bz-Umfrage zur Wien-Wahl 2020
Das wünschen sich die Leopoldstädter
Wir haben gefragt, was die Leopoldstädter vor der Wahl am 11. Oktober bewegt. Zahlreiche E-Mails und Briefe erreichten die bz-Redaktion zu den Themen Lebensqualität, ärztliche Versorgung, Verkehr und Klimaschutz. Wie haben die geben wir haben die Antworten zusammengefasst.
LEOPOLDSTADT. Eines steht fest: Die Leopoldstädter sind sehr interessiert an der Zukunft ihres Bezirks. Mehrere Dutzend E-Mails und Briefe zu wichtigen Themen im Zweiten erreichten die bz-Redaktion.
Vom Klima bis zum Verkehr geben die Antworten auf unsere Fragen einen Einblick in die momentane Stimmungslage der Bewohner. Bevor die Spitzenkandidaten damit konfrontiert werden, geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Meinungen zu den vier großen Themenbereichen:
Lebensqualität
Im Wesentlichen sind die Bewohner zufrieden mit den Lebensqualität in der Leopoldstadt. Michael S. schreibt etwa: "Die Leopoldstadt hat sich die letzten Jahre gut entwickelt. Öffentlicher Raum wurde für die Menschen zurückgewonnen, Bäume gepflanzt, Parks, Spielplätze und Schulen saniert oder neu errichtet." Nun ginge es darum, dies zu erhalten.
Laut Johannes F. sei der Busbahnhof "ein Anschlag auf den Prater und unsere Lebensqualität." Hingegen schreibt Andrea R.: "Die Lebensqualität sinkt, weil die Partyzone Donaukanal sehr laut ist und die Herrschaften lautstark zu jeder möglichen Morgenstunde durch die Gassen ziehen."
Das Schaffen von neuem Wohnraum wird zwar positiv gesehen, doch seien hier die Mieten zu hoch und Anrainer würden zu sehr eingeschränkt. "Es wäre wünschenswert, wenn die Baustellensituation in unserem Grätzel durchdachter wäre – derzeit gibt es in jeder Gasse mindestens zwei Baustellen", so Renate S.
Ärztliche Versorgung
Prinzipiell sind die Leopoldstädter zufrieden mit der Gesundheitsversorgung im 2. Bezirk. Allerdings mangle es an Kassen- und Kinderärzten. "Und das in einem Bezirk, der stark wächst und wo viele junge Familien zuziehen. Hier herrscht großer Handlungsbedarf", schreibt Claudia P. Familie S. kritisiert die Versorgung im Nordbahnviertel: "Es gibt zu wenig Ärzte, die vorhandenen sind überlastet."
Verkehrssituation
Die Bewohner fordern eine Verkehrsberuhigung, aber sind mit den Maßnahmen nicht zufrieden. Die Wogen hoch gehen lässt die Praterstraße. "Was gar nicht einzusehen ist, ist eine Verkehrsberuhigung mittels Reduzierung von Fahrbahnen auf Hauptrouten", so etwa Markus M. Mehr Platz und Sicherheit wird für Radfahrer gefordert.
Andrea R. sagt: "Es stimmt, wir haben sehr viele Radfahrer und somit brauchen die Radfahrer Platz, aber nicht in so einer Nacht- und Nebelaktion wie dem Pop-up-Radweg." Gerlinde W. ärgert sich, dass die Aktion zulasten vieler Parklätze war. Generell wird die Parkplatzsituation kritisiert.
Renate K. sagt: "Parkplätze werden immer weniger und dadurch fährt man lange im Kreise, dies tut dem Klima sicher nicht gut." Zum Stuwerviertel meint Christine P.: "Aufgrund von Bauarbeiten wurden die sowieso schon wenigen Parkplätze zusätzlich reduziert."
Klimaschutz
In Sachen Klimaschutz ist der Großteil der Leopoldstädter zufrieden, doch gebe es auch in Zukunft viel zu tun. "Ich wünsche mir, dass dieser Weg weitergegangen wird", sagt Michael S. Neben Baumpflanzungen und "Coolen Straßen" fordert man weitere Maßnahmen. Edgar G. wünscht sich mehr Fassadenbegrünung – die Voraussetzungen für wilden Wein oder Efeu seien etwa in der Engerthstraße 150 gegeben.
Bei der Umsetzung von Klima- und Umweltschutz gelte es aber, andere Bereiche nicht zu vernachlässigen. So schreibt Renate S.: "Ich wohne in der Blumauergasse, in der wegen der Baumpflanzungen und des Schulbaues aktuell 20 Parkplätze wegfallen. Aber ich bin wegen meines etwas gehbehinderten Mannes auf das Auto angewiesen."
In den kommenden Ausgaben der bz Leopoldstadt bzw. direkt hier online werden Sie lesen, was die Spitzenkandidaten zu den Themenbereichen zu sagen haben.
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