Von wegen "Stille Nacht"
Diese Menschen sind am 24. Dezember im Einsatz

Sie sind ein Licht für jene, die es gerade zu Weihnachten am dringendsten brauchen: die vielen Menschen, die am 24. Dezember arbeiten. | Foto: Josh Boot / Unsplash
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  • Sie sind ein Licht für jene, die es gerade zu Weihnachten am dringendsten brauchen: die vielen Menschen, die am 24. Dezember arbeiten.
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Wenn es einen Tag im Jahr gibt, an dem die Familie oberste Priorität hat, dann ist es ohne Zweifel der 24. Dezember, Heiligabend. Doch wer hält dann das "Werkl" am Laufen und wer kümmert sich um jene, die keine Familie, kein Zuhause haben? Im Bezirk Leoben gibt es viele Menschen, die zu Weihnachten arbeiten und damit für ihre Mitmenschen da sind. MeinBezirk hat einige von ihnen vor den Vorhang geholt.

BEZIRK LEOBEN. In wenigen Tagen werden in den Wohnzimmern der Region wieder die Kerzen am Christbaum entzündet, das Glockerl geläutet und andächtig "Stille Nacht, heilige Nacht" gesungen. Doch nicht für alle Menschen ist der Heilige Abend tatsächlich eine solch "stille", "heilige", sondern vielmehr eine "eilige", "eifrige" Nacht. Die Rede ist von jenen Menschen, die am 24. Dezember im Dienst für ihre Mitmenschen sind – sei es im Krankenhaus, Pflegeheim oder bei der Feuerwehr, der Polizeiinspektion oder der Notschlafstelle. Die Männer und Frauen verzichten darauf, den Heiligen Abend im Kreise ihrer Lieben zu verbringen, damit andere genau dies tun können. MeinBezirk hat einige dieser Menschen nach ihren Beweggründen gefragt und nach dem besonderen Heiligen Abend, den sie in diesem Jahr verbringen werden. 

Könntest du dir vorstellen, am 24. Dezember zu arbeiten?
Am 24. Dezember ebenfalls im Einsatz sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes.  | Foto: Symbolfoto: ÖRK
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24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr

Einer der weiß, wie es ist, am 24. Dezember zu arbeiten, ist Ewald Grillitsch, Postenkommandant und Leiter der Polizeiinspektion Trofaiach. "Für uns ist es schon fast normal, dass wir 24 Stunden und 365 Tage im Einsatz sind. Wir schauen, dass jede und jeder von uns mal frei hat an den Weihnachtsfeiertagen und nicht drei Tage hintereinander im Dienst ist." Persönlich habe er es in der Vergangenheit so gehandhabt, dass die Bescherung dann entweder früher gemacht wurde oder auch später, nach dem Dienst, wenn er dann heimgekommen sei. "Da nimmt die Familie schon Rücksicht", erklärt Grillitsch. 

„Es wird immer so eingeteilt, dass jemand zu Weihnachten Dienst hat, dafür Silvester frei und umgekehrt! Und Familienväter haben zu Weihnachten frei."
Ewald Grillitsch, Postenkommandant und Leiter der Polizeiinspektion Trofaiach 

"Es wird immer so eingeteilt, dass jemand zu Weihnachten Dienst hat, dafür Silvester frei und umgekehrt", erklärt Ewald Grillitsch, Postenkommandant und Leiter der Polizeiinspektion Trofaiach. | Foto: Privat
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"Zeit und Zuhören"

Am 24. Dezember wird auch Birgit Lewenbauer für andere Menschen da sein – tagsüber im Verein Wendepunkt in der Leobener Innenstadt und später im Rahmen ihres Nachtdienstes in der Notschlafstelle "Haus Franziskus" in Leoben-Lerchenfeld. Den Heiligen Abend auf diese Weise zu verbringen, ist für die junge Frau selbstverständlich. "Es tut einfach gut, dass man für Leute, die selbst kein eigenes Daheim, keine Familie oder keinen stabilen Freundeskreis haben, unterstützend da sein darf. Weihnachten ist doch sehr emotional behaftet", meint Lewenbauer.

Im Haus Franziskus werde sie gemeinsam mit den Nächtigungsgästen zu Abend essen, Weihnachtsliedern sowie der Weihnachtsgeschichte lauschen. "Zeit und Zuhören – für jemanden da zu sein, ihm ein Ohr zu schenken, das ist eigentlich das Wichtigste zu Weihnachten", meint die Leobenerin. Bereits in der Vergangenheit sei sie am 24. Dezember für andere da gewesen.

