Trofaiach Stimmungsbilder
Simon Juri: "Ich schaue nicht mehr so oft Nachrichten"

Schüler Simon Juri erzählt, wie es ihm in der zweiten Woche der Ausgangsbeschränkungen ergangen ist.  | Foto: KK
  • Schüler Simon Juri erzählt, wie es ihm in der zweiten Woche der Ausgangsbeschränkungen ergangen ist.
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Mit den "Trofaiacher Stimmungsbildern" zeigt Jacqueline Juri, wie sich der Alltag der Menschen in Trofaiach in der aktuellen Situation verändert.

TROFAIACH. "Das Stimmungsbild einiger Menschen in einer kleinen Stadt in einer Krisenzeit zu archivieren", ist das Ziel des Projektes von Jacqueline Juri, der Obfrau des Museumsvereins Trofaiach. Dafür hat sie in den vergangenen Wochen einige Trofaiacher telefonisch befragt, um zu erfahren, wie es ihnen mit der aktuellen Situation ergeht. Nachdem Simon Juri – er ist Schüler der sechsten Klasse in Seckau und wohnt in Trofaiach – seine Gedanken und Erfahrungen bereits nach der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen geteilt hat, folgt nun ein weiteres Fazit nach Woche zwei.

Die zweite Woche seit der Ausgangsbeschränkung ist nun vorbei. Wie empfindest du deinen körperlichen und geistigen/seelischen Zustand?
SIMON JURI: Ich bin ein bisschen verschnupft, sonst geht es mir eigentlich gut. Also mein geistiger Zustand ist nicht besonders belastet. Ich persönlich gehe mit der Situation ziemlich gut um, so gut, dass es schon in die Normalität umschwenkt. Ich baue in meinem Alltagsleben daheim fixe Rituale ein, damit es sich normal anfühlt.

Was beschäftigt dich derzeit, auch im Hinblick auf deinen Alltag?
SIMON JURI: Also, das was mich beschäftigt, da hat sich gegenüber der letzten Woche nicht so viel verändert. Mich beschäftigen immer noch die Maßnahmen rund um Corona, aber auch das Fehlen von kritischen Betrachtungen. Ich habe das Gefühl, dass man eben keine Kritik daran üben darf, zumindest offiziell – naja darf schon, aber es ist nicht so besonders erwünscht. Ich schaue nicht mehr so oft die Nachrichten an, weil es eher belastend ist, als das es mir irgendetwas bringt. Neue Informationen, von Corona mal abgesehen, sind ja sehr selten jetzt. Ich höre jeden Tag das Gleiche. Mich macht das schon langsam etwas aggressiv, Informationen über die Todesmeldungen zu hören, finde ich jetzt auch nicht so besonders erheiternd, würde ich sagen, deswegen schaue ich mir die Nachrichten nur noch selten an. Anscheinend gibt es in der Welt nichts anderes als dieses Thema.

Was hat sich maßgeblich verändert in dieser zweiten Woche?
SIMON JURI: 
Ja, dass ich halt, wie schon in der ersten Woche erwähnt, nicht in die Schule gehe, sondern die Arbeitsaufträge von daheim aus erledige, quasi „Homeschooling“ habe. Mir geht es ganz gut damit. Es ist aber nicht so, als würden wir gar nichts bekommen, es gibt schon einiges zu tun und ich habe wirklich viel zu erledigen, was total okay ist. Ich habe natürlich jetzt schon einen ganz anderen Rhythmus, als wenn ich zur Schule gehen würde. Ich finde es für mich persönlich besser, über meine Zeit selbst bestimmen zu können. Ich frage mich, ob oder wann die Schule wieder öffnen wird und wie die Benotung sein wird.

Was möchtest du deinen Mitmenschen mitteilen?
SIMON JURI:
 Dass man nach wie vor die Maßnahmen einhalten soll, und daheimbleiben soll, auch wenn das Wetter relativ schön ist. Und dass man auch das Eine oder das Andere hinterfragen soll.

Interview: Jacqueline Juri

>>Hier gibt‘s weitere Stimmungsbilder und die Interviews der ersten Woche<<

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