25 Jahre Selbsthilfegruppe Krebs: Das Lebenswerk starker Frauen

Foto: Freimann

LEOBEN. Das Schicksal überrascht uns oft mit schweren Erschütterungen. Egal ob emotional oder physisch: Die Diagnose an Krebs erkrankt zu sein ist nicht leicht. Weder für den Betroffenen, noch für Angehörige oder Freunde. Die Angst vor dem Outing, die Ungewissheit und der Mangel an Information erschweren die Diagnose zunehmend. Um an Krebs erkrankten Frauen eine Stütze zu bieten und ihnen in einer dramatischen, traurigen Lebenssituation mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, gibt es die "Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs-Leoben", die vergangene Woche im Pfarrhaus Waasen ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Das Herz der Gruppe bildet Sieglinde Mahler, die in den vergangenen 25 Jahren schon zu einer Art "lebenden Legende" wurde und die Gründerin der Gruppe ist.

Verstehen und unterstützen

"Oft reicht es, eine Gruppe zu haben, die einen versteht und unterstützt", erklärt sie. Mit der Gruppe wollte sie "einen brauchbaren Informationsaustausch für die Zeit nach der Krankenhausentlassung schaffen." Denn "damals fehlte es an Verständnis, Schockabbau, Erfahrungswerten,Tabuabbau und am Bedürfnis, verstanden zu werden, was zwingend nötig ist, um wieder Halt und Zuversicht zu finden und von sich selbst sagen zu können, ich habe es geschafft!"
Angesichts ihres Jubiläums blickte die Gruppe auf eine lange Zeit, in der sich viel getan hat, zurück. "Wir blicken heute in einem Kurzüberblick in die vergangenen 25 Jahre zurück, andernfalls würden wir heute nicht mehr fertig werden.", erklärt Mahler bereits bei der Begrüßung.

Ein langer Weg

Die Gruppe, die als "Non-Profit-Organisation" agiert, wurde am 21. April des Jahres 1989 gegründet und hatte es nicht immer leicht. Anfangs stand die Organisation unter der Schirmherrschaft des "Steirischen Hilfsnetzwerks" und war mit einem belastenden Tabu behaftet, das Stück für Stück abgebaut werden musste. Auch die Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft war anfangs nicht leicht zugänglich, doch durch ihr Stehvermögen ist es Sieglinde Mahler und ihren Mitstreiterinnen gelungen, die nötige Akzeptanz zu erreichen. Die Gruppe um Sieglinde Mahler hat einiges zu bieten- so wurden in den vergangenen Jahren viele Ziele der Gruppe realisiert und umgesetzt, wie beispielsweise der Onko-Raum der vor 22 Jahren in der Chirurgischen Abteilung des Leobener Krankenhauses mit 1,2 Millionen (damals noch) Schilling in nur neun Monaten Bauzeit adaptiert wurde.
Auch die jährliche Herausgabe von Info-Broschüren, die sich mit der Problematik der Krebserkrankung und dem Umgang der Situation aus medizinischer und Patientensicht befasst, führt auf die Selbsthilfegruppe Leoben zurück. "Diese Broschüre ist einzigartig in ganz Österreich, da sie auch Themen behandelt, die sonst nirgends zu finden sind." Derzeit, und das schon seit sechs Jahren, kämpft die engagierte Gruppe für die Umsetzung des Projekts "Strahlentherapie am Krebszentrum LKH Leoben", die voraussichtlich bis 2017 ihren Betrieb aufnehmen soll.

Hoch geehrt

Für ihr großartiges Engagement und ihre umgesetzten Leistungen wurde die Gruppe mit vielfältigen Auszeichnungen wie dem Silbernen Verdienstabzeichen der Republik Österreich, der Humanitas Medaille Steiermark, dem Förderpreis der Krebshilfe Steiermark und dem Silberen Ehrenzeichen der Stadt Leoben verdient geehrt.
Mark Freimann

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