Im Ennstal
Experte fordert neues Mobilitäts- und Radverkehrskonzept

Werner Madlencnik, Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises, sieht großen regionalen Bedarf im Bezug auf den Ausbau der Radwege. | Foto: Schneeberger
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  • Werner Madlencnik, Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises, sieht großen regionalen Bedarf im Bezug auf den Ausbau der Radwege.
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Werner Madlencnik ist einer der größten Dienstleister für Radfahrkurse in ganz Österreich. Der in Ramsau am Dachstein lebende Unternehmer wünscht sich ein gemeindeübergreifendes Mobilitäts- und Radverkehrskonzept für das Ennstal. Denn bei passender Infrastruktur würde das Rad weiterhin an Bedeutung gewinnen.

SCHLADMING. Geschäftsführer Werner Madlencnik hat mit seiner in Schladming ansässigen "Easy Drivers Radfahrschule" den VCÖ-Mobilitätspreis 2023 in der Kategorie „Energie- und Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft“ mit dem Erasmus+ Projekt "Re-Cycling“ gewonnen. Mit der Beteiligung an diesem Projekt möchten er und seine internationalen Kolleginnen und Kollegen ein Zeichen in Richtung innovative und nachhaltige Zukunft im Bereich des Radfahrens setzen.

Gehört das Radwegenetz in der Region ausgebaut?

Projekt zur Förderung der Gesundheit von Kindern

Das Fahrrad als umweltfreundliche Mobilitätsform ist aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken. Die Zahl der fahrradfahrenden Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diesen Fakten wollen die "Easy Drivers Radfahrschulen" mit ihren Partnerinnen und Partnern aus Italien, Frankreich, Deutschland und Mazedonien entgegenwirken.

Ministerin Leonore Gewessler überreichte Werner Madlencnik die Auszeichnung für den VCÖ-Mobilitätspreis. | Foto: VCÖ/APA/Roland Rudolph
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„Wir sind sehr stolz auf unsere Beteiligung an diesem Projekt, weil wir sowohl von der Dringlichkeit als auch den Vorteilen überzeugt sind. Wir freuen uns sehr, für dieses Herzensprojekt mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet zu werden. Wir bedanken uns für die länderübergreifende Zusammenarbeit und sind sehr gespannt auf die weiteren Resultate, die wir gemeinsam erzielen werden“, berichtet Werner Madlencnik.

Infrastruktur hinkt Angebot hinterher

Madlencnik bietet mit seiner Radfahrschule österreichweit Kurse für Kinder und Erwachsene an – egal ob Laufrad, E-Bike, Mountainbike, Lastenfahrrad oder E-Scooter. 2022 haben diese Kurse rund 40.000 Menschen in Anspruch genommen. Mobilität abseits des Verbrenners boomt also: Trotzdem hinkt laut dem Experten die Infrastruktur in der Region dem Angebot hinterher.

Laut Werner Madlencnik müsse das Radkonzept der Region neu gedacht werden: Zum einen nimmt die Anzahl an E-Scootern stark zu, zum anderen dürfen die vielen Mountainbikerinnen und Mountainbiker, die von den Trails kommen, nicht auf der Straße fahren. | Foto: Pixabay/Hans
  • Laut Werner Madlencnik müsse das Radkonzept der Region neu gedacht werden: Zum einen nimmt die Anzahl an E-Scootern stark zu, zum anderen dürfen die vielen Mountainbikerinnen und Mountainbiker, die von den Trails kommen, nicht auf der Straße fahren.
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"Ich habe 2001 die Idee gehabt, den Mountainbike-Weltcup in Schladming zu organisieren, weil es hier einen Markt gibt. Mittlerweile hat die Region mit spärlicher Infrastruktur nachgezogen", betont Madlencnik. Trotzdem müsse das Radkonzept neu gedacht werden: "Denn die tausenden Mountainbikerinnen und Mountainbiker, die beispielsweise vom Bikepark Planai kommen, dürfen eigentlich gar nicht auf der Straße fahren." Laut Straßenverkehrsordnung sind nämlich unter anderem ein Vorder- und Rücklicht sowie Reflektoren notwendig.

"E-Scooter sind nicht aufzuhalten"

Um das Radverkehrsnetz sinnvoller und auch attraktiver zu gestalten, brauche es ein "gemeindeübergreifendes Mobilitäts- und Radverkehrskonzept". Dazu gehören natürlich zu allererst einmal durchgehende Radwege. Für Fremdenverkehrsorte wäre das optimal, da sie außerdem den nachhaltigen Tourismus fördern würden.

Lastenräder für den Transport sind laut Madlencnik "zukunftsweisend", E-Scooter sind seiner Meinung nach ohnehin "nicht aufzuhalten". Daher setzt er sich für rasche Verbesserungen der Infrastruktur ein, denn der E-Scooter ist dem Rad gleichgestellt. Das bedeutet, damit darf gar nicht auf dem Gehsteig gefahren werden. Ein Ausbau der Radwege scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein.

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