Auslandsleobenerin Andrea Dusper

Ein großer Karriereschritt nach Atlanta

Die Leobenerin Andrea Dusper, 28, zog vor rund einem Jahr berufsbedingt nach Atlanta, Georgia. Künftig möchte sie gerne in den USA bleiben.

LEOBEN/KENNESAW. Wenn es bei uns hier in Österreich zwölf Uhr mittags ist, dann beginnt für die Menschen in Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, um sechs Uhr morgens gerade einmal der Tag. So auch für die Leobenerin Andrea Dusper, die seit März vergangenen Jahres in der Stadt Kennesaw im Cobb County, einem der 24 Bezirke der Metropolregion Atlanta, lebt. „Ich habe mich für eine Stelle der Firma Knapp versetzen lassen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits rund zwei Jahre für das Unternehmen in Leoben gearbeitet und mir als ‚Service Engineer‘ viele Erfahrungen aneignen können, die mir in meiner neuen Position in den USA sehr helfen. Ich bin jetzt hier als ‚Service Delivery Manager‘ im Softwarebereich tätig und unterstütze unsere Logistic Operation Engineers“, erzählt die 28-Jährige. Da sie auch für das Problem-Management des Unternehmens zuständig ist, ist sie „ab und an unterwegs, um vor Ort zu unterstützen, etwa in Chicago, Indianapolis und zukünftig auch in Dallas.“ Für die Möglichkeit, in den USA zu arbeiten, ist sie der Firma Knapp sehr dankbar.

Die Entscheidung stand schnell fest

„Es war schon seit längerer Zeit mein Wunsch, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben, zudem wusste ich, dass es für meine berufliche Karriere wichtig ist. Als ich das Angebot bekam, stand die Entscheidung für mich schnell fest, da ich mich einfach nicht mehr in Österreich gesehen habe. Ich wusste, wenn ich etwas verändern und erfolgreich sein möchte, würden meine Chancen in den USA am besten sein“, sagt die 28-Jährige, die Weihnachten und Neujahr hier in Leoben bei ihrer Familie und mit Freunden verbrachte, nun aber wieder in Kennesaw ist.

Mittlerweile gut eingelebt

Die Abschiede von der Familie fallen ihr naturgemäß immer schwer. „Anfangs war das Heimweh ziemlich groß, da ich ein Familienmensch bin und meine Eltern und meinen Bruder Dario doch fast täglich gesehen habe. Dario hat mich vergangenes Jahr sogar hier in Kennesaw besucht, um es mir leichter zu machen. Wir hatten eine wunderbare Zeit und konnten gemeinsam die umliegenden Nachbarstaaten bereisen. Mittlerweile habe ich mich gut eingelebt und in Atlanta tolle Menschen getroffen, die zu engen Freunden und meiner zweiten Familie geworden sind.“

Lebenstraum Haus

Derzeit wohnt die Leobenerin in einer Wohnung in einer geschlossenen Siedlung. „Man kommt dort nur als Bewohner hinein“, erklärt Andrea Dusper. „Mitte des heurigen Jahres werde ich aber in ein Haus ziehen, da das mein Lebenstraum ist.“
Mit der Sprache hat die 28-Jährige überhaupt keine Probleme. „Mein Englisch ist fließend und die Amerikaner hören meinen Akzent kaum heraus, deswegen ist die Verständigung für mich sehr einfach.“ Ganz auf Deutsch zu verzichten braucht die Leobenerin aber nicht, denn viele ihrer Arbeitskollegen sind ebenfalls aus Österreich.

Ruhig bleiben im Straßenverkehr

Was ihr an ihrer neuen Heimat besonders gefällt, ist die Lebensfreude der Menschen. „Hier sind die Leute freundlich, nicht gestresst und man genießt das Leben mehr.“ Wo sich aber doch ein wenig Stress einschleicht, ist der Straßenverkehr. „In Atlanta stehe ich täglich im Stau und brauche teilweise Stunden, um meine Einkäufe und Besorgungen zu erledigen. Das ist auch meine größte Herausforderung tagtäglich: Bei dem vielen Verkehr ruhig zu bleiben“, erzählt Andrea Dusper schmunzelnd.

Zukunft in Montana

Vermisst wird von ihr neben Familie und Freunden vor allem das gute Essen aus Österreich und Kroatien, wo ihre Familie herstammt. „Hier in den USA faszinieren mich dafür die Musik- und Sportkultur, deswegen besuche ich auch öfters Basketball- und Footballspiele sowie Konzerte. Mein absolutes Highlight war das Metallica-Konzert in Dallas.“
Und wie sehen die Zukunftspläne aus? „Ich möchte gerne hier in den USA bleiben, aber nicht im Bundesstaat Georgia. Montana hat es mir sehr angetan, weil es ruhiger und nicht so dicht besiedelt ist und weil mich die Natur dort an zu Hause erinnert“, sagt Andrea Dusper.

Das könnte dich auch interessieren: