Trofaiacher Stimmungsbilder
Elisabeth Welzel: "Regt euch nicht über alles auf"

Seit Corona besucht Elisabeth Welzel einmal in der Woche mit ihrer Familie den Leopoldsteinersee.   | Foto: KK
  • Seit Corona besucht Elisabeth Welzel einmal in der Woche mit ihrer Familie den Leopoldsteinersee.
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Die "Trofaiacher Stimmungsbilder" beleuchten die Lebensumstände von unterschiedlichsten Menschen in der Stadt Trofaiach in Zeiten von Corona.

TROFAIACH. Auch im fünften Teil der "Trofaiacher Stimmungsbilder" – also nach Woche fünf der Ausgangsbeschränkungen – hat Jacqueline Juri, die Obfrau des Museumsvereins Trofaiach, Menschen aus der Stadt Trofaiach in Form von Telefoninterviews über ihr Befinden und ihre Gedanken im Zusammenhang mit der Coronakrise befragt. Auch die studierte Landschaftsplanerin und Angestellte in einer Apotheke Elisabeth Welzel stellte sich ein weiters Mal den Fragen. 

Gibt es Momente oder Situationen die Sie auch in diesen herausfordernden Zeiten zum Lachen bringen oder Ihnen ein Gefühl der Leichtigkeit geben?
ELISABETH WELZEL: 
Ja, da habe ich zwei Beispiele im Kopf. Die erste Hälfte der Woche verbringe ich in der Apotheke und habe dort das Glück, Kolleginnen zu haben mit denen ich mich austauschen kann. Da das Team Montag und Dienstag wechselt sind es in Summe fünf Personen, die ich dort treffe. Somit habe ich die Möglichkeit auf ein „Tratscherl“ und auch die Gelegenheit zu blödeln. Das bringt eine tolle Leichtigkeit mit sich. An einem Arbeitstag wie er zum Beispiel gestern war, wird dann nicht nur einmal gelacht, sondern viel öfter. Wenn ich dann nach Hause komme, habe ich eigentlich schon viel erlebt, weil ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen in der Arbeit auch Spaß haben konnte.
Im Privatbereich haben wir als Familie seit Corona das Ritual eingeführt, einmal in der Woche zum Leopoldsteinersee zu fahren. Der Leopoldsteinersee, das ist für mich ,daheim‘, es ist ein wunderschöner See, eine wunderschöne Kulisse. Wir machen dort jedes Mal ein Picknick und die Mutigen gehen ins Wasser, einfach nur Entspannung pur! Dieser Ausflug verleiht mir nicht nur Leichtigkeit, dort bin ich glücklich, dort komme ich runter.

Mit welchen Gedanken beschäftigen Sie sich derzeit? 
ELISABETH WELZEL:
Natürlich bin ich gespannt, wie es nun weiter geht. Ich verfolge die Nachrichten und seit gestern weiß man, mit Mitte Mai startet wieder alles. Was mich derzeit aber ein wenig irritiert, ist die Wichtigkeit, die der Tourismus in den Medien einnimmt. Man sagt, man muss Österreich wieder öffnen für den deutschen Tourismus, weil es für die gesamte Tourismusbranche enorm von Bedeutung ist. Ja sicher, ich kann das verstehen, aber ich stelle mir auch die Frage, wie schaut es generell mit dem Reisen aus? Bestünde dadurch nicht die Gefahr wieder viele kleine Hotspots zu erzeugen? Mich irritiert das. Natürlich reisen viele Menschen gerne und wollen auf Urlaub fahren und wir wissen natürlich auch, dass der deutsche Tourist für Österreich wichtig ist. Ich denke mir, genau den richtigen Punkt zu erwischen, um zu sagen, okay bitte kommt alle wieder, das ist der Knackpunkt.

Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze: 
ELISABETH WELZEL:

1) Wenn ich mir was Gutes tun möchte: …, nehme ich mir die Zeit zu zeichnen. Ich habe immer schon gerne gezeichnet, aber es war immer das Unwichtigste im Leben, dass man halt was zeichnet. Somit habe ich das auch nur sehr dilettantisch verfolgt. Irgendwie hat es sich jetzt ergeben, dass ich Gesichter zeichne oder einfach nur Techniken erlerne. Das macht mir gerade riesigen Spaß. Leider komme ich momentan nur selten dazu.
2) Wenn ich morgen aufwache und es wäre alles wieder so, wie vor der Coronakrise: …, dann wären wieder zu Hause alle weg und ich wäre wieder das Taxi der Familie.
3) Meinen Mitmenschen möchte ich sagen: …, regt euch nicht über alles auf.
4) Wenn ich einen Wunsch frei hätte: …, dann würde ich gerne meinen Vater umarmen.

Was möchten Sie Ihren Mitmenschen für die kommenden Tage an Positives mitgeben? Vielleicht in Form eines Buchtipps, eines Liedes, etc. 
ELISABETH WELZEL:
Ja, spontan fällt mir der Song von den Monty Pythons ein: „Always Look On the Bright Side of Life“. Ebenso witzig und sehenswert ist für mich „Ministry of Silly Walks Monty Python's Flying Circus“. Als Film würde mir einfallen: „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“, für mich ein sehr inspirierender Film, der mich dazu bewogen hat, die Initiative „Trofaiach – unser Garten“ zu gründen. Der Film zeigt viele positive Beispiele auf, wie man Nachhaltigkeit in Regionen bringen kann. Ein Satz aus diesem Film, der mir in Erinnerung geblieben ist und mich immer noch beschäftigt lautet: „Wenn wir alleine auf einer Insel stranden würden, dann wären wir zu blöd, uns selbst zu ernähren“.

Interview: Jacqueline Juri

>>Hier gibt‘s weitere Stimmungsbilder und die Interviews der vergangenen Wochen<<

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