Französisch - Deutsch - Österreichisches Stell-dich-ein bei Bgm. Jürgen Winter in Schladming

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Im Rahmen der 11. Special Olympics Weltwinterspiele in Schladming, Graz und Ramsau am Dachstein unter dem Motto, „Heartbeat for the world“ vom 14. 3. - 25. 3. 2017 bat Bgm. Jürgen Winter eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Felletin und der deutschen Partnerstadt Wetzlar zu einem Empfang im Rathaus in Schladming.

Neben 15 SchülerInnen waren auch 19 Erwachsene aus der französischen Partnerstadt Felletin begeistert von den Special Olympics in Schladming. Die SchülerInnen aus Felletin wurden von Gastfamilien in Schladming aufgenommen und in der Neuen Mittelschule 1 von Monika Faes und Mitgliedern aus dem LehrerInnenkollegium und Direktor Hans Rettenbacher betreut und in das Programm der Weltwinterspiele Special Olympics eingebunden. Die Erwachsenen waren in der Pension Lanka einquartiert. Betreut wurden sie von Pascale Navarro - Native Spenderin in Französisch an der NMS 1 in Schladming und Vizepräsidentin des Partnerschaftsvereins in Schladming. Weiters kümmerten sich um die Gäste aus Frankreich der Obmann des Partnerschaftsvereins Schladming Felletin, Wolfgang Höflehner, Manuela Pehab, Kurt Sablatnig und der Partnerschaftsreferent der Stadt Schladming Mag. Lukas Seyfried. Letzterer umrahmte das Begrüßungsessen der Gäste auf seiner steirischen Ziehharmonika.
Lukas Seyfried und Bgm. Jürgen Winter hießen tags darauf die Gäste aus Felletin und Wetzlar (mit dabei eine Gruppe der Lebenshilfe Wetzlar) im Stadtamt willkommen und ehrten die Stadträte aus Wetzlar, Karlheinz Kräuter und Bärbel Keiner, sowie Kulturamtsleiterin Kornelia Dietsch und den Vorsitzenden der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft Martin Dietz sowie aus Felletin GR und Delegierte in den Gemeindeverbund Creuse Sud, Martine Paufique-Dubourg und die Präsidentin des Partnerschafts-Komitee Felletin Muriel Martinet mit der Hermann-Kröll-Gedenkmünze. Bgm. Jürgen Winter bzw. der Stadt Schladming wurden von den Gästen Geschenke überreicht. (siehe Foto- und Videogalerie). U. a. ein Gemälde eines Felletiner Künstlers. Das in den Hauptfarben des Departement Creuse in grün und blau gehaltene Bild, zeigte typische Spezialitäten aus der Region, wie einen speziellen Kuchen mit viel Honig (Le Creusois), Pilze, Kastanien, Fleischwaren aller Art, Ente und Forelle.

Schladming und Felletin waren schon 1960 unter den ersten Städten in Europa, die die Idee des Europarates umsetzten, die da lautete: Wenn sich Menschen persönlich kennen und freundschaftliche Beziehungen pflegen, werden sie nicht aufeinander schießen und gegeneinander Krieg führen.

War für den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870 noch allein die Rivalität und der Kampf um die Bodenschätze (Kohle und Stahl) ausschlaggebend, gab es für den Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 in erster Linie andere Gründe. Dennoch kam es auch in dieser militärischen Auseinandersetzung zu einer Schlacht über drei Jahre hinweg (Stellungskrieg um Verdun) zwischen den beiden Staaten mit über einer Million gefallener Soldaten. Und schon 1939, dem Beginn des 2. Weltkrieges standen Deutschland und Frankreich innerhalb von 69 Jahren zum dritten mal im Krieg. In den Überlegungen, wie man die leidvollen Erfahrungen und unendlich vielen Menschenopfer hintanhalten könnte, kristallisierte sich unter anderem die oben genannte Idee der Städtepartnerschaften heraus.

Und so ist auch die Verschwisterung von Felletin und Schladming 1960 in Felletin und 1961 in Schladming ein Mosaikstein - ein Hartbeat for Europe im derzeit schon über 70 Jahre andauernden Frieden in Europa.
Daraus ist ersichtlich, wie wichtig solche gegenseitigen Besuche und der ständige gegenseitige Meinungsaustausch zum gegenseitigen Verständnis und Miteinander sind.

