Start am 2. Mai

Das neue Postbus Shuttle macht das Liesingtal mobil

Am 2. Mai startet mit dem Postbus Shuttle in vier Gemeinden des Liesingtals ein neues, bedarfsorientiertes Mobilitätsangebot. Es soll vor allem der älteren Bevölkerung zu mehr Beweglichkeit verhelfen.

KAMMERN IM LIESINGTAL. Was tun, wenn der Bahnhof oder die nächste Bushaltestelle zu weit entfernt ist und der Fußweg aufgrund des Alters zu beschwerlich? Wenn ein Arzttermin ansteht, aber kein Angehöriger oder Bekannte Zeit hat, einen hinzuführen? "Noch bin ich recht mobil, aber das kann sich von einem Tag auf den anderen ändern", erklärt die 83-jährige Leopoldine Leitner.

Gemeinsam mit anderen interessierten Mitbürger:innen informiert sie sich im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Kammern über das Postbus Shuttle – ein flexibles, bedarfsorientiertes Mobilitätsangebot, das am 2. Mai in ihrer Gemeinde sowie in den Nachbargemeinden Mautern, Kalwang und Wald am Schoberpaß startet. Auch der Bürgermeister von Kammern Karl Dobnigg ist vor Ort.

"Unser Ziel ist es, dass Menschen, die vielleicht schon älter oder gebrechlich sind, leichter zum Arzt, zum Nahversorger, in die Kirche oder ins Kaffeehaus kommen – dass einfach mehr Beweglichkeit gegeben ist. Ich sehe es auch als wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, dass nicht jeder einzeln mit dem Auto fahren muss, sondern dass man das sammeln kann."
Karl Dobnigg, Bürgermeister von Kammern

Kein Fahrplan, aber fixe Haltepunkte

Konkret wird künftig ein Kleinbus mit Platz für bis zu sieben Personen werktags von 7 bis 21 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr ergänzend zum bestehenden öffentlichen Verkehr im Einsatz sein. Im Gegensatz zum Bus oder der Bahn ist das Shuttle nur bei Bedarf unterwegs und an keinen festen Fahrplan gebunden. Das wiederum heißt nicht, dass es keine Haltestellen gibt, wie Peter Sager, Projektleiter für Mikro-ÖV bei der Österreichischen Postbus AG, erklärt: "Im Einsatzgebiet gibt es 111 mögliche Haltepunkte, die vom Shuttle bedient werden. Das Netz ist so geplant, dass diese fußläufig gut erreichbar sind."

Für Personen, die einen Behindertenausweis, ein ärztliches Attest oder eine Pflegestufe nachweisen können, gibt es zudem die Möglichkeit, bei der Gemeinde eine Hausabholung zu beantragen. Genauere Infos dazu gibt's auf der jeweiligen Gemeinde!

Eine Fahrt anmelden

"Und wie genau kann ich eine Fahrt anmelden?" so die Frage einer Bürgerin. Thomas Sager bringt Licht ins Dunkel: "Man kann sich das Postbus Shuttle einfach über die kostenlose 'Postbus Shuttle'-App buchen. Das ist bis zu einem Monat im Voraus möglich, je früher desto besser." Zudem werde es laut Sager künftig eine eigene Buchungs-Plattform für die teilnehmenden Gemeinden und Betriebe geben, damit auch Personen ohne Smartphone das Angebot nutzen können

"Damit schaffen wir die Möglichkeit, dass man bei der Heimatgemeinde anruft und sagt 'ich möchte mir das Postbus Shuttle bestellen', oder beim Nahversorger, oder wenn ich einen Arzttermin ausmache, dass ich auch gleich die Fahrt dorthin mit buche." 
Thomas Sager, Projektleiter für Mikro-ÖV bei der Österreichischen Postbus AG

Je mehr Mitfahrer:innen, desto günstiger

Die Fahrpreise richten sich dabei nach der Distanz und der Besetzung. Generell gilt, je länger die Strecke und je mehr Mitfahrer:innen, desto günstiger. Fahrten bis zu fünf Kilometern kosten etwa für eine Person 3,50 Euro. Je mehr Personen im Shuttle sitzen, desto günstiger wird es für den Einzelnen. Ist die Strecke länger als 15 Kilometer, betragen die Kosten 1,30 Euro pro Person und Kilometer. Zum Start des Shuttle-Services im Liesingtal ist lediglich eine Barzahlung möglich. In weiterer Folge wird es dann möglich sein, die Kreditkarteninformationen in der App zu hinterlegen und die Fahrt direkt bei der Buchung zu bezahlen. Die Österreichische Postbus AG verspricht eine Bedienungsgarantie innerhalb von 60 Minuten. Eine Stornierung ist bis zu 30 Minuten vor Fahrtantritt möglich.

Projektleiter Thomas Sager weist darauf hin, dass das Shuttle-Service keinen Ersatz für den klassischen öffentlichen Verkehr darstellt. Es hat lediglich Zubringer-Funktion und kann nur innerhalb des Gemeindegebietes genutzt werden. Will eine Person etwa nach Leoben, kann sie das Shuttle zum nächstgelegenen Bahnhof oder zur nächstgelegenen Bushaltestelle führen, erklärt der Projektleiter.
 

Hoffen, dass Shuttle gut angenommen wird

Das neue Shuttle-Service soll den Bewohner:innen des Liesingtals den Alltag erleichtern und ihnen "mehr Beweglichkeit" ermöglichen. Dazu wurde laut Dobnigg viel Planungsarbeit geleistet und auch viel Geld in die Hand genommen. Unterstützung gibt es von Seiten des Landes Steiermark. Jetzt hoffe man, dass das Angebot auch von der Bevölkerung gut angenommen wird.

Hier kannst du die Postbus Shuttle-App auf deinem Smartphone herunterladen:

• zum Apple App Store
• zum Google Play Store

Weitere Informationen zum Shuttle-Service der Österreichischen Post AG findest du hier!

Dazu gibt es auch einen Kommentar von Sarah Konrad.

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