Klimawandel und steigende Hitze
Ein zaghaftes Grün am Leobener Hauptplatz

Ein Pilotprojekt mit mobilen begrünten Sitzgelegenheiten am Leobener Hauptplatz wird als erster Schritt gegen urbane Hitzeinseln gesetzt. Wie kommt die neue Begrünung in Leoben an?

LEOBEN. Auch in Leoben ist der Klimawandel deutlich spürbar: Die Durchschnitts-Temperaturen steigen. Besonders belastend sind immer häufiger auftretende und länger andauernde Hitzewellen, bei denen es mehrere Tage in Folge am Tag heiß ist und in der Nacht kaum abkühlt. Ein besonderer Hitze-Hotspot ist der Hauptplatz. Der ist leider ohne natürlichen Schatten, wie ihn Bäume oder Grünpflanzen bieten.

Pilotprojekt für Begrünung gestartet

Die Stadtverwaltung hat reagiert und – vorerst als Pilotprojekt – mit begrünten Sitzgelegenheiten kleine Oasen am südlichen Hauptplatz geschaffen, die ohne Konsumzwang zum Verweilen einladen. Im Kleinformat ist es gelungen, Aufenthaltsbereiche zu schaffen, die von der Bevölkerung als angenehm empfunden werden.

„Der Hauptplatz hat eine Funktion, er ist der Treffpunkt für diese Stadt. Hier kann man sich versammeln, hier kann man feiern, hier kann man Gespräche führen. Eine Bepflanzung im großen Stil ist nicht möglich. Aber was wir tun können, ist eine temporäre Begrünung anzubieten. Das hier ist erst der Anfang.“
Bürgermeister Kurt Wallner

Vorerst wurden einmal drei Prototypen aufgestellt – geplant von der Trofaiacher Architektin Alexandra Stingl-Enge und angefertigt vom Leobener Metallbauunternehmen Schmidt. Sollten sich die Leobenerinnen und Leobener mit diesem Mobilar anfreunden, wird eine Erweiterung in andere Bereiche der Innenstadt erfolgen. Die Tröge wurden vorerst mit dem rund 2,5 Meter hohen Japanischen Fächerahorn als Leitgehölz bepflanzt. Die Unterpflanzung besteht aus einer Mischung aus insekten- bzw. bienenfreundlicher Fetter Henne und Sonnenhut sowie Lampenputzergräsern. Im Herbst werden die Tröge mit hitze- und trockenheitsverträglichen Amerikanischen Eschen bepflanzt.

Joachim Schmidt von Metall & Technik Schmidt, Architektin Alexandra Stingl-Enge, Bürgermeister Kurt Wallner, Fioretta Pliem-Schwarzkogler von der Stadtbaudirektion, Hubert Rois von der Stadtgärtnerei und Stadtbaudirektor Heimo Berghold (v.l.) waren am Projekt beteiligt. | Foto: Freisinger
  • Joachim Schmidt von Metall & Technik Schmidt, Architektin Alexandra Stingl-Enge, Bürgermeister Kurt Wallner, Fioretta Pliem-Schwarzkogler von der Stadtbaudirektion, Hubert Rois von der Stadtgärtnerei und Stadtbaudirektor Heimo Berghold (v.l.) waren am Projekt beteiligt.
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Erster kleiner Schritt für eine grünen Hauptplatz

Mit dem Pilotprojekt rund um die drei neuen Sitzmöglichkeiten am Leobener Hauptplatz, von denen zwei mit Blumen und Bäumchen ausgestattet sind und die beispielsweise bei Veranstaltungen entfernt werden können, ist aber erst der erste Schritt hin zu einer grünen und klimafreundlichen Leobener Innenstadt getan.

Die beiden Tröge wurden vorerst mit dem Japanischen Fächerahorn sowie mit insekten- bzw. bienenfreundlichen Blumen bepflanzt. | Foto: Freisinger
  • Die beiden Tröge wurden vorerst mit dem Japanischen Fächerahorn sowie mit insekten- bzw. bienenfreundlichen Blumen bepflanzt.
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Wiener Innenstadt als Vorbild 

Das Ziel sei es, das Mikroklima in Leoben zu verbessern. Baudirektor Heimo Berghold hat sich beispielsweise in der Wiener Innenstadt Projekte angesehen, durch die urbane Hitzeinseln gekühlt werden. Begrünungsmaßnahmen bei Gebäuden wie etwa Pflanzen auf den Fassaden, Dachbegrünungen oder Dachgärten werden gesetzt. Wo immer möglich sollen „grüne Schneisen“ ins Stadtinnere integriert werden. In der Wiener Zieglergasse sorgen bereits Nebelduschen, Bäume und Pergolabeschattungen für Abkühlung. Berghold wie auch Bürgermeister Wallner schließen nicht aus, dass ähnliche Maßnahmen auch in der Leobener Innenstadt umgesetzt werden. Die Sanierung des Hauptplatzes steht an, in diesem Zusammenhang könnten sich bauliche Möglichkeiten ergeben, den Grünanteil zu erhöhen und Kühlung spendende Wasserelemente zu gestalten.

Das sagen die Menschen am Hauptplatz dazu

Wir haben uns am Leobener Hauptplatz umgehört und nachgefragt, was die Menschen zu der neuen Begrünung sagen.

Wilfried Gröbminger aus Leoben gefällt die neue Begrünung | Foto: Wolfgang Gaube
  • Wilfried Gröbminger aus Leoben gefällt die neue Begrünung
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Wilfried Gröbminger aus Leoben: „An und für sich passt das Ambiente hier richtig gut dazu. Es is schön, gefällt mir irgendwie. Und es scheint auch noch ein wenig zur Gemütlichkeit beizutragen – mit den Sitzbänken, mit den Bäumen und mit der Bepflanzung. Also, ich kann mir schon vorstellen, dass das sehr gut und positiv ankommt.“

Marianne Vorraber aus Leoben: „Ein bisschen Grün schadet nie am Hauptplatz.“ | Foto: Wolfgang Gaube
  • Marianne Vorraber aus Leoben: „Ein bisschen Grün schadet nie am Hauptplatz.“
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Marianne Vorraber aus Leoben: „Also, ich setz‘ mich sicher einmal her. Es sind auch schon Leute hier gesessen, das habe ich auch gesehen. Es ist eine Überraschung, es war nämlich von einem Tag auf den anderen da. Es schaut ja gut aus mit den Blumen und es ist gut, wenn man es wieder wegheben kann, wenn Veranstaltungen sind. Ein bisschen Grün schadet nie am Hauptplatz.“

Herwig Linder aus Kärnten findet, dass die Grüninseln den Hauptplatz verschönern. | Foto: Wolfgang Gaube
  • Herwig Linder aus Kärnten findet, dass die Grüninseln den Hauptplatz verschönern.
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Herwig Linder aus Seeboden (Kärnten): „Wir sind gerade mit dem Rad auf der Durchreise nach Radkersburg und machen Station in Leoben. Ich finde das hervorragend, dass der große Hautplatz mit so einer Begrünung verschönt wird. Und nicht nur verschönt, es ist hervorragend zu sitzen und anzuschauen. Ich befürworte eine Erweiterung dieser Grüninseln.“

Redaktionelle Mitarbeit: Vanessa Gruber

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