Heinz Jungwirth
ST. MICHAEL. Einen feierlichen Charakter hatte die letzte Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Diesmal im großen Saal des Volkshauses und unter großer Beteiligung der Bevölkerung und zahlreicher Ehrengäste.
Kurt Gindl wurde (wie berichtet) als Bürgermeister angelobt, Heinz Jungwirth in den Ruhestand verabschiedet. Mit 21 Stimmen votierten die Gemeinderäte einstimmig für Kurt Gindl (SP) als Bürgermeister, Gerhard Jöchlinger (VP) als 2. Stellvertreter. Mit 20 Stimmen wurde Wolfgang Schwinger (SP) zum 1. Vizebürgermeister gewählt. Die Angelobung nahm Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner vor.
Der zweite Tagesordnungspunkt war ganz dem scheidenden Bürgermeister Heinz Jungwirth gewidmet. Fünf Mal in seiner Amtszeit von 25 Jahren und fünf Monaten sprach ihm bei Wahlen die Bevölkerung großes Vertrauen aus. Hemdsärmeligkeit, Bodenständigkeit, die unverblümte Art, Probleme anzusprechen und anzupacken, sein offenes Wesen, auf Menschen zuzugehen, dabei immer das Ziel „ein schöneres, lebenswertes St. Michael“ vor Augen: Das alles wurde von Rednern wie Bezirkshauptmann Kreutzwiesner, Landesrat Michael Schickhofer, Kurt Gindl, Amtsleiter Mario Moser gewürdigt.
Nicht nur Lobeshymnen wurden auf den Menschen Heinz Jungwirth geschwungen, auch mit Auszeichnungen und Geschenken wurde nicht gegeizt. Eine oder zwei Tränen waren bei Jungwirth doch zu sehen, als er die Urkunde entgegennahm, mit der ihm aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde.
Heinz-Jungwirth-Platz
Die SPÖ schenkte ihm ein Lichtobjekt des heimischen Künstlers Thomas Valtingoier, die VP-Fraktion stellte sich mit einem Bankerl mit der Gravur „Bgm.a.D.“ samt Jausenrucksack ein. Die Freiheitlichen zeigten die Tafel für die von ihnen initiierte Umbenennung des Vorplatzes beim Gemeindeamt „Heinz Jungwirth-Platz“. Vom Sportverein gab es eine Uhr sowie eine der höchsten Auszeichnungen des Fußballverbandes, es gratulierten die Schitourenfreunde vom Weißensee, die Feuerwehr, der Theaterverein, die Naturfreunde, Geschäftspartner, Privatpersonen und und und… Die Kinder der beiden Kindergärten versüßten Jungwirth den Abschied mit Liedern, Blumen, einem Segelschiff.
Lange gefeiert wurde im Anschluss daran bei Freigetränken und gschmackigem Gulasch aus der Bundesheer-Gulaschkanone.
Den Spruch des Tages lieferte eine gute Bekannte: „Heinz, du kannst froh sein, dass du das erlebt hast, denn normalerweise werden solche Reden nur beim Begräbnis gehalten."
Bericht und Foto: Peter Taurer
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