Erholung zeichnet sich ab
AT&S meldet Umsatzrückgang im ersten Halbjahr

Im Bereich der mobilen Endgeräte bleibt das Geschäft mit Modulleiterplatten ein positiver Treiber
für AT&S.  | Foto: AT&S
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Der Leiterplattenhersteller AT&S mit Sitz in Leoben-Hinterberg verzeichnete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutliche Verluste im Vergleich zum Vorjahr. Die Entwicklung innerhalb des Geschäftsjahres stimme CEO Andreas Gerstenmayer jedoch positiv: Die Erholung setze sich weiter fort. 

LEOBEN. In einem anhaltend volatilen Marktumfeld sei es dem steirischen Leiterplattenhersteller AT&S im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 gelungen, sich solide zu behaupten, so die Kernaussage von CEO Andreas Gerstenmayer bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse. 

"Obwohl sich im Vergleich zum Vorjahr das wirtschaftliche Umfeld fundamental verändert hat und wir mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert waren, konnten wir die schon zu Beginn des Geschäftsjahres gezeigte Erholung weiter fortsetzen."
Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S 

Die positive Entwicklung sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen rechtzeitig Effizienz- und Kostenoptimierungsprogramme eingeleitet habe. "Die Maßnahmen greifen nicht nur schneller als geplant, sie haben vor allem die Ertragssituation deutlich verbessert", führte der CEO weiter aus.

Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S, ist davon überzeugt, dass die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung weiter intakt sind und für das Unternehmen klare Wachstumschancen bieten. | Foto: AT&S
  • Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S, ist davon überzeugt, dass die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung weiter intakt sind und für das Unternehmen klare Wachstumschancen bieten.
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Starke Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr

Die Zahlen wurden anschließend von CFO Petra Preining präsentiert. Im Vergleich zur starken Vergleichsperiode habe sich der Konzernumsatz des ersten Halbjahres 2023/24 um 24 Prozent auf 814 Millionen Euro reduziert (wir berichteten: AT&S präsentierte Rekord-Halbjahresumsatz). Währungsbereinigt fiel der Konzernumsatz um 21 Prozent. Positiv sei jedoch die Entwicklung innerhalb des ersten Halbjahres. Dabei gelang es dem Unternehmen, den Umsatz um 25 Prozent auf 452 Millionen Euro zu steigern.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) reduzierte sich im ersten Halbjahr um 31 Prozent von 315 Millionen Euro auf 217 Millionen Euro, was vorrangig auf den geringeren Konzernumsatz zurückzuführen sei. Auch beim Umsatz zeigte sich jedoch eine positive Entwicklung innerhalb des Halbjahres: So stieg der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal im Segment Electronics Solutions um 30 Prozent und im Segment Microelectronics um 18 Prozent. 

Das Konzernergebnis reduzierte sich von 224 Millionen Euro auf 49 Millionen Euro, was pro Aktie zu einem Rückgang um 4,50 Euro von 5,52 Euro auf 1,02 Euro führte. 

AT&S-CFO Petra Preining präsentierte die Halbjahresergebnisse des Technologiekonzerns.  | Foto: AT&S
  • AT&S-CFO Petra Preining präsentierte die Halbjahresergebnisse des Technologiekonzerns.
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Große Trends weiter intakt

Für die Zukunft sieht AT&S-CEO Gerstenmayer positive Trends: „Auch, wenn wir vorläufig von einem Anhalten der Marktvolatilität ausgehen, sind die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung weiter intakt und bieten für AT&S klare Wachstumschancen.“ Im Geschäftsjahr 2023/24 werde AT&S, abhängig von der Marktentwicklung, dieInvestitionsvorhaben in Kulim und den Ausbau des Standorts Leoben weitervorantreiben sowie Technologie-Upgrades an anderen Standorten durchführen.

Beim Projekt "Hinterberg 3" (HTB3) am Standort Leoben habe man beispielsweise im zweiten Quartal große Meilensteine erreicht und bereits wesentliche Tools und Maschinen ins Gebäude gebracht und installiert. Auch habe man an der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergearbeitet und sei mit aktuell 240 Männern und Frauen aus 28 Nationen on track", meint Gerstenmayer."Hier sehen Sie auch, wie wir auf die Verknappung an qualifizierten Humanressourcen reagieren: Wir holen sie uns aus den Ländern wo die entsprechenden Qualifikationen und Fähigkeiten verfügbar sind und bringen diese an unseren Standort hier in Leoben."

In Kulim sei das erste Werk "so gut wie fertig", beim zweiten Werk habe man sich jedoch entschieden, dass dieses "etwas zurückgestellt" werde. "Wir werden jetzt erst einmal die Marktentwicklung über die nächsten Quartale abwarten und dann eine Entscheidung treffen", erläuterte Gerstenmayer.

AT&S habe sich in einem herausfordernden Marktumfeld im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 "solide" behauptet. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • AT&S habe sich in einem herausfordernden Marktumfeld im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 "solide" behauptet.
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Ausblick 2023/24

Und wie sehen die Erwartungen in den Kernsegmenten aus? In den Märkten für IC-Substrate werde 2023 für Notebooks eine geringereNachfrage als 2022 erwartet. Bei Servern habe es konjunkturbedingt einen Einbruch am Anfang des Jahres gegeben, hier wird von einer raschen Erholung ausgegangen, so dass das Vorjahresniveau bereits im zweiten Halbjahr 2024 übertroffen werden soll. Im Bereich der mobilen Endgeräte bleibt das Geschäft mit Modulleiterplatten ein positiver Treiber für AT&S. Auch wenn Automotive einem Wachstumstrend aufgrund des weiter steigenden Elektronikanteils je Fahrzeug unterliegt, steht der Leiterplattenmarkt unter Preisdruck. Bei Industrial wird dieses Jahr für den Markt mit einem Rückgang gerechnet. 

Für das Geschäftsjahr 2023/24 plane das Management abhängig vom Marktumfeld und den Projektfortschritten ein Investitionsvolumen von bis zu 1,1 Milliarden Euro. Der erwartete Jahresumsatz liege zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden Euro

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