26. Marktgemeindemeisterschaft

Knappe Entscheidungen beim Eisstockschießen

Trotz der nicht gerade günstigen Vorraussetzungen schaffte es der ESV St. Michael, die 26. Eisstockmeisterschaft programmgemäß über die Bühne zu bringen. Strahlende Sieger sind die Damen vom Kost-Nix-Laden und bei den Männern die strammen Ice Breaker-Schützen.

SANKT MICHAEL. Nach einem Jahr Zwangspause war es heuer wieder soweit: Der Eisenbahnersportverein schickte die Einladungen zur 26. Marktgemeindemeisterschaft aus. Wegen der coronabedingten Vorgaben waren die Erwartungen nicht sehr hoch, doch das Echo betreffend der Teilnehmernennungen sagte das Gegenteil aus. Mit 23 Herren- und acht Damenmannschaften, jeweils in zwei Gruppen aufgeteilt, war das mögliche Teilnehmerfeld beinahe zur Gänze ausgereizt. Die Eisstockmeisterschaft verlief über 32 Tage und es wurden 169 Duelle um den Gesamtsieg ausgetragen.

Startprobleme durch Wetterkapriolen

Der Start des über knapp eineinhalb Monate angesetzten Turnieres fiel denkbar schlecht aus, denn die warme Witterung erzwang terminliche Verschiebungen. Kopfweh löste das bei den Machern der Meisterschaft, ESV-Obmann Alois Kapfer und Turnierleiter Uwe Käferböck, aus. Helfend sprang hier die Familie Schwinger ein und stellte die hauseigene Eisbahn eine Woche lang zur Verfügung. Dank tiefer Minusgrade konnte dann Eisbahnmeister Wolfgang „Jonny“ Rainer die 70 Meter lange ESV-Bahn hervorragend präparieren.

Enge Vorrunden-Entscheidungen

Beibehalten wurde der Modus mit den vier Kehren pro Match, dadurch waren auch Punkteteilungen möglich. Dass beim steirischen Eisschießen vieles, wenn nicht alles möglich ist, mussten einige vermeintliche Favoriten leidvoll zur Kenntnis nehmen. Die Damen der Gruppe B liebten es äußerst spannend: Vor dem letzten Tag wiesen alle Teams dieselbe Punktanzahl auf, aber schlussendlich setzte sich mit dem Kost Nix-Laden eine neuformierte Moarschaft an die Spitze. In der anderen Gruppe waren die Eishexen eine Klasse für sich.

Bei den Herren war die A-Gruppe von Beginn an eine g`mahte Wiesn für die „Legenden“, die Partie der Ex-Kicker rund um Chef Bertl Ertl. Ein hartes Duell lieferten sich Werner Kösslers Ice Breaker und der ÖKB mit Franz Unger als Frontmann. Ausgerechnet gegen die jungen Eisprinzen, die Truppe mit familiärem Bezug zu den Ice Breakern, ging der ÖKB sang-und klanglos mit 0:4 unter, was sich in einer schlechteren Quote niederschlug.

Die Stärke der Marktmusik lag definitiv nicht am Eis, denn kein einziger Sieg gelang und nur drei magere Pünktchen wies das Konto der Notenständer am Schluss auf. In der anderen Gruppe war die Statistik des ÖBB-Gartenvereins, übrigens letztmaliger Finalist, ident mit jener der Überraschungseier. 

Spannendes Finale 

Der Moderator Peter Brunner, dessen Outfit stark an die Darts-WM im Londoner Alexandra Palace erinnerte, eröffnete die Spiele am Finaltag. Traditionsgemäß kommen bei der Marktgemeindemeisterschaft vor den ultimativen Endspielen die Letzten an die Reihe. Eine eigene Bedeutung kommt bei der Meisterschaft dem letzten Platz zu, der auch besonders honoriert wird und daher musste ein Entscheidungsspiel und für den letzten Platz ein Sieg her.  „Steh auf für die Marktmusik“ schallte es musikalisch vor dem Auftritt der Notenständer über die Eisbahn. Selbst dieser Motivationsschub half nichts, denn die Musiker blieben 2022 ohne Sieg und verloren gegen die ÖBB-Gartler, die somit den ehrenhaften letzten Platz erhielten. Bei den Damen gaben die Bahnflitzer den Pandas das Nachsehen.

Was Spannung und in diesem speziellen Fall Können anbelangt, können die Männer im Endspiel vom sogenannten schwachen Geschlecht noch etwas lernen. Das Damenfinale war erstklassig: Beim Stand von 2:2 sahen Barbara Gamsjäger und ihre Eishexen wie die klaren Sieger aus, aber Lissi Reiter drehte mit einem unglaublichen Schuss noch die Partie und bescherte Claudia Künstner und dem Kost Nix-Laden den Titel. Bei den Herren ließen die ansonsten so zielsicheren Legenden all ihre Tugenden vermissen, gingen gegen die Ice Breaker, die damit ihren zweiten Erfolg holten, sang-und klanglos mit 0:3 unter.

Siegerehrung und Preisverleihung

ESV-Obmann Alois Kapfer wies bei der Siegerehrung darauf hin, wie schwierig die Entscheidung für eine Durchführung dieser Meisterschaft gewesen sei. Die Einhaltung der Vorschriften bei der Freiluftveranstaltung gelang nur durch die Disziplin der Teilnehmer, denn ohne deren Verständnis und Rücksichtnahme wäre die Meisterschaft zum Scheitern verurteilt gewesen. Sein Dank ging an die Akteure, an den Eismeister Jonny Rainer für seine unermüdliche Arbeit, an die Marktgemeinde und die Sponsoren, ohne deren Unterstützung eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht zu stemmen ist. Bürgermeister Karl Fadinger, selbst aktiv bei den roten Panthern, wies auf die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hin und unterstrich die Wertigkeit solcher Veranstaltungen.

Rangliste der 26. Marktgemeindemeisterschaft

Damenmoarschaften    
1. Platz: Kost Nix-Laden    
2. Platz: Eishexen
3. Platz: KIGA-Pumuckl
4. Platz: Schneehasen
5. Platz: Bäuerinnen
6. Platz: Eisflöhe
7. Platz: Pandas
Letzter Platz: Bahnflitzer

Herrenmoarschaften
1. Platz: Ice Breaker
2. Platz: Legenden
3. Platz: ÖKB
4. Platz: Theaterer
5. Platz: Six Rammler
6. Platz: Die roten Panther
Letzter Platz: ÖBB-Gartenverein