Diskussionen um Parkdeck

Das in Bad Aussee am Holzinger Parkplatz geplante "Trauncenter", ein Einkaufszentrum mit Parkdeck, sorgt wieder für Diskussion. Es sei zu hoch geplant, würde die Rote Zone anschneiden, sei ökologisch und wirtschaftlich kontraproduktiv, so die Ausseer Grünen und kritische Anrainer und Wirtschaftstreibende.

Frage der Definition
Aus diesem Grund ließen die Grünen rote und schwarze Luftballons am Grundstück des geplanten Projektes steigen. Sie wiesen mit dieser Aktion auf die Bebauungshöhe des zukünftigen Trauncenters hin. Und stellen fest: Es gibt ausreichend Parkplätze im Zentrum von Bad Aussee. Man müsse diese nur besser einteilen und bewirtschaften.
Die Bebauung infolge des Projektes würde auch den angrenzenden Schwabenwald anschneiden. Von diesem behauptet Ex-Gemeinderat Gottfried Hochstetter, er befände sich in einer Roten Zone, sei aber nicht als solche ausgewiesen, weil dieser keine "raumordnungsrelevante Zone" sei. Er zitiert hier Stefan Janu von der Wildbach- und Lawinenverbauung Liezen.
Rutschungstendenzen bescheinigt diesem Hangstück auch Anrainer Wolfram Schauer. Die Stellungnahme des mit einem geologischen Gutachtens beauftragten Gerald Anthes spricht in diesem Bereich hingegen von "lokalen Massenbewegungen, die im Zuge des geplanten Bauvorhabens zu beherrschen sind". Es gäbe keine "Hangrutschung", so Anthes.

Kontraproduktiv
Doch nicht nur Bedenken bezüglich der Hangstabilität werden geäußert. Helga Rastl-Brandauer, VP-Gemeinderätin, befürchtet mit dem Einzug neuer Geschäfte ins Trauncenter das Sterben des Meranplatzes und negative wirtschaftliche Auswirkungen auf die Ausseer Handelstreibenden.
Und Leopold Feichtinger (Gewässerökologie und Flussraumbetreuer der Oberen Traun) meint, ihm sei eine Überbauung eines Fließgewässers in dieser Dimension unbekannt. Das Trauncenter hätte einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Wanderverhalten der dort lebenden Fische.
Elisabeth Welzig sagt, Bürgermeister wären mit der Raumordnung schwer überfordert und es fehle der Stadtregierung an jeglicher Kreativität. Aussee setzt mit diesem Projekt sein Image als Kurort aufs Spiel, so Welzig. Aktueller Projektstand: Ein neuer Architekt wurde von Betreiber Anton Pletzer mit der Planung beauftragt.