"Das ist jedes Mal aufs Neue sehr rührend und emotional." 
Birgit Lewenbauer, ehrenamtliche Mitarbeiterin im "Haus Franziskus"

HIer, in der Notschlafstelle "Haus Franziskus" in Leoben-Lerchenfeld werden die Nächtigungsgäste am Heiligen Abend gemeinsam mit Birgit Lewenbauer gemeinsam essen und Weihnachtsliedern lauschen. | Foto: Lewenbauer
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Weihnachtszeit – Hochsaison für Pfarrer

Am 24. Dezember eifrig im Einsatz sind auch die Pfarrer, Priester und Diakone in unseren Gotteshäusern. Für Daniela Weber, Pfarrerin der Evangelischen Pfarrgemeinde Eisenerz-Trofaiach ist Weihnachten die arbeitsreichste Zeit im Jahr. Mit der Koordinierung der Krippenspielkinder sei der Heilige Abend stressig und ergreifend zugleich. "Für uns Pfarrer ist es natürlich eine Herausforderung, wenn mehrere Gottesdienste an einem Tag abzuhalten sind, um 14 Uhr in Eisenerz und um 16 Uhr und 22 Uhr in Trofaiach. Abgesehen vom Zeitdruck kommt aber auch weihnachtliche Stimmung auf, vor allem wenn dann gemeinsam ,Stille Nacht, Heilige Nacht' gesungen wird, ist es immer etwas ganz Besonderes."

Im vergangenen Jahr sei sie kurz vor Weihnachten krank geworden, erzählt die Pfarrerin – ein überaus ungünstiger Moment. "Da habe ich mich dann schon beeilt, gesund zu werden. Zu Weihnachten haben wir einfach Hochsaison", weiß Weber. 

Als Pfarrerin der Evangelischen Pfarrgemeinde Eisenerz-Trofaiach hat Daniela Weber in der Weihnachtszeit Hochsaison. | Foto: Freisinger
  • Als Pfarrerin der Evangelischen Pfarrgemeinde Eisenerz-Trofaiach hat Daniela Weber in der Weihnachtszeit Hochsaison.
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Hoffen auf einsatzlose "Stille Nacht"

Zwar nicht direkt im Einsatz, jedoch auf Abruf bereit sind auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Leoben. Wie Christian Lanzmaier, Kommandant der Freiwlligen Feuerwehr Mautern im Liesingtal mitteilt, sei man zwar am Vormittag dahingehend im Einsatz, dass man das Friedenslicht zu den Gemeindebürgerinnen und -bürgern bringe, danach könnten die Feuerwehrmänner und -frauen jedoch nach Hause zu ihren Familien. Das Rüsthaus sei unbesetzt, sollte jedoch etwas passieren, sei man bereit, die Liebsten zu Hause zurückzulassen, um sich voll und ganz auf den anstehenden Einsatz zu konzentrieren. 

"Einmal hat es am 24. Dezember einen schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn gegeben, nachdem es in der Früh einen Eisregen gegeben hat", erinnert sich Lanzmaier. Gerade am Heiligen Abend sei ein solcher Unfall mit Verletzten besonders tragisch. Dies sei der einzige Unfall an einem Heiligen Abend, an den sich Lanzmaier erinnern kann. Er hofft inständig darauf, dass auch dieses Jahr keine Ausnahme bilden werde und Unfälle, Brände und ähnliche Einsätze ausbleiben würden.

Bald brennen wieder alle vier Kerzen am Adventkranz: Weihnachten steht vor der Tür. | Foto: Jonas Von Werne / Unsplash
  • Bald brennen wieder alle vier Kerzen am Adventkranz: Weihnachten steht vor der Tür.
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Bauhof ist in Bereitschaft

Einer, der am 24. Dezember ebenfalls im Dienst sein wird, ist Rene Gschiel, Mitarbeiter der Stadtgemeinde Trofaiach. Er hat in diesem Jahr gemeinsam mit einem Kollegen Bauhofdienst. "Es ist einfach so, dass immer wer auf die Straßen achten muss, dass da nichts passiert und alles glatt geht", erklärt der Trofaiacher. Der genaue Aufwand lasse sich jedoch noch nicht abschätzen, dieser sei vom Wetter abhängig. Kommt ein Schnee, oder doch nicht? 

Im Normalfall starte er am 24. Dezember am Morgen seinen Dienst. Touren seien sowohl für den Vormittag als auch für den Abend vorgesehen. Danach plane er, zu Hause bei seiner Familie zu sein, gemeinsam Raclette zu essen und für die Kinder da zu sein. Erreichbar sei er aber natürlich dennoch. 

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