Lebensmittelshop "WINS"
Besonders Einkaufen im Nordbahnviertel
Nordbahnviertel: Im Lebensmittelshop "WINS" erhalten Menschen mit Beeinträchtigung eine Ausbildung.
LEOPOLDSTADT. Bei WINS – Kurzform für Wiener Inklusions- und Nachhaltigkeitsshop – findet man alles, was das Herz begehrt: Obst, Gemüse, Marmeladen, Gewürze, Säfte oder Brot sowie eine ganz besondere Beratung. Denn hier – An den Kohlenrutschen 10 – arbeiten Menschen mit Lernschwierigkeiten, viele davon sind vom Down-Syndrom betroffen.
Ein Jahr lang wurden die acht Mitarbeiter auf ihre neuen, spannenden Aufgaben vorbereitet. Damit sollen die Auszubildenden Fuß am Arbeitsmarkt fassen. Denn Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen sind rar. Das wollen der Verein "Ich bin aktiv" und WINS mit dieser Qualifizierung ändern.
Vielfältige Aufgaben
Bianca, Hanna und Alex sind drei der Mitarbeiter. Alex verrät, dass gerade Marketing am Lehrplan steht: "Das ist schwer", sagt er, und seine beiden Kolleginnen Bianca und Hanna nicken zustimmend. Doch die drei haben auch sehr viel Spaß an ihrer Arbeit. Bianca mag, dass es viele verschiedene Aufgaben gibt, nicht nur den Verkauf. Alle drei haben schon ihre Lieblingsprodukte gefunden.
"Ich verkaufe am liebsten Gemüse und Säfte. Wir haben total gute Säfte", erzählt Alex. "Und ich Nudeln!", verrät Hanna. Weil: "Ich esse jeden Tag Nudelsalat." Mittags essen alle gemeinsam. Wenn Gemüse übrigbleibt, das nicht mehr für den Verkauf geeignet ist, kochen die Auszubildenden auch gemeinsam.
Positives Feedback
Angeboten wird die Ausbildung für Menschen mit Beeinträchtigung gemeinsam mit dem Verein "Ich bin aktiv". "Mein Bruder hat das Down-Syndrom, daher kenne ich mich damit gut aus. Ich habe immer wieder im Verein mitgearbeitet", erzählt Michael Stuchlik, der Geschäftsführer von WINS. Stuchlik ist für den Praxisteil der Ausbildung zuständig, seiner Mutter Angelika gehört der Laden.
"Jeweils zwei arbeiten am Vormittag mit mir im Laden, während die anderen in den hinteren Räumen Theorie lernen oder andere Aufgaben erledigen." Im Moment sind alle noch sehr aufgeregt, vor allem, wenn Kunden ins Geschäft kommen. "Die Leute hier sind alle sehr nett und geduldig. Wir haben nur positives Feedback erhalten." So weit es geht, sind alle Produkte aus Österreich und Bio. "Einige der Produzenten haben wir schon besucht, wie Sonnentor und Adamah. So lernen wir die Produkte besser kennen und unsere Schützlinge sehen, wie viel Arbeit dahintersteckt."
Für die Ausbildung zum Einzelhandels-Assistenten gab es mehrere Bewerber. "Wir haben jene ausgewählt, für die die Arbeit passt", so Sebastian Muckenhuber, Geschäftsführer von "Ich bin aktiv". "Es mussten gewisse Voraussetzungen vorhanden sein. Wer sich nicht reden traut, der ist halt nicht geeignet." Unterrichtet werden neben Schreiben, Lesen und Rechnen aber auch Marketing, Hygiene sowie Nachhaltigkeit.
Mehr Infos gibt es unter www.ich-bin-aktiv.at
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