Bezirk Liezen
Schneemassen bringen Einsatzkräfte ans Limit

Wohin bloß mit all dem Schnee? Diese Frage stellt man sich auch hier in Wildalpen. | Foto: KK
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  • Wohin bloß mit all dem Schnee? Diese Frage stellt man sich auch hier in Wildalpen.
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Die WOCHE hat nachgefragt, wie in den betroffenen Ortschaften mit der Situation umgegangen wird.

„Tauplitzer, ich brauche eure Hilfe für meinen 83-jährigen Vater, der zur Zeit im Schnee versinkt“, so lautete der verzweifelte Facebook-Aufruf von Dagmar Lippert. Die junge Frau ist in die USA ausgewandert, die vorherrschenden Schneeverhältnisse, über die sie sich via Internet informiert, bereiten nicht nur ihr große Sorgen. „Gott sei Dank helfen in diesen schwierigen Zeiten die Menschen zusammen. Schon nach kurzer Zeit wurde mir Unterstützung angeboten“, freut sich die Wahl-Amerikanerin.

Klachau-Sperre nicht vorgesehen

Den enormen Zusammenhalt in der Bevölkerung bestätigt auch der Bürgermeister der Gemeinde, Klaus Neuper. Seit nunmehr zwei Wochen sind seine Mitarbeiter im Dauereinsatz, die Stimmung sei jedoch soweit gut: „Das Leben in Tauplitz kann stattfinden, die Straßen sind geräumt, Schulen und Kindergärten sind geöffnet. Natürlich werden aber Mannschaft und Geräte enorm beansprucht.“ Eine Sperre der Klachau war nicht vorgesehen, so der Ortschef, derzeit bestehe keine Lawinengefahr. Und auch Skifahrer kommen in Tauplitz weiterhin auf ihre Kosten, einige der Lifte sind nach wie vor in Betrieb.

„Können damit umgehen“

Auch in Wildalpen, wo ein Ortsteil gesperrt werden musste, sah man die Situation eher entspannt. „Noch fehlt nichts, außer der ärztlichen Versorgung. Wir können mit diesen Wetterverhältnissen umgehen“, betont Bürgermeisterin Karin Gulas. Evakuierungen mussten keine vorgenommen werden, die nicht gesperrten Straßen sind befahrbar. Aus Sicherheitsgründen wurde jedoch vergangenen Donnerstag die Volksschule auf unbestimmte Zeit geschlossen. Hilfe bei den Räumungsarbeiten kommt mittlerweile von privaten Firmen aus Oberösterreich.

Bis zu vier Meter Schnee durch Verwehungen

Seit einigen Tagen herrscht in Ramsau Lawinenwarnstufe fünf, erreichen kann man den Ort lediglich über Schladming – jedoch nur mit Schneeketten. „Zwei Häuser wurden bislang evakuiert und aufgrund der erheblichen Lawinengefahr mussten wir unser touristisches Angebot schmälern“, erklärt Bürgermeister Ernst Fischbacher, „Schule und Kindergarten sind jedoch geöffnet, die Straßen sind soweit frei und auch Busse verkehren, wenn auch eingeschränkt.“ Trotz der schwierigen Verhältnisse – durch Verwehungen türmen sich stellenweise bis zu vier Meter Schnee – konnte am Wochenende die Langlaufveranstaltung „Tour de Ramsau“ wie geplant stattfinden.
Dank der Einsatzkräfte, Räumkommandos und freiwilligen Helfern, die in den betroffenen Regionen unermüdlich Wege und Dächer vom Schnee befreiten, war die Lage zwar angespannt, blieb jedoch weitestgehend unter Kontrolle.

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