Aktueller Fall
Arbeiterkammer warnt für Trickbetrügern bei Autokäufen

Wer im Internet ein Auto kaufen oder verkaufen möchte, sollte besonders achtsam sein. Die Maschen der Betrüger werden immer dreister. | Foto: Unsplash/Matthew Henry
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  • Wer im Internet ein Auto kaufen oder verkaufen möchte, sollte besonders achtsam sein. Die Maschen der Betrüger werden immer dreister.
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Dass Käufe und Verkäufe übers Internet häufig keine 100-prozentige Sicherheit darstellen, ist bekannt. Die Arbeiterkammer informiert nun über eine Betrugsmasche, die in letzter Zeit immer öfter angewandt wird: Dabei werden Personen, die ihr Auto im Netz zum Kauf anbieten, selbst über den Tisch gezogen.

STEIERMARK. Wer auf der Suche nach einem neuen Auto ist, schaut sich häufig zuerst online um. Genauso wird es auf der Gegenseite praktiziert – das nicht mehr benötigte Fahrzeug wird zum Privatverkauf im Internet angeboten. So weit, so gut. Doch nun warnen Konsumentenschützerinnen und -schützer vor Betrügern, die angeblich ein Auto kaufen wollen, das Fahrzeug allerdings nicht selbst abholen "können".

Übertriebenes Zuvorkommen

Ein aktueller Fall beschäftigt derzeit die Arbeiterkammer Liezen: Eine Frau aus Deutschland interessiert sich für das Auto einer Ennstalerin und kontaktiert die Verkäuferin per E-Mail. Schriftlich informiert sie die Frau, dass sie taub sei und sich deshalb nicht telefonisch austauschen könne. Weiters sei sie gerade erst nach Österreich gezogen und könne daher das Auto aus beruflichen Gründen nicht persönlich abholen. Aus diesem Grund habe sie einen Spediteur mit Vollmacht beauftragt, das Auto abzuholen. Schließlich will sie noch einen Kaufvertrag abschließen, "damit wir beide auf der sicheren Seite sind."

Die Betrügerin wollte telefonischen Kontakt auf alle Fälle vermeiden, stattdessen wollte sie alles per Mail abwickeln (Symbolbild). | Foto: Unsplash/Annie Pratt
  • Die Betrügerin wollte telefonischen Kontakt auf alle Fälle vermeiden, stattdessen wollte sie alles per Mail abwickeln (Symbolbild).
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Da der Preis keine große Rolle spielte – die angebliche Käuferin zeigte keine Anzeichen, überhaupt verhandeln zu wollen – und auch noch freiwillig eine Kopie ihres (gefälschten) Ausweises mitgeschickt hat, wurde die Ennstalerin stutzig und meldete sich bei der Arbeiterkammer.

Spedition vom Verkäufer zu bezahlen

Was wäre der nächste Schritt gewesen, wenn die Verkäuferin keinen Verdacht gehegt hätte? Guido Zeilinger, Konsumentenschützer der Arbeiterkammer, gibt die Antwort. "Die Spedition hätte das Auto abgeholt, wobei im schlimmsten Fall die Ennstalerin für die Kosten selbst aufkommen müsste. Das Geld dafür hätte sie nie zurückbekommen. Die Betrüger, die das Geld noch nicht überwiesen haben, würden im Anschluss wahrscheinlich behaupten, das Auto nie erhalten zu haben."

Konsumentenschützer Guido Zeilinger kennt die Tricks der Betrüger – vor allem bei Käufen und Verkäufen im Internet. | Foto: Lienbacher
  • Konsumentenschützer Guido Zeilinger kennt die Tricks der Betrüger – vor allem bei Käufen und Verkäufen im Internet.
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Die Alarmglocken sollten spätestens dann schrillen, wenn die Fahrzeugpapiere in Kopie verlangt werden. Die Fahrgestellnummer könnte nämlich für ein gestohlenes Fahrzeug verwendet werden. Zeilinger meint augenzwinkernd dazu: "Dann bekommt mein Auto einen illegalen Zwilling."

Zu viele Zufälle sind kein Zufall

Experte Zeilinger gibt abschließend zu bedenken: "Stellen Sie sich die Frage, wie nachvollziehbar ist es, dass eine x-beliebige Person, aus einem weit entfernten Ort, ohne über den Preis zu diskutieren, ausgerechnet mein Auto kaufen will und dafür hohe Kosten (Spedition) in Kauf nimmt? Und zu allem Überfluss aus unerklärlichen Gründen nicht mit mir in Kontakt treten kann? Am Ende werden Sie zum Schluss kommen, manchmal ist ein Lotto-Sechser realistischer als ein profitabler Autoverkauf."

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