "3er-Radln" bei der Musik – von schneller Tanzmusik – meist Fox, über einen relativ offenen Teil bis hin zu den ruhigeren Platten, bei denen man laut Peter Maurer "in den Nahkampf übergegangen ist", sprich, sich an seine Liebste kuscheln konnte – gibt es in der Form nicht mehr. Auch stand früher der Spaß im Vordergrund. "Der DJ hat früher nicht nur mit Musik unterhalten sondern auch mit Spielen. Da gab es zum Beispiel Polonaisen, wo die Gäste beim Fenster hinaus und bei der Tür wieder hinein getanzt sind", erinnert sich Maurer.

Die "Disco-Branche" habe sich verändert, weiß auch Sohn Christopher Maurer: "Jetzt ist alles sehr eventlastig. Du musst dem Gast immer ein anderes Motto bieten." Gerne werde im Maurer's auch mit dem Bild der traditionellen Landdisco gespielt, beispielsweise mit Bauernsilvester, Oktoberfest und Co. Eine spezielle Ü30-Party sei ein weiterer Versuch gewesen, auch ältere Leute anzusprechen. Während das Publikum früher zwischen 18 und 28 Jahren war, feiern nun die 16- bis 26-Jährigen. Dafür sei der Alkoholkonsum deutlich zurückgegangen. "Wir haben jetzt sicher das dreifache an alkoholfreien Getränken, wie beispielsweise Anfang der 2000er-Jahre", erzählt Christopher Maurer. 

So wurde im Maurer's nach dem Umbau 1994 gefeiert.  | Foto: Günter Pichler/fotolicht.at
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Mit der Zeit gehen

Verändert haben sich aber nicht nur die Musik, das Publikum und die Art und Weise, wie getanzt und kommuniziert wird, auch das Maurer's selbst ist mit der Zeit gegangen: Neben der Tanzdiele, die mittlerweile ein kosmetisches "Upgrade" erhielt, und der Gaststube gibt es seit dem Jahr 2006 einen Teil, der als Irish Pub geführt wird – mit der entsprechenden Musik. "Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung", meint dazu Peter Maurer. Vielleicht nicht die einzige, denn den berühmten Maurer-Toast gibt es auch nach 50 Jahren.

Die Ruhe vor dem Sturm: So sah die Tanzdiele Maurer's seinerzeit aus, bevor sich zu späterer Stunde die jungen Leute zum Tanzen trafen.  | Foto: Günter Pichler/fotolicht.at
  • Die Ruhe vor dem Sturm: So sah die Tanzdiele Maurer's seinerzeit aus, bevor sich zu späterer Stunde die jungen Leute zum Tanzen trafen.
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...und so sieht die Tanzdiele nach dem letzten großen Umbau im Jahr 2017 aus. | Foto: Klaus Pressberger
  • ...und so sieht die Tanzdiele nach dem letzten großen Umbau im Jahr 2017 aus.
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"50 Jahre Maurer's – wir bewegen Generationen"

Zum 50-jährigen Jubiläum gibt's am Samstag, 3. Juni, sowie Samstag, 10. Juni zwei große Party-Nächte mit Festzelt und Auftritten namhafter Musikerinnen und Musiker. Einlass ist jeweils ab 20 Uhr ab 16 Jahren. 

  • 3. Juni: Cäpt'n Klug & die Zwergsteirer, Oliver Haidt, Bianca Holzmann, DJ Max und Kult-DJ Gü
  • 10. Juni: nordwand, Hannah und Daniel Düsenflitz 

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