Gemeinsam "TANKE" sagen

Was Menschen meistern können, wohin ihre Wege sie führen und was sie dabei erlebt haben, erläutern wir alle zwei Wochen in unserer Serie "Typisch Original". Diesmal beleuchten wir die Lebenssituation eines Paares, das sich seit 50 Jahren einen Arbeits- und Lebensweg teilt. 130 Liter Kraftstoff, das war das weniger erfreuliche Ergebnis von Gertraud und Sigi Kalthuber, als sie im Jahre 1968 in der ersten gemeinsam gepachteten Tankstelle in Liezen die Tagesbilanz zogen. "Es war zum Weinen", sagt Sigi, der damals als junger KFZ-Mechaniker mit seiner Frischvermählten das Unternehmen startete.

Herausforderungen annehmen
Schon das Startkapital war so eine Angelegenheit. 130.000 Schilling mussten die beiden in irgendeiner Form locker machen. Eine Kaution, welche die Erstfüllung der Tanks bei der Übernahme garantierte. Die Aufgabenverteilung war schon damals klar. Gertraud, heute 78 Jahre jung, kümmerte sich damals um die Bedienung und den Kontakt zu den Kunden, während Sigi in der Werkstatt das Service für damalige große, regionale Kunden bewerkstelligte. Die Aufgabenverteilung ist heute noch dieselbe. "Es war eine sehr anstrengende Zeit, denn wir haben gleichzeitig die brachliegende Tankstelle meines Vaters übernommen und alles parallel zum Geschäft in Liezen umgebaut", sagt Gertraud.

Noch immer in Bedienung
Das Paar ging mit dem neuen Tankstellenprojekt in Ketten nach kurzer Zeit als Eigenhändler in Betrieb. Man entschloss sich, die Konzentration auf den neuen Standpunkt zu legen und passte die Tankstelle den damaligen Standards an. Ab 1978 kamen dann Waschanlage, Servicestation und Wohnhaus dazu. Sigi Kalthuber feiert seinen 80. Geburtstag. Auf die Frage nach dem Geheimnis des gemeinsamen Gelingens und so viel Vitalität antwortet er: "Gegenseitiges Rücksichtnehmen, Humor und einige gleiche Interessen sind da schon sehr wichtig".