Union Juri Leobens Trip nach Vorarlberg, ein Reisebericht

Die Leobener Handballer reisten für drei Tage nach Vorarlberg zu den beiden Auswärtsspielen gegen Hard und Bregenz. Und wenn jemand eine Reise tut, dann hat er bekanntlich viel zu erzählen. Die "Woche-Sportredaktion" bat einen Leobener Spieler, unsere Leser mit Insider-Storys, von der, wie er es nennt, Handball-Odysee zu versorgen. Um welchen Spieler es sich handelt, sei an dieser Stelle nicht verraten...

Das Reisetagebuch unseres GOstwriters:

Tag 1:

Der Wecker der drei aus Graz anreisenden Leoben-Spieler läutete am Staatsfeiertag bereits um 5 Uhr, exakt elf Stunden nach dem Abschlusstraining und der anschließenden Videoanalyse in der Donawitzer Sporthalle. Abfahrt zu dieser Handball-Odyssee an diesem Mittwoch Morgen war um 7 Uhr in Leoben. Leoben-Boss Claus Hödl kam höchstpersönlich , obwohl er die Reise ins Ländle mit einem kleinen aber feinen Aufgebot der treuesten Leoben-Fans mit dem Zug anzutreten vorhatte, um sich von der Mannschaft bis zum Abend zu verabschieden. Und so, mit ausreichend Platz im Bus, was ja in Leoben eher Seltenheitswert hat, machten sich die Spieler auf, um die begehrten Schlafplätze zu belegen. So wurden die unglaublichsten Campingplatzutensilien hervorgeholt, Luftmatratzen aufgeblasen, Schlafsäcke ausgepackt, Decken am Boden im Mittelgang des Busses ausgebreitet, die Fenstervorhänge zugezogen und man setzte den unsanft unterbrochenen Nationalfeiertagsschlaf fort, eingelullt von der sehr sanften und gemütlichen Fahrweise unseres Chauffeurs Fritz.
Wir trafen nach kaffeefahrtenähnlichen kurzen Aufenthalten in Eben und einem Adidas-Outlet unmittelbar nach der Grenze bzw. einem Mittagessen im fast schon legendären Tennisstüberl „Inge“ in Kufstein, um 15:40 Uhr in Hard vor der Sporthalle am See ein.

Das Spiel gegen Hard war, nach den vergebenen Chancen in Linz und Innsbruck, die nächste große Gelegenheit durch einen schon bitter notwendigen Auswärtssieg bei den Unentschieden-Abonnenten der HLA Boden gut zu machen, um sich im Tabellenmittelfeld festzusetzen.
Und es begann auch nach Geschmack der mitgereisten Hardcore-Vikings. Ein 3er bei den Gästen während die Anzeigetafel im Heimfeld nach wie vor bei null stehen blieb. Die Harder ließen sich aber nicht lumpen und glichen binnen zwei Minuten, durch blöde und einfache technische Fehler der Leobener zum 3:3 aus. Danach wogte das spiel auf mittelmäßigen HLA-Niveau während der gesamten ersten Halbzeit hin und her, und die Mannschaften gingen mit einer knappen Pausenführung der Roten Teufel vom Bodensee in die Kabinen.
In Hälfte zwei das bereits gewohnte Bild eines Leobener Auswärtsfluches, mit einer Serie von technischen Fehlern auf der Seite der Montanstädter, die es den Gastgebern leicht machte, die beiden Punkte an diesem Abend in der imposanten Sporthalle am See zu behalten.
Was folgte, war eine Kabinenpredigt des fuchsteufelswilden Volker Hage, wie sie die Leobener Spieler mit Sicherheit, wenn überhaupt, schon lange nicht mehr zu hören bekamen

Die Mannschaft zog sich nach einem aus der Mannschaftskasse bezahlten Abendessen und dem einen oder anderen Fohrenburger in ihre Zimmer zurück, getrieben von einer, an diesem Abend verständlichen, Gösser-Nostalgie.

