Trofaiacher Stimmungsbilder
Elisabeth Welzel: "Ich konzentriere mich auf meine Familie"

Die Trofaiacherin Elisabeth Welzel arbeitet in einer Apotheke in Leoben. | Foto: KK/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Die Trofaiacherin Elisabeth Welzel arbeitet in einer Apotheke in Leoben.
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Mit den "Trofaiacher Stimmungsbildern" zeigt Jacqueline Juri, wie sich der Alltag der Menschen in Trofaiach in der aktuellen Zeit verändert. Dazu führt sie wöchentliche Interviews durch.

Juri hat regelmässig Elisabeth Welzel Elisabeth Welzel, wohnhaft in Oberschardorf/Trofaiach interviewt. Welzel ist studierte Landschaftsplanerin, Begründerin der Initiative „Trofaiach unser Garten“, arbeitet in einer Apotheke und ist Mutter zweier Kinder.

Fällt Ihnen zu dieser Situation, in der wir uns nun seit geraumer Zeit befinden, ein Zitat, eine Geschichte, ein Bild beispielsweise aus einer Zeitung, ein Satz, oder vielleicht eine Textzeile von einem Lied ein, das Ihre Gefühlslage oder Ihre Gedanken gut beschreiben könnte?

ELISABETH WELZEL: Ich habe keine Zeit mich zu beeilen, von Igor Strawinsky wäre das Zitat, das ich weitergeben möchte. Ich habe diesen Spruch für mich gewählt, weil ich schon immer diese Hektik und das „Hinterher-Hetzen“ von vorgegebenen Klischees abgelehnt habe. Es ist ein Sinnbild dafür, wie sehr sich jetzt die Zeit entschleunigt hat, wie alles zur Ruhe kommt. In diesem Fall passt das ganz gut.

Hat sich der Umgang mit der für Sie zur Verfügung stehenden Zeit, in irgendeiner Form, sei es nun im privaten Bereich, als auch auf beruflicher Ebene, verändert? Bezogenen auf die Qualität der Zeit in Ihrem Alltag?
ELISABETH WELZEL:
Ich habe gestern auf meinen Kalender geschaut und habe festgestellt, es steht dort kein einziger Termin, weder bei meinem Mann noch bei meinen Kindern. Das heißt, es gibt reichlich freie Zeit, nicht verplante Zeit, die einem persönlich zur Verfügung steht. Ich finde, das ist das schönste Gut überhaupt, nicht verplant zu sein, sondern den Moment zu genießen, wie er jetzt ist. Wenn man das Negative ausklammert, was dazu geführt hat Zeit zu haben und sich auf das reduziert, was übrigbleibt, dann ist dieser Moment schön. Weil man sich auf sich selbst konzentrieren kann und vor allem ganz wesentlich, man sich auf seine Familie konzentriert. Wenn man das mit der Zeit vor der Corona-Krise vergleicht, als wir alle viele Termine hatten, bei meinen Kindern sogar noch mehr, bedingt durch Schule und Sport, dann gibt es jetzt durch den Wegfall der Termine, Familienzeit.
Wir haben zuvor schon immer darauf geachtet, gemeinsam zu essen, gemeinsam Zeit zu verbringen oder gemeinsam zu spielen, das war uns schon immer wichtig. Jetzt ist das aber trotzdem anders. Ich unterhalte mich mehrmals täglich mit meiner Tochter, dies hat es zuvor in dieser Form nicht mehr gegeben. Im telefonischen Austausch mit meiner Freundin stellten wir fest, dass unsere Kinder mit 16 und 17Jahren flügge werden, sie werden erwachsen, beginnen ihr eigenes Leben zu leben, mit ihren Freunden und ihren Wertigkeiten, dadurch entfernen sie sich. Jetzt hat man die Chance nochmals teilhaben zu können, weil sie da sind. Ansonsten wären sie, wie soll ich es sagen, schon weggeflogen. Nun kann man mit ihnen noch intensiv Zeit verbringen oder Gespräche führen, die sonst im Alltag zuvor, nicht geführt worden wären. Das ist ein Gewinn.

Was wollen Sie mir in der dritten Woche erzählen?
ELISABETH WELZEL:
Ich merke, ich werde gelassener. Es braucht nicht viel im Leben, um glücklich zu sein. Zum einen können wir uns als Österreicher glücklich schätzen, in diesem wunderschönen und stabilen Land zu leben. Zum anderen, wenn ich ein Dach über dem Kopf habe, liebe Menschen um mich herum und zu essen habe, dann brauche ich eigentlich nicht mehr.

Sie haben die Möglichkeit Ihren Mitmenschen eine Frage zu stellen, welche wäre das?
ELISABETH WELZEL:
Spontan würde ich fragen wollen: Sind Sie glücklich?

Interview: Jacqueline Juri

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