Extremsportler, Autor, Geologe
David Misch wurde Professor an der Montanuni
Vom Ultraradfahrer zum Professor: David Misch wurde zum neuen Professor für Energy Geosciences an der Montanuniversität Leoben bestellt. Als solcher will er sich besonderes mit der Energiespeicherung und neuen nichtfossilen Energiequellen beschäftigen.
LEOBEN. Während man David Misch in Sportlerkreisen vor allem aus seiner aktiven Zeit im Ultracycling sowie als Buchautor kennt, ist er auch in wissenschaftlichen Kreisen kein Unbekannter. Nach der Matura kam der gebürtige Wiener an die Montanuniversität Leoben, wo er angewandte Geowissenschaften studierte und später auch im Fach Geologie habilitierte. Mit der Bestellung zum neuen Professor für Energy Geosciences konnte Misch kürzlich einen weiteren beruflichen Erfolg verzeichnen.
Eingebettet in den Lehrstuhl für Erdölökologie wird sich der neue Professor in Zukunft vor allem mit der Energiespeicherung sowie neuen nichtfossilen Energiequellen beschäftigen. Der Fokus seiner Professur liegt dabei insbesondere auf der Sequestrierung von Kohlenstoff sowie der temporären Speicherung von Wasserstoff und anderen Energieträgern im geologischen Untergrund. Auch der Tiefengeothermie will Misch besondere Aufmerksamkeit schenken.
Geothermie als große Zukunftshoffnung
Zwar ist der Wissenschaftler davon überzeugt, dass Öl und Gas auch in den nächsten Jahrzehnten gefördert werde, die Prozesse müssten jedoch nachhaltiger und effizienter gestaltet werden. „Für mich persönlich ist die Geothermie eine der großen Zukunftshoffnungen im Bereich der nachhaltigen Energie“, meint Misch. Prinzipiell sind bei einer Bohrung nach Öl oder Gas dieselben Kenntnisse nötig wie bei einer geothermischen Bohrung. Bei der Speicherung von Kohlen- beziehungweise Wasserstoff werden ebenso unter anderem aufgelassene Gasfelder verwendet.
"Geologen und Geologinnen spielen auch hier eine entscheidende Rolle. Denn sie untersuchen ob die Gesteinsformationen für eine langfristig sichere Speicherung geeignet sind."
David Misch, Professor für Energy Geosciences
Studierende und Industrie früh zusammenbringen
„Mir ist es besonders wichtig, dass die Studierenden direkten Kontakt mit der Industrie haben und auch die Neuerungen in diesem Bereich hautnah miterleben“, betont Misch. Aus diesem Grund hat er gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der OMV die Vorlesung Geoenergy Trends and Innovations ins Leben gerufen. „Für diese neuen Technologien gibt es keine über Jahrzehnte etablierten Kochrezepte wie bei der Förderung von Erdöl und -gas. Jetzt geht es darum offen und flexibel für die neuen Herausforderungen zu sein und entsprechend zukunftsorientiert zu agieren“, meint der Geowissenschaftler.
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