Holz trägt so viel Geschichte in sich

Für den Trofaicher Künstler Werner Walker ist Holz bedeutender Werkstoff, vor allem Schwemmholz macht er zu Kunstobjekten.
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  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

TROFAIACH. Holz erzählt Geschichten. In Werner Walkers Kopf laufen Bilder ab, wenn er ein Stück Schwemmholz aus dem Wasser zieht. Wo kommt es her? Welche Reise hat es hinter sich? Was war es einst? „Nur“ ein Ast von einem Baum oder ein Gegenstand, den ein Mensch daraus gefertigt hat? „Man erkennt oft noch gut, dass manche Holztrümmer Teile von Booten waren oder ein Brett oder Tram einer Hütte. Das ist besonders faszinierend für mich am Schwemmholz. Es ist von der langen Flussreise ausgelaugt, und trotzdem so lebendig. Es hat Geschichte. Durch einen Schnitt oder die Maserung lässt sich oft sogar noch die Baumart wie Kiefer oder Fichte erkennen – und es riecht auch noch ganz typisch danach“, erzählt Walker, Trofaiacher Künstler, der aus Fundstücken wie Holz, aber auch Steinen, Stoffen, Papier und Eisen seine „Fund Art“-Werke kreiert.

Skandinavien

Das meiste Schwemmholz stammt aus skandinavischen Ländern, für die der 76-Jährige eine große Leidenschaft entwickelt hat und die er mit Freunden und Familie bereits unzählige Male besucht hat. Und jedes Mal mussten Schwemmhölzer, die Flüsse teils aus Sibirien mitgerissen hatten, mit ins Gepäck. „Das war auch der Anfang meiner kreativen Laufbahn. Mit Schwemmhölzern sind vor rund 25 Jahren meine ersten Kunstobjekte entstanden. Holz hat mich als Werkstoff schon immer fasziniert. Es ist gut zu bearbeiten, man benötigt dazu nur wenig Werkzeug. Wobei letzteres für mich aber zweitrangig ist, denn ich versuche, meine Fundstücke so wenig wie möglich zu verändern, sondern in ihrer Form zu erhalten und etwa mit Steinen oder Eisenstücken zu kombinieren. Ich habe Achtung vor diesen Teilen, sie mit Gewalt zu verhübschen geht gegen meine Natur“, sagt der dreifache Vater, dessen Haus ebenfalls zur Gänze aus Holz gebaut ist.

Holzmörser kommt noch einmal zu Ehren

Auf einem Flohmarkt fand Walker kürzlich einen mehrere Jahrhunderte alten Holzmörser, den es nun in Szene zu setzen gilt. Die Pläne dafür befinden sich noch im Entwurfstadium. „Hier erzählt das Holz von altem Handwerk. Ein Stück, das lange Zeit keine Verwendung mehr hatte, kommt durch mich quasi noch einmal zu Ehren“, sagt der gebürtige Donawitzer, für den Vergänglichkeit ein großes Thema ist und die er durch seine Werke hinauszuzögern versucht. Abschließend fasst er zusammen, worin für ihn die große Faszination am Holz liegt: „Holz lebt, es trägt so viel Geschichte in sich. Man bedenkt es nicht, aber Holz war für die Entwicklung der Menschheit von größter Wichtigkeit. Erst Holz ermöglichte uns etwa Feuer und Wärme. Und es begleitet jeden von uns durch‘s ganze Leben, angefangen von der Wiege bis hin zum Sarg.“

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