Tag 2:

Nach einer, für manche Spieler kurzen und durchwachsenen Nacht, war am zweiten Tag der Vorarlbergreise um 8:30 bereits Tagwache angesagt. Nach dem Frühstück war das nächste Tageshighlight ein ausgedehnter Spaziergang am Bodensee, sowie das anschließende Kunstrasen-„Kickerl“. Es dauerte einige Minuten bis sich die Handballer auf die ungewohnten Dimensionen des Großfeldes gewöhnt und die mitgebrachte Laufbereitschaft den vorgegebenen Spielplatzbedingungen angepasst hatten. Einem eindeutigen 9:3 von Luka Marinovic, der beim Fußball zeigte, warum er die Dressennummer 10 in Leoben trägt, Patrick Monschein, Ivan Ivisic als starken Rückhalt im Tor & Co. gegen die in dieser Sportart blass aussehenden Raul Santos sowie Manuel Hechenblaikner und Kollegen folgte noch das abschließende Elfmeterschießen. Leider gingen uns bei dieser Motivationseinheit nach der am Abend vergebenen Chance auswärts zu punkten, die beiden mitgereisten Fanclubvertreter aus dem lautstarken Leobensektor ab. Die gestapelten Gösser-Dosen auf ihren Fensterbalken reichten mittlerweile einmal um die Jugendherberge herum, und so war es nur verständlich, dass die beiden Jungs ihre Kräfte für die Partie gegen den Serienmeister Bregenz am nächsten Tag schonen mussten.
Auf dem Rückweg vom Fußball ereignete sich noch eine halsbrecherische Aktion unseres Ersatztorhüters in einem nahe liegenden Skatepool. Nur durch eine, ihm gar nicht zugetraute koordinative Meisterleistung (einer strampelnden Gazelle ähnelnde Bewegung) konnte er gerade noch seinen Hals aus der Schlinge ziehen, was wiederum für ein großes Gelächter innerhalb der ihn beobachtenden Spielerkollegen sorgte, die über den glücklichen Ausgang dieser Gefahrensituation sichtlich erleichtert waren

Am Nachmittag stand noch eine Trainingseinheit am Programm, gefolgt von einer ausgiebigen Videoanalyse, die an diesem Abend, ob des noch immer über die gegen Hard gezeigte Leistung sichtlich und spürbar verärgerten Volker Hage, besonders lange ausgefallen war. Die mittlerweile erschöpften Leobener Spieler ließen den Abend auf ihren Zimmern durch unterschiedliche Freizeitaktivitäten ausklingen.

Tag 3:

Mit Aussicht auf ein baldiges Ende der Handball-Odysee begaben sich die Montanstädter auf den Weg zum Vormittagstraining, diesmal mit Unterstützung der beiden mitgereisten Fans beim Aufwärmkick. Ihre Leistung ließ aber auch zu wünschen übrig, und so begann man danach mit der taktischen Vorbereitung auf das vermutlich schwerste Auswärtsspiel der Saison.

Die Leobener starteten mit der Wut im Bauch ob des knappen und blöd verlorenen Spiels gegen Hard, und hielten ganz gut mit dem Serienmeister mit. Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen und die Führung wechselte mehrmals. Gegen die taktisch hervorragend eingestellten und bis zum Umfallen kämpfenden Leobener geriet der Gegner an diesem Abend in der eigenen Halle mehrmals in Verzweiflung. Dieses knappe und spannende Spiel fand in der zweiten Spielhälfte seine Fortsetzung. Immer wieder schafften wir es, die richtige Antwort auf das Bregenzer Spielkonzept zu finden und konnten die Begegnung bis zum Schluss offen halten. Nur die beiden „Unparteiischen“ hatten heute etwas dagegen, und schafften es zum wiederholten Male, sich selbst durch fragwürdige Entscheidungen in den Vordergrund zu stellen. Das Spiel entglitt ihnen zusehends. Unzählige Fehlentscheidungen auf beiden Seiten, aber zumeist zugunsten des Serienmeisters, sowie einige Fehlwürfe in der entscheidenden Phase des Spiels, sorgten dafür, dass Leoben die Heimreise aus dem Ländle ohne Punkte im Gepäck antreten musste.
Einzig die beiden Jungs aus dem Fanclub, die zu dieser Zeit bereits sehr lustig waren, sorgten für Unterhaltung und machten gute Stimmung im ganzen Partybus.

Euer GOstwriter

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