Die Nachbarn sollen „ins Netz gehen“

Das Gründerteam von FragNebenan: Stefan Theißbacher, Valentin Schmiedleitner, Mathias Müller und Andreas Förster (v.l.). | Foto: Martin Pabis
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LEOBEN, WIEN. Wem ist es nicht schon so ergangen, dass ihm ausgerechnet am Feiertag das Mehl ausgegangen ist oder gerade kein passender Schraubenschlüssel für den Bau des neuen Schranks zur Hand war? Für jene, die in guter Nachbarschaft leben, dürfte so etwas kein großes Problem darstellen. Sehr wohl aber für die, die nicht einmal wissen, wer in der angrenzenden Wohnung lebt. Hier klinkt sich das Online-Nachbarschafts-Netzwerk FragNebenan ein, das im Jänner 2015 in Wien gestartet ist, sich in allen größeren Städten Österreichs erfolgreich etabliert hat und sich seit Mai vergangenen Jahres auch in kleineren Städten wie Leoben oder Kapfenberg versucht. „Österreichweit haben wir bereits mehr als 50.000 Mitglieder“, freut sich Geschäftsführer Stefan Theißbacher, neben Valentin Schmiedleitner, Mathias Müller und Andreas Förster, einer der Gründer der Plattform, die aus zehn Mitarbeitern besteht.

Ziel: 250 Leobener im Netz

In Leoben sind momentan rund 130 Personen vernetzt, die sich gegenseitig hilfreich sind. Es könnten aber noch viel mehr sein, wie Theißbacher betont: „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich auf über 250 Leute zu kommen, sodass die Plattform für alle richtig nützlich wird.“ Neben den Einzelpersonen haben sich bei FragNebenan in Leoben auch die Gruppen "Klettern in Leoben und Umgebung" sowie "Leben mit Kindern in Leoben" gebildet, bei denen sich Gleichgesinnte zu Aktivitäten und Erfahrungsaustausch treffen. Es sei aber trotz allem „sehr ruhig“. Einen Grund, warum das Online-Netzwerk es in kleineren Städten nicht auf ganz so viele Mitglieder bringt, vermutet der 35-jährige Kärntner darin, dass hier die Nachbarschaft auch „offline“ recht gut funktioniert.

Verleih, Tipps und Unternehmungen

Die großen Themen, um die es sich auf der Nachbarschaftsplattform grundsätzlich dreht, sind der Verleih von Werkzeug, Küchen- oder Sportgeräten, diverse Empfehlungen – etwa Ärzte oder Handwerker - , das gegenseitige Kennenlernen oder gemeinsame Unternehmungen. „Besonders gut angenommen wird die Plattform von jungen Familien, die sich verabreden sowie von älteren Menschen, die Hilfe bei bestimmten Tätigkeiten benötigen und im Gegenzug beispielsweise als Babysitter zur Verfügung stehen. Auf eine Anfrage kommen rund drei Antworten“, erklärt Theißbacher, der das Ziel von „FragNebenan“ so formuliert: „Nachbarschaft sollte wieder als Gemeinschaft begriffen werden, Nachbarn sollten füreinander da sein und aufeinander achten.“

Mitfahrgelegenheit

Um die Mitgliederzahl in Leoben oder Kapfenberg zu erhöhen, seien Maßnahmen geplant, die sich jedoch noch in der Planungsphase befinden. Und: „Wir möchten vor allem in den kleineren Städten auch das Thema Mitfahrgelegenheit forcieren. Wenn zum Beispiel jemand von Leoben nach Graz zum Ikea fährt und noch Platz im Auto hat, der kann diesen bei „FragNebenan“ anbieten.“

Infos zu FragNebenan

Mitglieder von FragNebenan vernetzen sich online mit Menschen, die in einem Radius von 750 Metern rund um die eigene Wohnung leben beziehungsweise in zehn Minuten zu Fuß erreichbar sind. Ziel ist es, einander kennenzulernen, sich gegenseitig zu helfen, sich für gemeinsame Aktivitäten zu treffen. Es können auch Gruppen innerhalb der Plattform gegründet werden. Mitglieder bekommen einmal pro Tag eine E-Mail mit Anfragen, Nachrichten oder Empfehlungen aus der Nachbarschaft. Die Gründer des Online-Netzwerkes sind Stefan Theißbacher, 35, aus Reichenfels, Kärnten (Geschäftsführer), Valentin Schmiedleitner, 33, Linz (Verkauf), Mathias Müller, 38, aus Wien (Technik) und Andreas Förster, 33, aus Graz (Design). Nähere Infos und Anmeldung unter https://fragnebenan.com.

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