Interview mit Walter "Schoko" Schachner

Auf diesen Pokal ist der Walter besonders stolz, er erhielt ihn als bester Fußballer des Jahres 1976 (Fanwahl). Am Samstag den 29. Jänner 1977 fuhr er mit einer Kutsche im Triumphzug durch seinen Heimatort St. Michael i. O. Ein neues Sportleridol wurde geboren.
Diesen Titel errang er auch noch 1978 und 1979
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  • Auf diesen Pokal ist der Walter besonders stolz, er erhielt ihn als bester Fußballer des Jahres 1976 (Fanwahl). Am Samstag den 29. Jänner 1977 fuhr er mit einer Kutsche im Triumphzug durch seinen Heimatort St. Michael i. O. Ein neues Sportleridol wurde geboren.
    Diesen Titel errang er auch noch 1978 und 1979
  • hochgeladen von Josef Bauer

Als Fan der ersten Stunde (DSV Alpine 1975 - Sonderzüge) und nunmehriger „Woche Regionaut“ habe ich unseren 64 fachen Nationalspieler (23 Tore), Herrn Walter Schachner, um ein Interview gebeten. Er hat spontan zugesagt und ich durfte ihn zu Hause besuchen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch einen Blick auf seine imposante Pokalsammlung (28 Stk.) werfen.

Lieber Walter, es wäre müßig Dich über Deine grandiosen Erfolge als Spieler und Trainer zu befragen, die sind ja hinlänglich bekannt und im Internet ausführlich dokumentiert. 
Meine erste Frage richtet sich also dahingehend wie Du den heutigen österreichischen Fußball siehst, speziell die Nationalmannschaft. Nach der Euphorie bei der Qualifikation zur Euro 2016 ging es steil bergab. Wie beurteilst Du die Zukunft unter Franco Foda?

Walter Schachner
Die Leistung bei der Euroqualifikation war wirklich sehr gut, hier haben Marcel Koller und sein Team hervorragende Arbeit geleistet. Ich war damals ein echter Fan dieser Mannschaft. Sie haben es damals bis auf den 10. Platz in der FIFA Weltrangliste geschafft (aktueller Rang 22). Bei der EM muss dann etwas passiert sein das bis heute unerklärlich ist. Es sah so aus als es innerhalb der Mannschaft zu Gruppenbildungen gekommen ist und dass der Zusammenhalt nicht mehr gegeben war. Diese internen Streitigkeiten haben sich dann auch auf die Mannschaftsleistung negativ ausgewirkt. Den einzigen Vorwurf den man Herrn Koller machen kann ist der dass er zu wenig hart durchgegriffen hat.

Was nun Franco Foda betrifft bin ich sehr zuversichtlich. Er ist ein ausgezeichneter Trainer, das hat er ja schon oft genug bewiesen. Natürlich ist es ein Unterschied ob man einen Klub oder die Nationalmannschaft trainiert, die Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich. Es gibt aber bei uns sehr wohl einige junge Spieler die mit einem gewissen Stamm wieder eine tolle Mannschaft bilden können. Der Franco hat sicher das Zeug dazu dass unsere Kicker wieder Erfolge feiern werden. Das nächste Ziel – Teilnahme an der EM 2020 – sollte erreichbar sein.

Regionaut Josef Bauer 
Die nächste Frage betrifft die nun aufgestockte 12er Liga. War das eine gute Idee? 

Walter Schachner 
Man muss erst einmal das Ende der Saison abwarten um eine genaue Analyse durchzuführen. Grundsätzlich muss ich aber sagen dass es (so wie es zur Zeit aussieht) eine gute Idee war. Es war im Jänner und Februar noch nie so spannend wie heuer. Die Punkteteilung nach dem ersten Durchgang finde ich ebenfalls gut, dadurch kann es noch zu einigen Überraschungen kommen da die Mannschaften näher zusammenrücken. Es gibt nun zwei Gruppen die sicher für spannende Partien sorgen werden. Der Kampf um den Meisertitel ist wieder offener geworden.

Regionaut Josef Bauer 
Die Salzburger haben sich nun zum Serienmeister etabliert, es gibt Stimmen die meinen das ist Gift für den gesamten österreichischen Fußball. Auf der anderen Seite spielen sie aber auch international schon eine beachtenswerte Rolle. Wie ist Deine Meinung dazu?

Walter Schachner 
Ja, es ist tatsächlich so dass diese eklatante Überlegenheit Gift für die Bundesliga ist. Auf der anderen Seite ist es aber sehr wichtig dass von Salzburg internationale Erfolge erzielt werden um für die europäische Rangliste Punkte zu sammeln. Dadurch wird es möglich dass mehrere Mannschaften an den internationalen Bewerben teilnehmen können.

Regionaut Josef Bauer 
Eine Erfolgsgeschichte sondergleichen liefert zur Zeit der GAK. Du bist ja der erfolgreichste GAK Trainer bis jetzt (Meister, Cupsieger, zweimal Vizemeister). Nun steht der Verein im Cup-Halbfinale und muss gegen die Salzburger antreten. Wie siehst Du die Chancen ins Finale zu kommen?

Walter Schachner
Die Leistung des neuen GAK ist einfach grandios, man kann davor nur den Hut ziehen. Mannschaft, Trainerteam, Funktionäre und natürlich die Fans ziehen alle gemeinsam an einem Strang, sonst wäre so ein Durchmarsch nicht möglich gewesen. Der nächste Aufstieg steht schon bevor.

Was nun die Finalchancen im ÖFB Cup betreffen muss man realistisch sein. Das Fußballwunder ist schon gegen die Austria Wien geschehen, mit dem Aufstieg ins Halbfinale hat ernstlich wirklich niemand gerechnet. Mit Salzburg steht , ehrlich gesagt, ein unüberwindbarer Gegner am Platz. Ein zweites Wunder wird sehr schwer zu realisieren sein.

Schade ist das es in Leoben (zweitgrößte Stadt in der Steiermark) nicht möglich ist eine ähnliche Mannschaft aufzubauen. Der Herr Bürgermeister ist kein großer Fußballfan deshalb fällt die Unterstützung für den DSV Leoben eher mäßig aus. Es bedarf mehr Leute wie den Lieber Edi die mit Herzblut bei der Sache sind. Ganz wichtig wäre es Einrichtungen zu schaffen damit man die Jugend wieder zum Fußball bringt anstatt gelangweilt in der Gegend herumzulungern.

Regionaut Josef Bauer
Hast Du Ideen wie Du Deine sportlichen Erfahrungen in Zukunft einbringen kannst – wäre ein Engagement im Sport im Allgemeinen für den Bezirk Leoben für Dich denkbar?

Walter Schachner
Natürlich bin ich offen für gute Ideen und Vorschläge, nicht nur für Leoben sondern für die gesamte Region. Zur Zeit mangelt es aber an Vorschlägen und Initiativen.

Regionaut Josef Bauer
Zum Abschluss noch eine private Frage. Du bist ja im Juli 2018 (so wie ich) Opa geworden, wie geht es Dir damit? Ich bin der Meinung es ist ein tolles Lebensgefühl.

Walter Schachner
Ich sehe es genauso wie Du, es ist eine völlig neue Lebensqualität. Es ist eine Freude zuzusehen wie sich unsere Enkelin von Woche zu Woche entwickelt. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven.
Vielen Dank für das Interview.
WOCHE Regionaut Josef Bauer, St. Stefan ob Leoben

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