Trofaiacher Stimmungsbilder
Herbert Scherübel: "Es wird auch wieder aufwärts gehen"

Herbert Scherübel, Unternehmer in Trofaiach | Foto: zVg/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Herbert Scherübel, Unternehmer in Trofaiach
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Zum Abschluss der Serie „Trofaiacher Stimmungsbilder hat Jacqueline Juri die letzte Runde ihrer Telefoninterviews absolviert. Sieben Wochen lang hat sie Trofaiacherinnen und Trofaiacher über ihr Befinden in der Coronakrise befragt, so auch den Unternehmer Herbert Scherübel.

Die siebte und letzte Woche unserer Interviewreihe ist angebrochen. An dieser Stelle von meiner Seite ein herzliches Dankeschön für den Gedanken- und Ideenaustausch, aber auch für die Zeit, die Sie zur Verfügung gestellt haben und den Mut Ihre Meinung einer breiten Öffentlichkeit darzustellen. Ganz bewusst möchte ich abschließend eine offene Frage stellen. Was gibt es aus persönlicher oder beruflicher Sicht noch zu sagen?
HERBERT SCHERÜBEL:
Aus beruflicher Sicht heraus betrachtet waren wir zu Beginn der Krise in der glücklichen Lage, keinen Shutdown gehabt zu haben, da wir zu den systemerhaltenen Betrieben gehören. So konnten wir in veränderter Form weiterarbeiten und erledigten Reparaturen wie Heizungsstörungen, Wassergebrechen und ähnliche Dinge. Nach einer kurzen Verzögerung konnten wir auch wieder mit speziellen Auflagen auf Baustellen tätig werden. Da wir uns zuvor schon intensiv mit der Umstellung der EDV beschäftigt hatten, war das Homeoffice kein Problem und die Mitarbeiter der Firma Scherübel setzten die Aufgabenstellungen perfekt um. Es lief somit besser als erwartet. Außerdem war es ein Glück keinen Mitarbeiter im Unternehmen gehabt zu haben, der an Covid 19 erkrankt war, denn dann hätte die Situation ganz anders ausgesehen. Natürlich hoffe ich, dass das so bleibt und es auch zu keinem weiteren Shutdown kommen wird. Die Wirtschaft würde dadurch massiv geschädigt werden. Ich hoffe sehr, dass jene Betriebe, die es schlimm erwischt hat sich wieder erholen werden. Neu durchstarten und ihre Dellen, wie ich es in einem Interview zuvor bereits erwähnt habe, gut ausklopfen können.
Aus persönlicher Sicht haben wir die Quarantänemaßnahmen innerfamiliär gut überstanden. Wir haben uns aber auch an die Vorschriften gehalten. Wir waren in der privilegierten Lage in einem Haus wohnen zu können, wo hinter uns der Wald ist und wir zu jeder Zeit hinaus gehen können. Wir hatten in dieser Situation im Vergleich zu Menschen, die in einer Stadtwohnung leben, einen Vorteil. Zudem haben wir in unserem Haushalt keine kleinen Kinder, sondern einen fast schon 17-jährigen Jugendlichen, der diese Zeit sehr gut gemeistert hat. Er hat sich verstärkt um seine schulischen Tätigkeiten gekümmert und war insgesamt sehr interessiert. Die Quarantänemaßnahmen einzuhalten fiel ihm nicht schwer. Ob nun dadurch in weiterer Folge soziale Defizite auftreten, zum Beispiel in der Schule, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen.

Nehmen Sie aus dieser Zeit etwas ganz Konkretes mit?
HERBERT SCHERÜBEL:
Ich habe gelernt, obwohl ich es in meinem Leben nie für möglich gehalten hätte, dass man innerhalb kurzer Zeit die Welt zum Stillstand bringen kann. Das nehme ich konkret mit. Alle Menschen, die auf dieser Welt leben, haben so etwas noch nie erlebt. Ich glaube, es gibt eine Frau in Österreich, die im Jahre 1916 geboren wurde und die spanische Grippe erlebt hat, viel wird sie davon nicht mitbekommen haben. Diese Art des Stillstandes, der sich über die gesamte Erdkugel gezogen hat, gab es noch nie! Ein sehr großer Teil der Menschen zeigten eine enorme Disziplin und hielten sich an die Maßnahmen die verordnet wurden, auch das hat mich verwundert. Wahrscheinlich hat das funktioniert, weil man Sorge oder auch Angst um seine eigene und um die Gesundheit seiner Lieben hat. Anders kann ich es mir nicht erklären, denn bei anderen großen Themen, die die Welt betreffen, ich denke dabei an das Klima, bringt man es nicht zusammen, dass man gewisse Dinge zurückfährt. Die Krise hat uns aber gezeigt, dass das möglich ist, dass es geht! Natürlich mit massiven Verwerfungen und Einschnitten, an denen wir noch lange knabbern werden.

Bitte vervollständigen Sie den Satz:

Abschließend ist es mir ein Anliegen… zu sagen, dass sich die Welt weiterdrehen wird, somit geht das Leben weiter und es wird auch wieder aufwärts gehen. An das muss man glauben, das ist nicht nur Zweckoptimismus, sondern das wird auch so sein.

Ich habe mich in diesen sieben Wochen bemüht, die Fragen umfangreich zu stellen. Falls ich auf etwas vergessen haben sollte, was für Sie noch wichtig oder erwähnenswert wäre, dann gibt es jetzt die Gelegenheit dazu, es anzusprechen.

HERBERT SCHERÜBEL: Nein, da gibt es nichts. Ich würde das so stehenlassen. Es ist alles gefragt und gesagt worden und ich bin auch froh darüber, dass die Corona-Interviewreihe nun zu Ende ist. Somit kann man sich neuen Dingen und Themen zuwenden. Wir müssen dieses Thema aus unseren Köpfen bringen, es etwas zurückdrängen, sich an die Vorschriften halten. Trotzdem sollten sich die Gespräche in eine andere Richtung entwickeln. So wie das Virus zurückgedrängt wurde, soll auch das Wording zurückgedrängt werden.

Interview: Jacqueline Juri

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