"Einzige Hoffnung" Forschung

Um Geruchs-Emissionen in der Schweinemast zu verringern, forschen Johann Gasteiner und Anton Hausleitner.
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  • hochgeladen von Markus Weilbuchner

IRDNING-DONNERSBACHTAL. Nicht explizit angeprangert, aber zwischen den Zeilen gelesen doch kräftig kritisiert, haben jüngst die Grünen einen geplanten Versuchs-Schweine-Maststall des Forschungszentrums Raumberg-Gumpenstein. Auf der Basis nicht artgerechter Methoden solle, laut Grünen-Klubobmann Lambert Schönleitner, die Anlage für rund 400 Schweine errichtet werden. In seiner Anfrage an Umweltlandesrat Jörg Leichtfried hinterfragt er die Finanzierung eines derartigen Projektes generell.

Am Boden der Tatsachen
Seit dem Importstop Russlands und im Kontext des stetig steigenden, internationalen Konkurrenzdruckes, befände sich die heimische Masttierhaltung dieser Tage auf einem absoluten Tiefpunkt. "Keine 15 Euro bleiben einem österreichischen Schweinebauern heutzutage pro Tier und Jahr", erklärt Raumberg-Direktor Anton Hausleitner. "Einziger Ausweg aus dieser Situation ist entweder die Aufgabe oder die Erweiterung der Mast per Stallausbau", führt er weiter aus. Was letztere Option betrifft, werde es Landwirten in Österreich aber schwer gemacht. Ammoniak - und in weiterer Folge - Feinstaub-Emissions-Limits müssen penibel eingehalten werden - auf Grund von Anrainer-Beschwerden sei es zusätzlich kaum mehr möglich, neue Stallungen bewilligt zu bekommen. Eine Situation, welche für die Landwirtschaft in den Strukturen, wie sie in Österreich gewachsen sind, existenziell bedrohlich ist.
"Die einzige Chance, die wir in Konkurrenz mit Großanbietern aus dem Ausland haben, ist deshalb Ställe mit geringeren Emissionswerten zu entwickeln - und genau das ist der Grund für unseren geplanten Forschungsstall", setzt Direktor Hausleitner fort. "Dass wir diese Anlage nicht dort errichten, wo die Schweine-Mast gängiger ist als im Ennstal", ergänzt Forschungsleiter Johann Gasteiner, hat den Grund, dass eben jene Regionen emissionstechnisch bereits überbelastet sind und Messergebnisse verfälscht würden", erklärt er. Dass Vollspaltböden, wenn richtig errichtet und entsprechend gewartet außerdem durchaus artgerecht seien, erklärt der ausgebildete Tierarzt im selben Atemzug. "Vollspalt" sei des weiteren die gängigste Bauweise und dementsprechend müsse man auch forschen.

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