Bergrettung
Bergung von Lawinenverschütteten am Polster trainiert
Die Einsatzübung der alpinen Rettungsprofis am Polsterdreieck in Vordernberg bewies die Schlagkraft der Bergretterinnen und Bergretter aus dem Bezirk Leoben. Im Zuge der Übung wurden mehrere Verschüttete nach einem Lawinenabgang geborgen und versorgt.
VORDERNBERG. Das Polsterdreieck, erst kürzlich Schauplatz einer großen Lawinensprengung aus der Luft mittels Hubschrauber, war diesjähriger Austragungsort der Wintergebietsübung der ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter aus dem Gebiet Leoben. Insgesamt 40 alpine Rettungsprofis aus den Ortsstellen Vordernberg, Mautern, Trofaiach sowie Leoben trainierten dabei in mehreren Stationen einen planmäßigen Lawineneinsatz.
Kameradenrettung steht an oberster Stelle
Das Wichtigste nach einem Lawinenabgang ist die Kameradenrettung. In den ersten 15 Minuten ist die Überlebenschancen am höchsten. Der korrekte und effizienteste Umgang mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), sowie das Handling von Lawinensonde und Lawinenschaufel konnte dabei am Polsterdreieck realitätsnahe im Zuge eines echten Lawinenabgangs geübt werden. Die oft unter mehreren Metern Schnee verschütteten Wintersportlerinnen und Wintersportler müssen nach Lokalisierung mit speziellen Schaufeltechniken freigelegt und unverzüglich notfallmedizinisch versorgt werden.
Einer Unterkühlung entgegenwirken
Nach der Kameradenrettung ging es nahtlos zur nächsten Station über: Bei der Ersten Hilfe und der alpinen Notfallmedizin nach einem Lawinenunfall ist die wichtigste Maßnahme das Wärmemanagement. Unter den Schneemassen kühlt man sehr schnell aus und es kommt rasch zur Unterkühlung. Um dem entgegenzuwirken, gibt es im Bergrettungsdienst spezielle Wärmepackungen sowie ein Überwurfzelt, um die notfallmedizinische Versorgung geschützt von Wind und Wetter durchzuführen.
Vor dem Transport mit einem Akja-Rettungsschlitten wird die beziehungsweise der Verunfallte in eine Vakuummatratze gelegt, um einen schonenden Transport zur Übergabe – im Falle der Einsatzübung – an einen fiktiven Rettungswagen beziehungsweise Notarzthubschrauber zu bringen.
Rettung ohne Lawinenverschüttetensuchgerät
Gesetz dem Falle, dass jemand ohne LVS verschüttet wurde, wird die Technologie von Recco angewendet und der Lawinenkegel mittels spezieller Detektoren abgesucht. Dabei sendet der Detektor ein Radarsignal aus, das von in Kleidung und Ausrüstung eingearbeiteten Reflektoren zurückgeworfen wird. Je näher man dem Verschütteten kommt umso intensiver wird das Signal.
„Es sei jedoch erwähnt, dass dieses System keine Alternative zu einem modernen Lawinenverschüttetensuchgerät ist, sondern nur ergänzend Sinn macht", erklärt der Leobener Gebietspressereferent der Bergrettung Thomas Wöhry und fügt hinzu:
„Vielen Dank an die Präbichl Bergbahnen für die Unterstützung, sowie den Vordernberger Bergretterinnen und Bergrettern rund um Ortstellenleiter Markus Schlager für Vorbereitung und Durchführung der ortsstellenübergreifender Einsatzübung.“
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