100 Jahre Republik: Das passierte in Leoben

In den Jahren rund um 1918, als Österreich zur Republik wurde, ist auch im Bezirk Leoben vieles passiert. | Foto: Ausstellung "Leobener Rückblicke" von Günter Pichler
  • In den Jahren rund um 1918, als Österreich zur Republik wurde, ist auch im Bezirk Leoben vieles passiert.
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LEOBEN. Im Jahr 1918 endete der Erste Weltkrieg und damit auch die österreichisch-ungarische Monarchie. Österreich wurde zur Republik. Natürlich hatte das auch Auswirkungen auf unsere Region, allerdings kann man das Jahr 1918 im Bezirk Leoben nicht alleine betrachten. Vielmehr muss man einen Blick auf die gesamte Zeit zwischen 1914 und 1918 werfen.

Lazarett in Leoben

So trafen bereits im Herbst 1914 die ersten Verwundeten und Kranken aus Tschechien, Polen, Ungarn und Bosnien in Leoben ein, wo sie in einem Lazarett (im Bereich der "Alten Kaserne") gepflegt wurden. Am 29. September 1914 kamen die ersten 500 Flüchtlinge aus Galizien – meist Eisenbahnerfamilien –, die vorerst in der Sängerhalle (in der ehemaligen Au) untergebracht wurden. 200 von ihnen blieben in der Stadt. Familien aus Leoben nahmen diese Menschen bei sich auf und versorgten sie mit dem Notwendigsten. 

Lebensmittelknappheit

Natürlich gab es in dieser Zeit auch Lebensmittel-Einschränkung, weshalb Lebensmittelkarten ausgegeben wurden, um eine entsprechend notdürftige Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu gewährleisten. 1916 wurde ein dritter fleischloser Tag eingeführt – für die meisten eine überflüssige Maßnahme, da sie sich das Fleisch sowieso nicht leisten konnten. Auch Brot war Mangelware, weshalb Familien eine wöchentliche Brotmenge zugewiesen wurde. In den Gasthäusern durfte Brot überhaupt nicht mehr abgegeben werden. Ebenso durfte Bier in Gaststätten wochentags nur von 7 Uhr abends, an Sonntagen von 4 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends ausgeschenkt werden und höchstens ein halber Liter pro Gast.

Kauf von "Kriegsschuhen"

Auch im Bereich der Bekleidung gab es Mängel, weshalb es zur Einführung von sogenannten "Kriegsschuhen" kam. Diese waren durch Holz- anstatt Ledersohlen billiger in der Produktion. Der Bezirksausschuss bestellte vorerst 2.000 Paare, die im Schulgebäude in Leoben zum Verkauf angeboten wurden. Im städtischen Theater, das wochenweise mit dem Kinobetrieb wechselte, veranstaltete ein Oberleutnant der Garnison mehrere Abende auf künstlerisch hohem Niveau. Überhaupt ging das Theater damals sehr gut.

Erster Fliegeralarm

Am 9. August 1918 gab es den ersten Fliegeralarm in Leoben. Um halb 11 Uhr wurde das Herannahen feindlicher Flieger durch Alarmsignale gemeldet. Eine Angst vor den feindlichen Fliegern bestand damals noch nicht, vielmehr eine Neugier: Die Leute wollten die Flieger "beobachten", die schließlich überhaupt nicht kamen.

Quelle: MuseumsCenter Leoben; Josef Freudenthaler "Eisen auf immerdar!"

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