Ennsbegradigung veränderte das Leben
Als das Tal der Enns zum Ennstal wurde

Kaum vorstellbar, dass sich die Enns noch vor 160 Jahren in zahlreichen großen Windungen und Schleifen fließend durch das Tal bewegte. | Foto: Schweiger
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  • Kaum vorstellbar, dass sich die Enns noch vor 160 Jahren in zahlreichen großen Windungen und Schleifen fließend durch das Tal bewegte.
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Die schlechten Lebensbedingungen im Tal waren der Grund dafür, dass vor über 160 Jahren das Projekt "Ennsbegradigung" gestartet wurde.

Aulandschaft

Auf einer Lageplandarstellung aus dem Jahre 1856 geht hervor, dass sich rund um die Enns eine Aulandschaft befand und diese sich aufgrund der jahreszeitlich bedingten Klima- und Abflussschwankungen immer wieder veränderte. Die Enns war ein völlig verwilderter Wasserlauf in ständiger Umbildung, der den gesamten Talboden für sich in Anspruch nahm.

Das Ennshochwasser im August 2002 | Foto: Baubezirksleitung Liezen
  • Das Ennshochwasser im August 2002
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Durch die jährlich mehrmalige Überflutung des Tales war das Leben für die Bevölkerung äußerst schwierig und eine Bewirtschaftung der Böden nicht mehr sinnvoll. Bald stand auch eine Abwanderung der Bevölkerung im Raum. Diese richtete sich dann mit Bitten an die Regierung, die Menschen des Ennstales doch zu unterstützen. Dadurch wurde die Not der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe aufgezeigt.

Regulierung der Enns angeordnet

Am 30. August 1859 wurde dann mit der, wie es wortwörtlich hieß, "kaiserlichen Entschließung zu Laxenburg" die Regulierung der Enns angeordnet und die Landesbaudirektion mit der Erstellung eines Regulierungsprojektes und dem sofortigen Beginn der vermessungstechnischen Aufnahme beauftragt. Diese veränderte den Lauf der Geschichte des Ennstales und dauerte bis in der 1940er Jahre hinein.

Renaturierungen

Seit einigen Jahren werden nun aber immer wieder Projekte zu teilweisen Renaturierungen durchgeführt und umgesetzt. Ein Projekt, mit dem Namen "Life+ Flussraumentwicklung Enns" war die Errichtung des "Paltenspitzes" bei Selzthal. Durch solche Projekte werden einige Feuchtgebietreste als bedeutende Naturschutzgebiete erhalten.
Derzeit finden wieder solche Arbeiten bei der Aufweitung in Espang, bei der Firma Rohrdorfer, statt.

Neues Freizeitgebiet
Sollen entlang der Enns Natur-Freizeitplätze entstehen?

Eine teilweise Wiederherstellung der Enns in den Urzustand mit ihren Altarmen und Mäandern bringe laut Experten zahlreiche ökologische Vorteile. Vor allem die Bevölkerung soll davon profitieren, da an diesen Orten Freizeitmöglichkeiten, siehe Paltenspitz bei Selzthal oder die Angelplätze bei Trautenfels, entstehen. Also Naturschutzgebiete für den Erholungsraum der Zukunft.

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