Österreichische Rettungshundebrigade
Wenn Mensch und Hund gemeinsam Leben retten

Lorena Bichler mit dem jüngsten vierbeinigen Mitglied der Staffel, Bex, einem 15 Wochen alten grauen Schäferhund.  | Foto: Bichler
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  • Lorena Bichler mit dem jüngsten vierbeinigen Mitglied der Staffel, Bex, einem 15 Wochen alten grauen Schäferhund.
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Die Arbeit von Rettungshunden und ihren Führern steht derzeit bei einem bundesweiten Lehrgang der ÖRHB im St. Stefaner Murwald im Fokus. Lorena Bichler aus St. Stefan, Mitglied der Rettungshundestaffel Leoben, erzählt von ihren Aufgaben.

ST. STEFAN/LEOBEN. Rund 250 Mitglieder von Rettungshundestaffeln aus ganz Österreich eignen sich mit ihren 210 Vierbeinern noch bis heute, Sonntag, im Zuge des Bundesflächenlehrgangs sowie von Einsatzübungen der Österreichischen Rettungshundebrigade (ÖRHB) in St. Stefan und Umgebung neues Wissen und Können in Bezug auf Menschenrettung an. Damit sie sich an 365 Tagen, bei Tag und Nacht, kostenlos und unentgeltlich als bestens ausgebildete Hundeführer mit ihren Rettungshunden und Helfern in den Dienst der Mitmenschen stellen können.

Lorena erzählt

Lorena Bichler aus St. Stefan ist mit zwölf Jahren als Jugendmitglied in die Staffel Leoben-Bruck-Mürzzuschlag aufgenommen worden. Heute ist die 23-jährige leidenschaftliche Helferin bei der Staffel. „Ich bin derzeit ohne eigenen Hund tätig, assistiere aber dem Hundeführer. Helfer in der Rettungshundestaffel sind wichtige Bausteine in der Ausbildung des Rettungshundes“, erklärt die Pflegeassistentin in der Volkshilfe Leoben. Helfer wie sie mimen etwa Opfer und belohnen den Hund nach erfolgreicher Suche. Dies ist von großer Bedeutung, denn davon sind Motivation und Arbeitswille der Hunde abhängig. Gleich wie Hundeführer müssen Helfer auch die Orientierung mit Karte und Kompass sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschen.

Die Zusammenarbeit mit Hunden und deren Ausbildung faszinieren Lorena Bichler, die von klein auf selbst immer Hunde hatte. | Foto: Bichler
  • Die Zusammenarbeit mit Hunden und deren Ausbildung faszinieren Lorena Bichler, die von klein auf selbst immer Hunde hatte.
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Rund 20 Einsätze pro Jahr

„Ich legte meine Helferprüfung vor zwei Jahren erfolgreich ab und bin seitdem aktiv bei Sucheinsätzen nach vermissten Personen tätig“, erzählt die 23-Jährige, deren Mama Eva Maria ebenfalls bei der Staffel ist. Rund 20 Einsätze sind es pro Jahr, und nicht alle enden gut. „Wir finden glücklicherweise lebende Personen, aber leider auch bereits verstorbene. Personen, die etwa nach dem Schwammerlsuchen wegen gesundheitlicher Notfälle nicht mehr nach Hause kommen oder Menschen, die einen Suizid angekündigt haben. Solche Fälle werden von uns in der Gruppe immer intensiv besprochen und die jüngeren Mitglieder versuchen gemeinsam mit den erfahrenen, das Geschehene zu verarbeiten“, erklärt Lorena. In der Staffel begonnen hat die Tierliebhaberin als Jugendliche mit ihrer Cocker Spaniel-Dame Amira, die mittlerweile aber zu betagt ist für Einsätze. „Auch wenn meine Amira nicht mehr in der Rettungshundearbeit tätig ist, trainiere ich trotzdem fast jeden Tag mit ihr.“

Den Hund "lesen"

Zweimal im Jahr werden Lehrgänge wie der aktuelle in St. Stefan absolviert. „Das Schöne an der Arbeit in der Rettungshundestaffel ist, dass es immer wieder neue Aufgaben gibt, und vor allem habe ich gelernt, aus einem Hund zu ‚lesen‘“, sagt die St. Stefanerin, die sich gerne mit der Ausbildung von jungen Hunden beschäftigt. Die rund dreijährige Ausbildung der Tiere sei sehr herausfordernd, interessant und immer wieder schön. Das Training findet ein- bis zweimal in der Woche statt, die Vierbeiner werden dabei in Flächen-, Weg- und Trümmersuche ausgebildet. Während des aktuellen viertägigen Bundesflächenlehrgangs in und um St. Stefan ist das Training unter anderem auch ziemlich spektakulär, wie etwa beim Motorbootfahren in einem Schotterteich mit dem Rettungshund oder beim Abseilen im Steinbruch auf der Gulsen bei Kraubath.

In einem Schotterteich im Bezirk wurde das Motorbootfahren mit den Rettungshunden geübt. | Foto: Bichler
  • In einem Schotterteich im Bezirk wurde das Motorbootfahren mit den Rettungshunden geübt.
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Wichtige Übungen

Mit dabei sind Rassen wie Labrador, belgischer und holländischer Schäferhund, Rottweiler, Jack Russell Terrier und sogar ein Dackel, wie Bundesausbildungsreferent und Leiter der Landesgruppe Steiermark der ÖRHB René Schmid erklärt. „Ein solcher Lehrgang und die Übung sind sehr wichtig, weil man so den Stand der Ausbildung der Hunde und deren Einsatzbereitschaft sieht und erkennt, an welchen Defiziten noch zu arbeiten ist. Wir möchten uns ganz herzlich für die freundliche Unterstützung von Waldbesitzern, des Bürgermeisters von St. Stefan und der Spender bedanken“, betont der Ausbildungsreferent.

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