Manager des Waldes
Ohne Eingriffe im Forst kommt auch ein Nationalpark nicht aus. Lokal-
augenschein im Gesäuse.
Vielfach wurde die sogenannte Frühjahrsputzaktion im Nationalpark Gesäuse kritisiert. Unter anderem auch in der WOCHE. Die für ein Naturschutzgebiet sehr auffälligen forstwirtschaftlichen Tätigkeiten stießen Naturschützern heftig auf.
Bei einer Besichtigung der kritisierten Standorte im Nationalpark Gesäuse erläuterten Nationalparkdirektor Werner Franek, Forstdirektor Andreas Holzinger und Revierförster Martin Zorn die gesetzten Maßnahmen.
"Alle forstlichen Maßnahmen, die die Landesforste als Grundbesitzer setzen, sind mit dem Nationalpark als Pächter abgesprochen. Wobei hier Nationalpark und Landesforste nicht als Grundbesitzer und Pächter auftreten, sondern als Partner. Die notwendigen Waldarbeiten geschehen laut den Vorgaben des Waldmanagementplans und werden von den Landesforsten im Auftrag des Nationalparks umgesetzt", sagt Werner Franek.
Andreas Holzinger ist Forstdirektor der Landesforste und zuständig für den Fachbereich Wald- und Wildtiermanagement im Nationalpark. "Das Forstgesetz und das Jagdgesetz wirken auch auf einen Nationalpark ein. Wir müssen den Borkenkäfer auch im Nationalpark bekämpfen, wir sind verpflichtet, Forststraßen durch das Nationalpark-Gebiet zu erhalten und wir haben einen Abschussplan für das Wild zu erfüllen", sagt Holzinger.
"Die Landesforste wirtschaften zudem nicht eigennützig. Der wirtschaftliche Ertrag fließt in den Nationalpark zurück", sagt Holzinger.
Martin Zorn ist seit einem Jahr für das Forstrevier im Nationalpark zuständig: "Zum Teil gab es im Forst akuten Aufhol- und Handlungsbedarf. Wobei die Maßnahmen äußerst schonend und im Sinne der Nationalparkvorgaben umgesetzt werden."
Life-Projekt verlängert
Das Life-Programm des Nationalparks wurde so effizient durchgeführt, dass eine Umschichtung nicht verbrauchter Gelder und die Verlängerung bis Jänner 2011 bewilligt wurde. Diese Finanzspritze kommt vor allem dem Waldmanagement im Schutzgebiet zugute.
Jeder kennt die stockfinsteren, dicht verwachsenen Fichtenkulturen, die ein Erbe der wirtschaftlichen Nutzung sind und in denen kaum Mischbaumarten aufkommen. Diese Dickichte bieten auch keine attraktiven Lebensräume. Fast 200 Hektar davon haben die Forstmänner im Life-Projekt seit 2005 nun schon geschafft, nun kommen nochmals 120 Hektar dazu.
Nach der "Auflichtung" können andere Baumarten und Kräuter im Bestand aufkommen, und ein naturgemäßer Mischwald aus Tanne, Fichte, Buche, Ahorn, Lärche und vielen anderen Holzgewächsen entsteht. Markus Hackl
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