Die Post als Sparefroh

Der bisherige Postpartner Peter Luber kritisierte die Post AG und wurde daraufhin gekündigt. KK
  • Der bisherige Postpartner Peter Luber kritisierte die Post AG und wurde daraufhin gekündigt. KK
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Die Post sucht als Ersatz für die Filialen in Niklasdorf, Proleb und Kraubath Postpartner. In St. Stefan kündigte sie den bisherigen Postpartner.

Die Post ist momentan dabei, auch in den kleinen Gemeinden im Bezirk Leoben seine Postfilialen zu schließen. Nun begibt sich die Post auch in Kraubath auf die Suche nach einem Postpartner, der künftig die Geschäfte abwickeln soll. Angemeldet wurde die Schließung des Postamtes Anfang Juni, heißt es von Seiten der Post AG. Möglich wäre, dass die Tankstelle im Ort die Partnerschaft übernehmen könnte.
Verhandlungen über mögliche Postpartner laufen bereits in Niklasdorf und Proleb. In Niklasdorf möchte sich Lebensmittelhändlerin Gabriele Brunner bis Ende Juli entscheiden, ob sie die Postpartnerschaft übernehmen werde. Bis Anfang September soll hier ein Postpartner seine Pforten öffnen. Auch in der Gemeinde Proleb verhandelt man noch mit einem Interessenten für eine Postpartnerschaft im Ort. Denn in Proleb gibt es bereits seit einigen Jahren keine Postfiliale mehr.

Den Partner gekündigt

Anders ist die Situation in St. Stefan ob Leoben. Dort gab es mit dem Trafikanten Peter Luber bereits einen Postpartner. Aber nach nur neun Monaten kündigte die Post AG seinen bisherigen Postpartner mit 30. September. Luber zeigt sich über diese Kündigung etwas verwundert, hat er sie doch ohne eine Begründung erhalten. Dennoch glaubt er den Grund zu kennen: "Ausschlaggebend dürfte ein Zeitungsinterview gewesen sein, in dem ich nur für Gerechtigkeit sorgen wollte. Gewinn macht mit dem jetzigen Provisionssystem keiner. An einer Briefmarke verdienen wir drei Prozent vom Wert."
Für diese zusätzliche Aufgabe hat der Trafikant sehr viel Geld investiert. "Allein der Umbau hat mich 55.000 Euro gekostet. Die Kraft, die ich zusätzlich einstellen musste, kann ich jetzt wieder kündigen."
Dass er sich zu diesem Geschäft überreden ließ, bereut er bereits. "An den Kunden mangelt es ja nicht, aber das Tarifsystem ist eine einzige Farce. Mit den jetzigen Entschädigungen kann sich das Geschäft nie und nimmer rechnen", ärgert sich Peter Luber.

Eine Nachfolge ist in diesem Fall schnell gefunden worden. Ab 1. Oktober wird das Lebensmittelgeschäft Nah & Frisch Wechselberger die Postpartnerschaft im fliegenden Wechsel übernehmen.

Kritik aus der Bevölkerung

In der Bevölkerung sind mit dieser Entscheidung nicht viele zufrieden und kritisieren die Kündigung Lubers. Denn sie hatte sich mit großer Mehrheit für den Standort mitten im Ort entschieden. Da laut Vertrag eine Kündigung ohne Begründung von beiden Seiten jederzeit möglich ist, kann dagegen nichts getan werden. Dass weiß auch Sankt Stefans Bürgermeister Fritz Angerer: "Ich bin über diese Vorgangsweise nicht glücklich. Trotzdem ist es für unsere Gemeinde wichtig, dass es nahtlos weiter einen Postpartner geben wird."  

Autor Walter Kohlmaier

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