Inszenierung von Lisa-Lena Tritscher
Leoben: Ein Theaterstück, das viel Biss hat

- Die Schauspielerin Lisa-Lena Tritscher hat eine Tragikkomödie inszeniert, die im Stadttheater Leoben am 4. Februar Premiere hat.
- Foto: Christoph Liebentritt
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Mit der Tragikomödie "Donna Annas Gebiss" zeigt sich die Schauspielerin Lisa-Lena Tritscher in Leoben als Regisseurin. Die 34-Jährige ist in Trofaiach aufgewachsen und lebt heute in Wien.
LEOBEN, WIEN. "Man kann in seinem Leid auch komisch sein, das Lustige kann durch das Tragische entstehen", sagt die Schauspielerin Lisa-Lena Tritscher über ihre aktuelle Regiearbeit. Unter dem Titel "Donna Annas Gebiss" inszeniert sie eine Tragikomödie des Leobener Autors Günther Freitag, die am 4. Februar im Stadttheater Leoben ihre Uraufführung hat – knapp drei Wochen vor dem 70. Geburtstag des Schriftstellers.
Beeindruckendes Regiedebüt
Tritscher war einige Jahre Günther Freitags Schülerin im "Neuen" Leobener Gymnasium, er unterrichtete sie in Deutsch. Danach haben die beiden einander aus den Augen verloren, erst als Schauspielerin hat Freitag Lisa-Lena Tritscher wieder getroffen. Anlässlich einer Aufführung von Tschechow-Einaktern im Stadttheater Leoben hat sie ihn mit ihrer intelligenten Regie und den erfrischend agierenden Schauspielern überzeugt. "Über ihre Arbeit sind wir danach ins Gespräch gekommen", erzählt Freitag.

- Ein Stück von Günther Freitag wird im Stadttheater gespielt.
- Foto: Michael Freitag
- hochgeladen von Wolfgang Gaube
Beiderseitiges Interesse
Ich habe das Stück ohne konkrete Absicht Lisa gezeigt, sie hat sich nach der Lektüre dafür interessiert. Weil ich ihre Arbeit schätze und ihrem Gespür vertraue, habe ich ihr den Text gerne überlassen."
Unter einen Hut
"Wir sind gut in der Zeit", berichtet Lisa-Lena Tritscher, die sich bei vierwöchigen Probearbeiten in Wien mit den beiden Schauspielerinnen Elisabeth Osterberger und Maria Astl intensiv auf die Uraufführung in Leoben vorbereitet. Erstmals wagt sie sich in ihrer Regiearbeit für "Donna Annas Gebiss" an einen fremden Text, den sie nur marginal verändert hat. Die Aussage des Autors wolle sie in eine eigene Mischung kleiden und verschiedene künstlerische Aussagen unter einen Hut bringen.
Ein Heimspiel in Leoben
"Ich liebe die Abwechslung und entdecke zusehends die Reize der Regiearbeit" sagt Tritscher, die sich als Schauspielerin in TV-Produktionen wie auf der Theaterbühne bereits einen Namen gemacht hat.
Mit "Donna Annas Gebiss" kehrt sie in ihre obersteirische Heimat zurück. Im Stadttheater Leoben war sie mit ihrer Mutter Silvia als Kind häufig zu Gast, die Prinzessinnen hatten es ihr besonders angetan. "Von denen wollte ich auch Autogramme", erinnert sich Lisa-Lena Tritscher. Bei ihrem "Heimspiel" am 4. und 5. Februar könnte es aber durchaus sein, dass sie selbst vom Leobener Theaterpublikum um Autogramme gebeten wird.

- Foto: Christoph Liebentritt
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Woche-Tipp
Donna Annas Gebiss",
Tragikomödie von Günther Freitag, Regie: Lisa-Lena Tritscher
mit Elisabeth Osterberger und Maria Astl
Freitag, 4. Februar Uraufführung
Samstag, 5. Februar
Stadttheater Leoben, jeweils 19.30 Uhr
Karten: 03842/802-1602
Zum Stück
Donna Annas Gebiss ist eine Tragikkomödie. Eine Komödie, weil das Tragische immer auch eine Komik hat. Und das Komische und das Tragische dem Leben inhärent sind und eines ohne das andere nicht auskommt.
Donna Anna ist ein Opernstar. Sie tritt in den bedeutendsten Häusern der Welt auf. Zumindest glaubt sie das. Zu diesem Zwecke hat ihr verstorbener Ehemann, ein angesehener Zahnarzt, ihr für jede Rolle ein eigenes Gebiss angefertigt. Ihr Sohn, ebenso Zahnarzt, führt diese Tradition fort.
Manon, ihre Tochter, eine kinderlose Grundschullehrerin, steht ihr zur Seite und fungiert als eine Art Kammerzofe. Sie ist Opfer und Zielscheibe aller Launen der alternden Diva. Wirklichkeit und Realität scheinen im Wahn Donna Annas zu verschwimmen.
Die Textvorlage stammt von Günther Freitag, die Regie führt Lisa-Lena Tritscher.
Zur Person
Lisa-Lena Tritscher wurde 1988 in Leoben geboren und ist in Trofaiach aufgewachsen.
Tritscher studierte erst Germanistik und Dramaturgie an der Kunstuniversität Graz, bevor sie in Wien Schauspiel studierte. Während ihres Studiums stand sie u. a. am Wiener Volkstheater auf der Bühne und drehte. 2017 spielte sie die Titelrolle in Alma unter der Regie von Paulus Manker. 2018 drehte sie unter der Regie von David Schalko M – eine Stadt sucht einen Mörder. Die Serie feierte 2019 auf der Berlinale – den 69. internationalen Filmfestspielen Berlin – Weltpremiere, wurde bei ORF eins, auf TV Now und auf der Diagonale 2019 gezeigt. Im August 2019 übernahm sie die Rolle der Kommissarin Renate Kohlross an der Seite von Cornelius Obonya in der von ServusTV produzierten Altaussee-Krimireihe nach den Romanen von Herbert Dutzler.
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