Angebliches Fehlverhalten
Diskussionen um Asylwerber im Leobener Aubad

Die ehemalige Baumax-Halle in Leoben-Lerchenfeld, die aktuell als Asylquartier genutzt wird.
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Asylwerber, die in der Leobener Baumax-Halle untergebracht sind, frequentieren an heißen Tagen verstärkt öffentliche Parkanlagen und das Aubad. Ihr angebliches "Fehlverhalten", durch das sich Badegäste belästigt fühlen, sorgt für Aufregung. 

LEOBEN. Seit November 2021 wird die ehemalige Baumax-Halle in Leoben-Lerchenfeld wieder für die Unterbringung von Asylwerbern genutzt. Aktuell befinden sich zwischen 250 und 350 Bewohner vor Ort. Angesichts der sommerlichen Temperaturen und der Tatsache, dass die Baumax-Halle als Asylquartier vollkommen ungeeignet ist, halten sich die Asylwerber derzeit vermehrt in den Freibädern sowie auf öffentlichen Grünflächen der Umgebung auf.
So der Stand der Dinge laut der Gemeinde. Und: Nachdem viele der jungen Männer mit der europäischen Kultur und den hiesigen Gepflogenheiten noch nicht vertraut seien, ergebe sich daraus, laut Bürgermeister Kurt Wallner, "ein erhöhtes Reibungs- und Konfliktpotenzial mit der heimischen Bevölkerung".

Sicherheitspersonal im Aubad aufgestockt

Dass es verstärkt Probleme mit Asylwerbern gibt, bestätigt der Resortleiter des Asia Spa Leoben Joachim Windhager: "Wir haben darauf reagiert und das Sicherheitspersonal aufgestockt. Wer massiv gegen die Badeordnung verstoßt, wird aus dem Bad gewiesen – egal welche Nationalität die Person hat." 

"Asylwerber können nicht – wie fälschlicherweise behauptet – das Bad kostenlos benützen, auch sie müssen Eintritt bezahlen."
Joachim Windhager, Resortleiter Asia Spa Leoben

Walter Reiter von der gleichnamigen Bürgerliste hat das vermeintliche Fehlverhalten von Asylwerbern öffentlich gemacht. Die Stadtgemeinde Leoben hat mit einer Presseaussendung reagiert.

Asylwerber im Leobener Aubad sorgen für Konfliktpotenzial. | Foto: Asia Spa/c.woeking
  • Asylwerber im Leobener Aubad sorgen für Konfliktpotenzial.
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Regeln für die Nutzung des öffentlichen Raumes

Bürgermeister Kurt Wallner: "Wir können den Bewohnern der Baumax-Halle als Eintritt zahlende Gäste den Zutritt ins Aubad nicht verwehren. Ich halte es jedoch für unerlässlich, dass sie sich an die Regeln für die Nutzung des öffentlichen Raumes halten, durch die Bundesagentur für Betreuung- und Unterstützungsleistungen eine entsprechende Unterweisung für das Verhalten in allgemein zugänglichen Einrichtungen wie dem Aubad bekommen und auch vor Ort von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen der BBU betreut werden, da sonst bei Verstößen ein Betretungsverbot für das Bad ausgesprochen werden muss."

Intensive Gespräche

Dieses Anliegen der Stadt Leoben wurde bereits beim Regionalleiter der BBU deponiert, der seitens der BBU eine gute Zusammenarbeit in Aussicht gestellt hat. Bei einem Gespräch zwischen dem Geschäftsführer des Asia Hotel & Spa Leoben und dem Leiter der Bundes-Betreuungseinrichtung in Leoben sollen grundlegende Nutzungsbedingungen der Asylwerber für das Freibad erörtert und festgehalten werden.
Darüber hinaus schlägt Bürgermeister Wallner der BBU vor, bis zur geforderten Schließung, die zum Objektgelände gehörende Umgebung der Baumax-Halle zu attraktiveren, um das "große Ausschwärmen" der jungen Männer einzudämmen.

Schließung der Baumax-Halle muss das Ziel sein

Für Wallner ist es unabdingbar, die Sicherheit der Leobenerinnen und der Leobener zu gewährleisten. Deshalb setzt er sich einerseits für ein geordnetes Miteinander der Bewohner der Baumax-Halle mit der Leobener Bevölkerung ein, verleiht andererseits aber auch seiner Forderung nach einer Schließung der Baumax-Halle als Bundes-Asylquartier nachdrücklich Ausdruck.

"Politische Nebelgranaten"

„Die Forderung von Bürgermeister Wallner nach einer sofortigen Schließung der Unterkunft zeigt die perfide Doppelgleisigkeit der SPÖ auf“, so der Leobener FPÖ-Bezirksparteiobmann LAbg. Marco Triller in einer Aussendung. „Während sich Wallner volksnah und verständnisvoll gibt, rollt seine SPÖ-Landesrätin Kampus den roten Teppich für Asylanten in der Steiermark aus. Einzig die Freiheitlichen treten seit der erstmaligen Öffnung der Baumax-Halle als Asylunterkunft vehement für die sofortige Schließung im Sinne der Leobner Bevölkerung ein."

"Bürgermeister Wallner wäre gut beraten, ernsthaft auf Landes- und Bundesebene die Stimme zu erheben und eine Schließung zu erwirken, anstatt sich medial in Szene zu setzen und politische Nebelgranaten zu zünden."
Marco Triller, Bezirksparteiobmann der FPÖ Leoben


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