AK Konsumentenschutz

Betrugsmasche: Hohe Gewinnversprechen bei Geldanlage im Internet

Die Arbeiterkammer warnt vor unseriösen Online-Geldanlageformen: "Hände weg" von Investmentplattformen im Internet, die ungewöhnlich hohe Gewinne versprechen und deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist.

"13.000 Euro nach 24 Stunden, Mindesteinsatz nur 250 Euro": Werbebotschaften für ein Online-Investment klingen oft verführerisch. Kurze Werbefilme und eindringliche, wiederkehrende Aufforderungen in diversen Suchmaschinen oder in sozialen Netzwerken sollen die Aufmerksamkeit potenzieller Investoren wecken. Das wirkt umso mehr, wenn auf der Online-Plattform mit bekannten Persönlichkeiten oder Fernsehsendungen geworben wird. Die einzusetzenden Beträge – man könnte sie als "Spielgeld" bezeichnen – sind meist gering, was dazu verleitet, sein Glück zu probieren.

200.000 Euro verloren

Sein Glück probiert, aber nicht gefunden, hat ein Ehepaar aus Leoben, das mehr als "Spielgeld" eingesetzt hat. Die beiden Pensionisten sind im Internet auf eine Homepage gestoßen, die bei einem Investment von 100.000 Euro eine Rendite von dreieinhalb bis vier Prozent versprach. Insgesamt hat das Paar 200.000 Euro auf ein britisches Konto überwiesen, in Folge aber nichts mehr von den vermeintlich seriösen Anlegern gehört.

Schneeballsystem und Pyramidenspiele

AK-Konsumentenschutzexperte Guido Zeilinger, an den dieser Fall herangetragen wurde: ""Die Betrüger locken ihre Kunden mit dubiosen Anlageprodukten und hohen Gewinnversprechen in die Falle. Die hochspekulativen Geldanlagen enden für die Betrugsopfer meist mit einem finanziellen Totalschaden."

Gier frisst Hirn und Freundschaften

Häufig gerate man dabei in den Teufelskreis von Schneeballsystemen und Pyramidenspielen, weiß Zeilinger: "Einen angeblichen Verdienst hat man nur dann, wenn viele weitere Investoren gewonnen werden können. Dazu wird oft der Familien- und Freundeskreis abgegrast." Die ach so guten Fonds entpuppen sich, wie der AK-Konsumentenschützer aus seiner Praxis weiß, beim Versuch, diese mit Gewinn zu veräußern als klarer Ladenhüter, der nicht einmal das Papier wert ist, auf dem es gedruckt ist. 
Seine Erkenntnis: "Daran verdienen nur Personen im Hintergrund. Das eigene Geld ist weg, wie auch das Kapital, das Freunde und Verwandte im Vertrauen auf eine hohe Rendite investiert haben. Fazit: Gier frisst Hirn und Freundschaften!"