Niederöblarns "gelbe Engel" im Dauereinsatz

Pilot Gerhard Brunner, Notärztin Eleonora Kovacs und Flugretter Albert "Api" Prugger.
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  • Pilot Gerhard Brunner, Notärztin Eleonora Kovacs und Flugretter Albert "Api" Prugger.
  • hochgeladen von Tina Tritscher

Sie sind von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang täglich im Einsatz und riskieren dabei ihr Leben. Die Rede ist von den Piloten, Flugrettern und Notärzten der ÖAMTC-Flugrettung. Die WOCHE traf sich zum Gespräch mit dem Stützpunktleiter des C 14 in Niederöblarn, Gerhard Brunner, Notärztin Eleonora Kovacs und Flugretter Albert Prugger. Internistische, neurologische und Sportunfälle stehen dabei täglich am Programm der gelben Engel. Die Crew wechselt täglich, "wir schauen, dass wir das Team so klein wie möglich halten, denn je mehr Dienste die Retter machen, desto leichter geht ihnen die Arbeit von der Hand", erklärt Brunner. Viele Ärzte verrichten die Arbeit beim Rettungshubschrauber in ihrer Freizeit, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Spital oder Ordination. "Die Gegebenheiten im Hubschrauber sind um einiges schwieriger, da ist nicht jeder dafür geeignet", fährt der Stützpunktleiter weiter fort.

Einsätze im Sommer

Im Schnitt rückt der in Niederöblarn stationierte ÖAMTC-Hubschrauber zu durchschnittlich zwei bis sechs Einsätzen pro Tag aus. Wander- und Kletterunfälle sind im Sommer vorherrschend, aber auch die Hitze der vergangenen Tage macht sich bemerkbar. Die extremen Temperaturen sind jedoch nicht nur durch die dementsprechend steigende Anzahl an Kollapsen und dergleichen zu bemerken, denn "obwohl wir einen leistungsstarken Hubschrauber haben, kommt auch dieser an seine Grenzen", erklärt Brunner.
Es ist vor allem der konditionelle Aspekt bei diesen Temperaturen, erklärt die Crew, welcher als häufigste Ursache für Wander- oder Kletterunfälle gilt. "Die Leute haben meistens eine sehr gute Ausrüstung, aber sie überschätzen sich." Die Tourenvorbereitung (z. B. Klettersteige richtig lesen, Wetterbeobachtung, etc.) habe dabei oberste Priorität.

Statistik

Knapp 560 Einsätze flog die C-14-Flugrettung bis vergangenen Donnerstag, im Vergleichszeitraum von 2014 waren es 503. Die Anforderung des Notarzthubschraubers erfolgt über den Notruf 144. Ein durchschnittlicher Einsatz kostet ca. 3.500 Euro, die meis-ten Patienten sind jedoch mit einer privaten Zusatzversicherung ausgestattet, welche die Kosten übernimmt.

Vergleich

Erstes Halbjahr 2014: 440 Einsätze, davon 184 im Bereich Unfall Sport/Freizeit alpin, 93 internistische und 65 neurologische Notfälle.
Erstes Halbjahr 2015: 476 Einsätze, davon 186 im Bereich Unfall Sport/Freizeit alpin, 126 internistische und 46 neurologische Notfälle.

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