Das GBL-Budget ist in Reparatur

Die "Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Liezen" - kurz "GBL" - ist eine Gesellschaft des, sich aus den Gemeinden konstituierenden, Regionalmanagements des Bezirkes. Sie soll Anlaufstelle für schwer in den Arbeitsmarkt einbringbare oder reintegrierbare Menschen sein. Zusätzliche finanzielle Unterstützung erhält das Unternehmen dabei vom Land Steiermark und vom Arbeitsmarktservice.
Ein Wirtschaftsprinzip, basierend auf humanistischen Grundwerten - und darüber ist man sich einig - sei ja eine "feine Sache"; nur die Rentabilität des Projektes gerät in letzter Zeit immer mehr in das Visier herber Kritik.

Das große Murren
Besonders im Rahmen von Gemeinderatssitzungen (also quasi auf GBL-Gesellschafter-Versammlungen) hört man dieser Tage herbe Kritik an der Wirtschaftlichkeit der GBL. Von hohen Schulden, die mittels "Entschuldungszahlungen" von den Kommunen gedeckt werden sollen, ist die Rede. Man verwehrt sich vielerorts der Aufforderung seitens der Beschäftigungsgesellschaft, die Dienstleistungsvergabe durch erhöhte Jahresbeiträge (2,50 Euro pro Einwohner im Jahr) absichern zu lassen.
"Explodierende Kosten für den Sozialhilfeverband und dann auch noch das", lautet der weitverbreitete Grundtenor am Sitzungstisch. Die einmalige "Entschuldungsabgabe" (ebenfalls 2,50 Euro pro Einwohner), wurde von vielen Gemenderäten nur unter der Prämisse ratifiziert, dass im Gegenzug ein neues Wirtschaftskonzept von der GBL vorgelegt werden müsse.

Fehler im System?
Abgesehen von der zusätzlichen Belastung, welche der Erhalt der GBL derzeit für die Gemeindehaushalte darstellt, sorgt folgender Gedankengang für Stirnrunzeln bei so manchem Mandatar: "Die geforderten 2,50 Euro pro Kopf und Nase pro Jahr kommen quasi einer Steuer gleich, dass man keine Dienstleistungen von der GBL in Anspruch nimmt. Getragen wird das Ganze im Endeffekt von der Bevölkerung - darunter natürlich auch lokale Unternehmen, die ohnehin schon unter der Fiskallast zu "leiden" haben. Stellt man nun die GBL in den Dienst der Gemeinde, sind es wiederum diese Klein- und Mittelunternehmen, die den Konkurrenzdruck zu spüren bekommen. Und das Ganze auch noch zum Erhalt einer Institution, die im Gegensatz zur 'freien Wirtschaft', ohnehin schon zu großen Teilen vom Sozialstaaat getragen wird."

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