Wohin, wenn die Milch ausgeht?
Idealerweise ins Geschäft ums Eck. Doch immer mehr Gemeinden müssen ohne Nahversorger auskommen.
Die Butter, die Milch, das Brot – was unsere Großeltern meist noch beim Greißler ums Eck gekauft haben, holen wir uns heute im Super- oder Hypermarkt im Rahmen des Wochenend-Großeinkaufs. Den "kleinen" Lebensmittelhändler im Ort suchen wir maximal noch für das auf, was bei der Einkaufsfahrt vergessen wurde. Für die Nahversorger ein Todesurteil, denn von diesen Minieinkäufen können sie kaum ihr Überleben sichern.
Die WOCHE als regionaler Informationsnahversorger, widmet sich daher mit dem Themenschwerpunkt "Wir kaufen daheim" den regionalen Unternehmen, Betrieben und Firmenniederlassungen, die dafür sorgen, dass Arbeit und Wertschöpfung in der Steiermark bleiben. Ein Beispiel dafür sind die steirischen Nahversorger, deren Zahl laut Schätzungen der Wirtschaftskammer immer weiter zurückgehen wird.
Das Rezept: Mehr anbieten
Erhebungen der WKO malen ein wenig erfreuliches Bild: So muss aktuell jede dritte steirische Gemeinde ohne Nahversorger auskommen. In Voitsberg, Deutschlandsberg und Weiz sind die Nahversorger überhaupt am rarsten gesät.
"Grundsätzlich setzt aber ein Umdenken ein und wir erfahren sehr viel Unterstützung von den Kommunen", erklärt Alois Siegl, Gremial-Obmann des steirischen Lebensmittelhandels und selbst "Nah und Frisch"-Kaufmann. "Gemeinsam versuchen wir im Fall des Falles Nachfolger zu suchen und das gelingt auch immer öfter", so Siegl. Um sich gegen die "Big Player" behaupten zu können, genüge aber nicht das reguläre Angebot, sondern man müsse sich schon etwas einfallen lassen wie "Partyservice oder Hauszustellung". Außerdem können wir wirklich mit Regionalität und Frische punkten", unterstreicht der Obmann des Lebensmittelhandels.
Nahversorger im Bezirk
Nicht in jeder Gemeinde sind Nahversorger mit einem Vollsortiment vertreten, gut die Hälfte der von der WKO untersuchten Gemeinden (unter 1.500 Einwohnern) kann diesen Service nicht mehr anbieten. Dieser Wert ist in Voitsberg mit 76,9 Prozent am höchsten und in unserem Bezirk am niedrigsten. Nur 14,3 Prozent der Nahversorger im Bezirk Leoben bieten kein Vollsortiment an – 85,7 Prozent schon!
Sittinger, de Carli
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