Zum 30. Todestag
Die Erinnerung an Sewi Hopfer lebt ewig weiter

Am 3. Juni jährt sich der 30. Todestag von Sewi Hopfer. | Foto: KK
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Am Donnerstag, 3. Juni, jährt sich der 30. Todestag der Altausseer Motorsport-Legende Sewi Hopfer.

Wenn ein Altausseeer, der im Salzbergwerk arbeitet und zwischen den Narzissenwiesen daheim ist, plötzlich Rennfahrer werden will, dann ergibt das einigen Gesprächsstoff im Dorf. So oder ähnlich könnte man den Beginn der Karriere von Eusebius „Sewi“ Hopfer als Motorsportler beschreiben.
Sewi Hopfer arbeitete als Knappe und fuhr mit seinen Kumpels zur Arbeit in den Schacht, um dort das „weiße Gold“ für die Salinen abzubauen. Aber seine Leidenschaft war der Automobilrennsport. Und diesen Traum verwirklichte er sich mit viel Selbstvertrauen und der ständigen Mithilfe seiner Kumpels, Freunde und Nachbarn. Wenn ein Formel-II-Rennbolide, der von einer bunten Gruppe aus verschiedensten Berufssparten in einer Scheune auf Renntrimm gebracht wird, plötzlich im Reigen der professionellen Teams vorne mitfährt, hat man sicher nicht alles falsch gemacht.

Wechsel in den Rallyesport

Irgendwann wurde jedoch klar, dass die finanziellen Möglichkeiten trotz guter Sponsoren nicht ausreichen würden, um ganz an die Spitze zu kommen und Hopfer wechselte 1983 von der Rundstrecke in den Rallyesport.
Auf teilweise unbefestigten Straßen und Wegen, bei Wind und Wetter, auch in der Nacht – mit Hilfe der Ansagen eines Co-Piloten – im Renntempo unterwegs zu sein, war eine neue Herausforderung. Und auch diese meisterte der „Narrische aus dem Salzberg“ mit dem unbändigen Willen, seinen Traum zu leben. Bald war der Name "Hopfer" auf den Nennlisten von internationalen Rallyes in Österreich und anderen Ländern ein Begriff für Action und Fahrspaß.

Erfolgreiche Zeit

Sewi Hopfers Fahrstil war nicht immer der direkte Weg zu Bestzeiten, aber für die Fans bedeutete er viel Vergnügen. Das Team von Hopfer Racing bestritt Rallyes in Deutschland, Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Italien ebenso wie die heimische Staatsmeisterschaft. In der Blütezeit der Audi Quattros und Lancia Integrales war es nicht einfach, mit einem PS-starken, aber nur mit Heckantrieb ausgestatteten Ford Sierra Cosworth mitzumischen. Trotzdem gelangen Erfolge wie der Gesamtsieg bei einem Lauf zum Mitropa-Cup in Jugoslawien, einige Siege in der seriennahen Gruppe N sowie Rang drei in der Rallye-Staatsmeisterschaft hinter Franz Wittmann und Raimund Baumschlager.

Bunter Haufen

Als dann Ende 1990 ein Ford Cosworth mit Allradantrieb zur Verfügung stand, war es das Ziel, den Titel für die Rallye-Staatsmeisterschaft nach Altaussee zu holen. Das Jahr 1991 begann mit dem großen Abenteuer Rallye Monte Carlo.
Da rückte ein bunter Haufen von 23 Leuten – vom Polizisten über den Buschauffeur und dem Gemeindeangestellten bis zum Mechaniker aus, um in der großen Rallyewelt mitzumischen. Mit fünf Wohnmobilen und zirka 160 Reifen sah man neben den Werkstatt-Trucks und Servicemannschaften von Carlos Sainz, Didier Auriol, Armin Schwarz oder Miki Biasion ziemlich ärmlich aus.
Am zweiten Tag und nach zwölf Sonderprüfungen war das Team Sewi Hopfer/Otto Schönlechner allerdings von 176 Startern – davon 20 Autos mit Werksunterstützung – am 18. Rang zu finden. Und in der Privatfahrerwertung war man in Führung gegangen. Auf Sonderprüfung 13 wurde dieser Durchmarsch zu einem beachtlichen internationalen Erfolg von einem Brand im Motorraum jäh gestoppt.

Tragischer Unfall

Am 3. Juni 1991 um etwa 5.15 Uhr fuhr ein LKW aus einer Hauszufahrt und blockierte für Sekunden die gesamte Breite der Bundesstraße Richtung Ebensee. Sewi Hopfer war wegen einer Revision auf dem Weg zu seinem Motortuner und hatte keine Chance, die Kollision zu vermeiden. Er verstarb noch am Unfallort. Mitfahrer Peter K. überlebte schwer verletzt und kann nach vielen Eingriffen dank ärztlicher Kunst heute ein nahezu normales Leben führen.

Text: Otto S.

Am 3. Juni jährt sich der 30. Todestag von Sewi Hopfer. | Foto: KK
Foto: Gernot Neumeyer
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