Richtig zu keimen begann die Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden Städten in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends obwohl zu dieser Zeit noch in keiner Schladminger Schule französisch unterrichtet wurde. Mit Einführung des Faches Französisch 1988 an der damaligen Hauptschule 1, die erste Lehrerin im Fach war Melanie Keil und bald unterrichtete auch Maria Kienzl und in der Folge Monika Faes das Fach Französisch. Seit vielen Jahren unterstützt von Pascale Navarro als Native Speakerin. Dadurch und durch die Gründung des Partnerschaftsvereins Schladming Felletin im Jahr 2004 mit Präsident Sulzbacher an der Spitze intensivierten sich die Kontakte. Unter seinem Nachfolger an der Spitze des Vereins, Wolfgang Höflehner, kam es zu fast jährlichen Besuchen und Gegenbesuchen von Mitgliedern des Partnerschaftsvereins. Aber auch zwischen der NMS 1 in Schladming und dem Collège Jaques Grancher in Felletin entwickelten sich jährliche Besuche. In einem Jahr fuhren SchülerInnen der NMS 1 nach Felletin, im nächsten Jahr folgte der Gegenbesuch. Mehrmals reisten Mitglieder des Partnerschaftsvereins gemeinsam mit den SchülerInnen in die jeweilige Schwesterstadt. Während die SchülerInnen meist gemeinsame Lehrveranstaltungen besuchten, widmeten sich die Vereinsmitglieder wirtschaftlichen Aktivitäten. Regionale Produkte wurden vice versa in der jeweiligen Partnerstadt feilgeboten und dadurch das Vereinsbudget, das in erster Linie aus dem Mitgliedsbeiträgen gespeist wird, aufgebessert. Zusätzlich steuert auch die jeweilige Gemeinde zu besonderen Anlässen einen Beitrag bei. Ein wohl angelegtes Geld als Beitrag zu Frieden, Freundschaft und Glück in Europa.

Wie eng die Bande zwischen Schladming und Felletin waren und sind, zeigt das große Bedürfnis der Delegation aus Frankreich, sich von Bürgermeister Hermann Kröll, der letzten Herbst verstorben ist, noch einmal zu verabschieden und zu danken, für den Riesenbeitrag, den Kröll für diese Partnerschaft über Jahrzehnte hinweg leistete. Er hatte immer ein offenes Ohr für jedwede diesbezügliche Notwendigkeit, reiste viele Male als Bürgermeister und Delegationsleiter nach Felletin aber auch mit dem Privatauto zu zweit. In Schladming nahm er Jugendliche bei sich privat auf, wie es auch viele weitere Gasteltern taten und bis heute tun. So z. B. Christel Habrial, die Schwester der aktuellen Präsidentin des Partnerschaftskomitée in Felletin, Muriel Martinet. Sie genoß zwei mal die Gastfreundschaft der Familie Kröll; einmal 1984 als Schülerin und 1988 als Gruppenbetreuerin im Rahmen des Jugendaustausches.

Für manche seiner guten Taten wurde Hermann Kröll ins Rampenlicht gestellt und öffentlich und international geehrt, wie kürzlich für seinen Einsatz für Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Rahmen der Eröffnung der Special Olympics Weltwinterspiele in einer filmischen Hommage.

Für eine andere große, gute Tat steht eine solche Würdigung noch aus. Nämlich für Krölls Einsatz für die Einigung Europasund den Frieden in Europa auf Gemeindeebene.
Bgm. Jürgen Winter sprach die Wichtigkeit der freundschaftlichen Beziehungen unter den Menschen Europas für weiteren Frieden an (siehe Videogalerie) wie auch Stadtrat Karlheinz Kräuter aus Wetzlar, der zudem speziell die enge Freundschaft mit Frankreich ansprach, wie auch die Gemeindrätin aus Felletin Martine Paufique-Dubourg. (siehe ebenfalls Videogalerie).

Videos aufgenommen während der Special Olympics 2017 in Schladming:
https://www.youtube.com/channel/UC5ih-Q5pPuuHpdVoZ_LtnOA

Videos vom 30jährigen, 40jährigen und 50jährigen Partnerschaftsjubiläum Schladming Felletin:
https://www.youtube.com/user/schladmingfelletin

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