AK Leoben zog Bilanz
Fast 15 Millionen Euro für Beschäftigte erkämpft

- Hatten 2022 alle Hände voll zu tun: AK-Direktor Wolfgang Bartosch, AK-Rechtsschutzsekretär Jörg Obergruber und AK-Präsident Josef Pesserl (v.l.)
- Foto: Freisinger/AK Steiermark
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In der Leobener Außenstelle der Arbeiterkammer Steiermark wurde am Donnerstag, 9. März, Bilanz über ein beratungsreiches Jahr 2022 gezogen. Insgesamt 19.156 Rechtsauskünfte wurden erteilt, der größte Teil davon im Bereich Arbeitsrecht, und 14,8 Millionen Euro wurden für die Mitglieder "erstritten".
LEOBEN. Vorenthaltene Löhne, von Unternehmensinsolvenzen betroffene Beschäftigte, übervorteilte Konsumentinnen und Konsumenten: Das Team der Leobener Außenstelle der Arbeiterkammer Steiermark hatte im vergangenen Jahr alle Hände voll zu tun. Die Eckdaten und konkrete Zahlen lieferte am Donnerstag, 9. März, Rechtsschutzsekretär Jörg Obergruber gemeinsam mit AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Direktor Wolfgang Bartosch, die die Situation in der Steiermark skizzierten.

- Die Teuerung und Inflation zeigten 2022 Auswirkungen auf die Beratungstätigkeit der AK, besonders im Beriech des Konsumentenschutzes.
- Foto: zestmarina/panthermedia
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Während das Jahr 2021 stark von der Corona-Pandemie geprägt war, zeigten 2022 die Teuerung und Inflation Auswirkungen in der Beratungstätigkeit der AK, und das ganz besonders im Bereich des Konsumentenschutzes. "Anfragen bezüglich Miet- und Energiekosten traten gehäuft auf", so Obergruber.
Auswirkungen der aktuellen Arbeitsmarktlage
Im Bereich des Arbeitsrechts machte sich die angespannte Arbeitsmarktsituation bemerkbar. 2022 seien dadurch besonders Anfechtungen von Kündigungen zurückgegangen, woran man wiederum merke, dass Unternehmen zum einen weniger Kündigungen aussprechen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum anderen aber auch schneller wieder einen Job finden. Arbeitsrechtliche Probleme haben sich Obergruber zufolge wiederum durch die Änderung der Kündigungsfristen der Arbeiterinnen und Arbeiter ergeben, und das speziell im Zusammenhang mit dem Gastgewerbe. Die Gastronomie führe vor diesem Hintergrund die sogenannten "Problembranchen" an, gefolgt von der Güterbeförderung und dem Handel.
Als Trend im arbeitsrechtlichen Bereich bezeichnet Obergruber die "explodierende" Zunahme an Beratungsleistungen bei den Themen Mutterschutz und Karenz. Innerhalb weniger Jahre hätten sich die Anfragen vervierfacht, wobei oftmals Fragen zu Zuverdienstgrenzen, Karenz und Elternteilzeit auftauchen.

- Die AK-Außenstelle Leoben konnte eine 2022 eine starke Zunahme an arbeitsrechtlichen Beratungen zu den Themen Mutterschutz und Karenz verzeichnen.
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"Insolvenzwelle" ausgeblieben
Auch im Bereich Sozialrecht wurde eine starke Zunahme an Vorsprechungen (insgesamt 516) und gerichtlichen Vertretungen verzeichnet. Ein großer Teil dieser Anfragen bezog sich auf die Themen Altersteilzeit und Schwerarbeiterpension. Das Auslaufen der Corona-Föderungen habe wiederum zu einer Zunahme der Insolvenzen und damit einhergehend zu einem Anstieg der davon betroffenen Beschäftigten im Bezirk geführt, erläutert Obergruber weiter. Die befürchtete "Insolvenzwelle" sei jedoch ausgeblieben, meint dazu AK-Direktor Wolfgang Bartosch.
Für AK-Präsident Josef Pesserl zeigen die Zahlen, dass "der Bedarf an Beratung und Intervention ungebrochen ist". Die AK agiere dabei nicht gegen die Interessen der Arbeitgeber und Unternehmen, sondern setze sich vielmehr dafür ein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch das erhalten, was ihnen zusteht. "Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Wettbewerbs-Fairness", so Pesserl.
Zur Info: Leoben nimmt innerhalb der AK-Außenstellen eine Sonderstellung ein: Gerichtsanhängige Verfahren in Arbeits- und Sozialrechtssachen sowie die Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber dem Insolvenz-Entgeld-Fonds werden für die gesamte Obersteiermark übernommen, da Leoben der einzige Standort eines Arbeits- und Sozialgerichts außerhalb von Graz ist.
Weitere Informationen zur gesamtsteirischen Leistungsbilanz der AK gibt es hier:
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