Weitergeben statt verschwenden
Nicht wegwerfen: Spar Österreich strebt eine flächendeckende Kooperation mit
Sozialmärkten an.
Jedes verschwendete Kilo Lebensmittel ist eines zu viel. Daher gibt Spar Lebensmittel, die noch genießbar aber nicht mehr verkäuflich sind, an Sozialeinrichtungen weiter. Rund 70 Prozent der fast 800 Spar-, Eurospar- und Interspar-Filialen haben bereits einen fixen Kooperationspartner, bis zum Jahresende sollen es alle Spar-eigenen Märkte werden.
Nahezu alle Spar-Filialen in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark haben bereits eine Kooperationsvereinbarung mit einer jeweils regionalen Sozialeinrichtung. In Kärnten sind es 75 Prozent, in Tirol, Niederösterreich und Wien sind es rund die Hälfte der Spar-eigenen Märkte. „Das ist ein Spitzenwert im österreichischen Lebensmittelhandel, aber für uns noch nicht genug. Unser Ziel ist, dass jede unserer 800 Filialen jeweils einen klar definierten Partner im Sozialbereich hat, über den übrig gebliebene Lebensmittel rasch und unkompliziert an Bedürftige weitergegeben werden“, erklärt Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel.
Durch zusätzliche Kooperationen und bessere Sortierung der nicht mehr verkäuflichen Waren konnte Spar im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zu 2012 um 30 Prozent mehr Lebensmittel weitergeben. Damit leistet der Konzern einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Lebensmittel-Abfällen.
Speziell in abgelegenen Teilen Österreichs, wie beispielsweise einigen Tiroler Tälern, ist die Suche nach Kooperationspartnern noch schwierig, da sich für die Sozialeinrichtungen die oft lange Anfahrt nicht immer rentiert. „Hier suchen wir nach Lösungen zur Weitergabe, die für die sozialen Vereine organisatorisch durchführbar sind“, sagt Drexel.
In jedem Bundesland kooperiert Spar mit anderen Sozialorganisationen. Spar Steiermark spendet die Lebensmittel an die „Vinzimärkte“ und die „Team Österreich Tafel“.
„Wir von Interspar in Leoben arbeiten mit den Sozialmärkten ‚Soma Leoben und Trofaiach‘ zusammen. Die Organisation holt mehrmals pro Woche Lebensmittel ab, die nicht mehr verkäuflich, aber noch genießbar sind“, sagt Geschäftsleiterin Barbara Gassner. Die beiden Spar- und Eurospar-Supermärkte in Leoben, der Eurospar in Trofaiach und die Spar-Supermärkte in Traboch und Eisenerz arbeiten ebenfalls mit "Soma" zusammen. Damit haben alle Spar-Filialen im Bezirk Leoben einen fixen Kooperationspartner.
Die anderen Spar-Märkte im Bezirk werden von eigenständigen Einzelhändlern geführt, die individuelle Regelungen für die Weitergabe von Lebensmitteln haben.
96.000 Tonnen genießbare Lebensmittel landen laut Lebensmittelministerium in Österreich jährlich im Restmüll – genug um beispielsweise die Innsbrucker Bevölkerung ein Jahr zu ernähren.
Der Anteil des Lebensmittelhandels dabei ist aber viel kleiner als man denkt. Lediglich ein Prozent der bei Spar angebotenen Lebensmittel wird nicht verkauft und muss entsorgt werden.
Grundsätzlich versucht Spar durch genaue Mengenplanung, frühe Abverkäufe von Artikeln mit bevorstehendem Ablaufdatum und laufender Überprüfung des Sortiments den Verderb möglichst gering zu halten. Sind Produkte trotz aller Maßnahmen nicht mehr verkäuflich, aber noch genießbar, werden sie von Spar an Sozialmärkte weitergegeben. Wie auch bei Interspar in Leoben (siehe obenstehenden Bericht).
Damit leistet das österreichische Handelsunternehmen einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und gleichzeitig zur Versorgung von gesellschaftlich benachteiligten Menschen.
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