Wildnisgebiet Lassingtal
Der "Wilde Westen" kehrt in den Osten den Bezirks zurück

Vertreter der Bundes- und Landesregierung waren ins Lassingtal gekommen, um bei diesem historischen Schritt dabei zu sein. | Foto: Christian Scheucher
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  • Vertreter der Bundes- und Landesregierung waren ins Lassingtal gekommen, um bei diesem historischen Schritt dabei zu sein.
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Das neue Schutzgebiet in den Gemeinden Landl und Wildalpen umfasst 3.500 Hektar unberührte Natur.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein im südlichen niederösterreichischen Bezirk Scheibbs ist ein einzigartiges Naturjuwel. Davon zeugt auch die Erhebung zu Österreichs erstem Unesco-Weltnaturerbe, das den größten noch vorhandenen Urwald des Alpenbogens bewahrt. Dieser gilt als einer der letzten Lebensräume in Europa, der sich seit der jüngsten Eiszeit ohne Einfluss des Menschen entwickeln konnte und stellt mit seinen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten einen wichtigen Baustein im Ökosystem dar. Nun ist es den Verantwortlichen in Verhandlungen mit den Österreichischen Bundesforsten als größte Grundeigentümer und mit der Unterstützung zweier Unternehmer gelungen, die Erweiterung des niederösterreichischen Wildnisgebietes in die Steiermark auf Schiene zu bringen. Der Grundsatzbeschluss dazu wurde bereits in der steirischen Landesregierung getroffen.

Schutzfläche verdoppelt

Mit der Ausweitung auf das Lassingtal in den Gemeinden Wildalpen und Landl wird die Schutzfläche auf 7.000 Hektar verdoppelt. Ein europaweit einzigartiger Schritt für die Natur, aber auch für die Weiterentwicklung der gesamten Region.
Durch einen Zusammenschluss des 3.500 Hektar großen Lassingtals mit dem ebenso großen Wildnisgebiet Dürrenstein entsteht ein europaweit einmaliges Schutzgebiet. Der Lassingbach ist ein weitgehend unregulierter Alpenfluss von europäischer Bedeutung. Seine ausgedehnten Schotterflächen und einmalige Begleitvegetation werden unter besonderen Schutz gestellt. Dieser Umstand ist bedeutend, weil der Urwald „Rothwald“ in den Lassingbach entwässert und sich entlang von Bächen und Flüssen wichtige Migrationswege für verschiedene Organismen finden. Auch die teilweise lange ungenützten, wenig erschlossenen Hangwälder entlang des Lassingbaches bieten wegen ihrer Naturnähe großes Potential für den Naturschutz. Mit der geplanten Ausweitung könnte also ein weitläufiges und artenreiches Ökosystem umfassend geschützt werden.

Tourismus stärken

Wildalpens Bürgermeister Karin Gulas meint dazu: „Diese Auszeichnung stellt eine Wertschätzung für die Natur im Lassingbachtal dar. Ich sehe großes Potential für unsere Gemeinde Wildalpen, die Einzigartigkeit unserer Landschaft erlebbarer zu machen, unsere Wirtschaft zu stärken und den Tourismus auch außerhalb der vorhandenen Outdooraktivitäten auszubauen und so die Saison über den Sommer hinaus zu verlängern.“ Bernhard Moser, Bürgermeister von Landl, sieht es ähnlich: „Das Wildnisgebiet Lassingtal bietet uns als Kommune ein ideales Werkzeug für die wichtige Arbeit der Regionalentwicklung. Für die Bevölkerung wollen wir das Angebot von naturnahen Erholungsquellen verstärken und Qualitätstourismus fördern.“

Vertreter der Bundes- und Landesregierung waren ins Lassingtal gekommen, um bei diesem historischen Schritt dabei zu sein. | Foto: Christian Scheucher
Foto: KK
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