Eine Tierärztin erklärt
Wie Tiere die Silvesterböller wahrnehmen

Die Silvesternacht bereitet vielen Tieren Stress. Sie befinden sich meist den ganzen Tag über in einem Ausnahmezustand. | Foto: Stefan Leitner/Gesäuse
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  • Die Silvesternacht bereitet vielen Tieren Stress. Sie befinden sich meist den ganzen Tag über in einem Ausnahmezustand.
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Wie sich der ständige Lärm am Altjahrestag auf Haustiere und Wildtiere auswirkt.

Kommendes Wochenende steht Silvester und der damit verbundene Raketen- und Böllerlärm erneut vor der Tür, sofern das Abfeuern von Raketen von der Regierung beziehungsweise der Bezirkshauptmannschaft genehmigt wird. Sowohl für Haustiere als auch für freilebende Tiere ist dieser Tag eng mit unvorhersehbaren Stresssituationen verbunden. Die Tiere sind nicht in der Lage, die akustischen und visuellen Reize einzuordnen und befinden sich daher meist den gesamten Tag über in einem Ausnahmezustand.

Tipps gegen den Stress

„Am besten schützt man Haustiere, indem man am Silvestertag den großen Spaziergang in der Früh oder am Vormittag macht. Die Abendstunden sollte man meiden, vor allem wenn bei Hund oder Katze bereits eine Angststörung bekannt ist“, rät Tierärztin Katrin Laubichler, die eine Praxis in Hall bei Admont führt. Außerdem solle ein dunkler Rückzugsort mit geschlossenem Fenster im Haus oder der Wohnung für das Haustier vorbereitet werden. Um dem Tier den Tag möglichst stressfrei zu gestalten, könne man bekannte Geräusche in gewohnter Lautstärke, also beispielsweise Radio oder Fernseher, als Ablenkung vom Lärm anbieten.

Am Silvestertag sollten abends keine ausgedehnten Spaziergänge gemacht werden. | Foto: Stefan Leitner/Gesäuse
  • Am Silvestertag sollten abends keine ausgedehnten Spaziergänge gemacht werden.
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Bereits im Welpenalter könne man seinen Vierbeiner bestmöglich auf Lärmangst vorbereiten, indem diese an sanfte Geräusche gewöhnt werden oder ein Angsttraining mit zertifiziertem Hundetrainer absolvieren. Beachtet werden muss dabei aber, dass Angst als Instinkt gilt und nicht abgestellt werden kann.

Wildtiere und deren Schutzmöglichkeiten

Nicht nur Haustieren oder Nutztieren wird der Tumult am Altjahrestag zum Verhängnis, denn auch freilebende Wildtiere sind den Knallern und Raketen ausgesetzt. „Wildtiere kann man eigentlich nur durch Vermeidung der Knallkörper schützen. Da wird’s aber schwierig, denn laut Verordnung darf im Siedlungsgebiet nicht geschossen werden und weicht man an den Siedlungsrand aus, befindet man sich schnell im Lebensraum von Wildtieren“, meint Tierärztin Laubichler.
Als Alternative zu den Böllern und zum Schutz der Wildtiere könne Pyrotechnik mit Licht-, aber ohne Knall- oder Explosionseffekt, und auch Laserprojektion in Betracht gezogen werden.

Text: Camilla Heigl

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