Sorge um die Sicherheit

Herbert Brandstätter sieht Positives und Negatives in der Schließung.
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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner präsentierte kürzlich die Pläne für die Schließung von 122 Polizeidienststellen in Österreich. Diese werden, so die Ministerin, aus Sicherheits- und keineswegs aus Spargründen umgesetzt. Das „INNEN.SICHER“-Projekt „Moderne Polizei“ beinhalte eine Anpassung der Dienststellenstruktur, ein neues Ausbildungsmodell für Führungskräfte, ein neues Bewertungssystem sowie ein Bürokratieentlastungskonzept für Polizeiinspektionen. „Unser Ziel war und ist es, möglichst viel Polizei ,auf die Straße‘ zu bringen und aktiv Sicherheit zu vermitteln“, sagte der steirische Landespolizeidirektor Josef Klamminger.
Die WOCHE traf sich daraufhin mit Bezirkspolizeikommandant Herbert Brandstätter, um über die Postenschließungen im Bezirk Liezen zu sprechen. Betroffen sind hierbei die Polizeiinspektio-nen Ramsau am Dachstein und Wildalpen. Kündigungen wird es hier keine geben, so Brandstätter, die Beamten werden auf den nächstgelegenen Dienststellen eingesetzt.

Expositur?
Die Betreuung der Ramsau sei aufgrund der 7.000 Gästebetten absolut erforderlich, sagt Brandstätter. So könnte man sich in den Ferienzeiten im Sommer sowie im Winter eine Besetzung eines Stützpunktes, beispielsweise in der Gemeinde als Art Expositur, vorstellen. "Wir sind sehr betroffen, weil die Schließung unseres Postens absolut überraschend gekommen ist und wir keine Informationen erhalten haben", zeigt sich Bürgermeister Rainer Angerer (Ramsau) schockiert. Was bei den Diskussionen nicht bedacht wurde, sei das steigende Verkehrsaufkommen durch die starke Bewerbung des Dachsteins. Dies bestätigt auch Walter Stocker, Postenkommandant in Ramsau. Auch die zahlreichen Alpineinsätze würden den Erhalt der Dienststelle rechtfertigen. Die Polizei müsse 400 km², das Gebiet rund um den Dachstein, betreuen. "Wir sind die zentrale Anlaufstelle was alpin betrifft. Je länger die Anreisezeit, desto schwieriger wird es", kritisiert Stocker. Mittels Briefen an die Innenministerin, Landeshauptleute, etc. kämpft man um den Erhalt der Inspektion.

Wasserleitung
Bei der Schließung des Postens in Wildalpen ist vor allem die Problematik der Entfernung, da die nächstgelegene Dienststelle fast 30 Kilometer entfernt liegt, erklärt Postenkommandant Helmut Pirscher. "Für uns ist die Situation sehr schlimm", zeigt sich Bgm. Karin Gulas (Wildalpen) entsetzt. Wildalpen besitzt die zweigrößte Wasserleitung nach Wien, mit den Trinkwasserkraftwerken und Stolleneingängen bedürfe es hier einer besonderen Sicherheit, so die Gemeindechefin.
Weitere Argumente seien 30.000 bis 35.000 Nächtigungen im Sommer. Ein "schnell vor Ort sein" würde es durch die Entfernungen nicht mehr geben.
Auch von Seiten der Gemeinde wurden Briefe an die zuständigen Personen verfasst. Ob dies Früchte trage, wisse man allerdings nicht.

Vorteile und Einsparungen
Vorteile in den Postenschließungen sieht Bezirkskommandant Herbert Brandstätter vor allem in der besseren Dienstplanung: So habe man in Zukunft für den Außendienst zwei Polizisten zur Verfügung. Bei kleinen Stellen stand bisher oft nur ein Beamter im Einsatz. Einsparungen gibt es hinsichtlich der Mieten mit Betriebskosten und damit verbundene Verwaltungsarbeiten. Genau kann das Einsparungspotenzial jedoch nicht beziffert werden.

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