Leistungsbilanz
Pandemie dominierte Arbeitsalltag der Bezirkshauptmannschaft Leoben
Der Leobener Bezirkshauptmann Markus Kraxner gab einen Rückblick auf die Leistungen seiner Behörde im Jahr 2021. Die Corona-Pandemie dominierte die Arbeit aller Referate und Stabstellen, führte jedoch auch zu mehr Zusammenhalt im Team und Fortschritten im Bereich der Digitalisierung.
BEZIRK LEOBEN. Ein weiteres Jahr im Zeichen der Pandemie – so lässt sich in aller Kürze die Leistungsübersicht der Bezirkshauptmannschaft (BH) Leoben für das Jahr 2021 zusammenfassen, die am Mittwoch, 18. März, von Bezirkshauptmann Markus Kraxner präsentiert wurde. Denn für die Bewältigung der Corona-Krise die Einbeziehung der Bediensteten aller Referate und Stabstellen gefordert. Für die Organisation und Koordination wurde eigens ein fünfköpfiger Corona-Stab eingerichtet.
Die Pandemie spiegelt sich insbesondere in der Zahl der Arbeitsstunden wider, die im vergangenen Jahr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BH Leoben geleistet wurden: 9.501 von 133.633 Gesamtarbeitsstunden entfielen dabei auf die Bewältigung der Covid-Pandemie, wozu etwa das Ausstellen von Bescheiden zählt. Personelle Unterstützung erhielt die BH Leoben durch den zentralen Corona-Dienst-Pool des Landes Steiermark, was wiederum erklärt, warum die Stundenzahl im Vergleich zum ersten Corona-Jahr trotz allem leicht rückläufig war.
Leobener wagen Sprung in Selbstständigkeit
Die Auswirkungen der Pandemie war für die BH Leoben jedoch auch in anderen Bereichen spürbar. Das Anlagenreferat verzeichnete beispielsweise einen Rückgang an veranstaltungsbezogenen Anzeigen, mehr zu tun gab es jedoch durch die hohe Zahl an Gewerbeneuanmeldungen – 619 waren es im Jahr 2021 gesamt. "Es gab viele Neuorientierungen, viele haben den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt", erklärt Kraxner den Anstieg.
Im Sicherheitsreferat wiederum gab es einen deutlichen Rückgang an Anonymverfügungen, was laut Bezirkshauptmann wohl nicht daran lag, "dass sich die Menschen in diesem Jahr besser an Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten haben", wie Markus Kraxner mit einem Augenzwinkern hinzufügte. Für den Leobener Bezirkshauptmann liegt der Grund dafür vielmehr in den pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen und geringerem Verkehrsaufkommen.
Auswirkungen der Krise auf Familien und Kinder
Auffallend war im Jahr 2021 der markante Anstieg an Betretungsverboten. Bei Kindern und Jugendlichen wiederum stieg die Zahl bei der Präventivhilfe, was bedeutet, dass sich mehr junge Menschen in psychologischer Behandlung oder Psychotherapie befanden. Dies sei laut Kraxner kein Spezifikum für den Bezirk Leoben, sondern vielmehr eine Entwicklung, die über die Bezirksgrenzen hinweg zu beobachten sei. Beengte Wohnverhältnisse, "Home-Schooling" sowie andererseits Einschränkungen bei Gruppen-Angeboten für Kinder, Jugendliche und Eltern führten vermehrt zu Krisensituationen.
Stark gefordert war im vergangenen Jahr auch das Sanitätsreferat, laut Kraxner die "Keimzelle der Gesundheitsbehörde". Corona habe etwa bei den Impfaktionen für gravierende Änderungen gesorgt: Die Schulimpfaktionen mussten beispielsweise weitgehend ausgesetzt werden, mit speziellen Impftagen konnte lediglich ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler erreicht werden.
"Positive Effekte" der Pandemie
Generell habe die Pandemie jedoch auch ihre "positiven Effekte", wie Markus Kraxner abschließend betonte. Das Corona-Management habe nur so gut funktioniert, weil alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammenarbeiteten - über Referats- und Abteilungsgrenzen hinweg. Der Zusammenhalt im Team habe sich dadurch stark verbessert. Darüber hinaus wurden Services teils digitalisiert, Kundenkontakt gibt es nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung. "Der Kunde wird dabei schon am Telefon darauf hingewiesen, welche Unterlagen mitzubringen sind. So können wir Mehrfachkontakte vermeiden." Ein weiterer positiver Aspekt: Es gibt keine Wartezeiten mehr, und das wissen auch die Kunden zu schätzen.
Weitere Zahlen und Fakten:
- Im Forstfachreferat der BH Leoben wurden im Rahmen des neuen bundesfinanzierten Programmes "Waldfonds Steiermark" seit dem Start im März 2021 bis Dezember 2021 163 Förderprojekte mit einer Volumen von etwas mehr als 2 Millionen Euro aufgenommen und bereits teilweise abgerechnet.
- Im Anlagenreferat konnten teils große Projekte bewilligt werden, darunter die Sanierung der B115 Eisenbundesstraße im Bereich Erzberblick sowie die Errichtung eines Biomassekraftwerks mit einer Leistung von 11 MW der Mayr-Melnhof Holz Leoben GmbH.
- Im Sicherheitsreferat hat sich die Zahl der Mautanzeigen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verzehntfacht und betrug 7.656, was vor allem auf den Umbau der Gleinalm-Mautstelle zurückzuführen ist.
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