Weltmilchtag
"Milch steht für Heimat, Ernährung und Verantwortung"

- Gewährten Einblicke in die regionale Milchwirtschaft: Herwig Stocker (Kammersekretär), Klemens Hartl (Aufsichtsratvorsitzender-Stellvertreter Landgenossenschaft Ennstal), Markus Gerharter (Vorstandsvorsitzender Landgenossenschaft Ennstal), Peter Kettner (Kammerobmann), Viktoria Brandner (Landesbäuerin) und Andreas Radlingmaier (Aufsichtsratvorsitzender Landgenossenschaft Ennstal)
- Foto: Ennstal Milch
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Anlässlich des bevorstehenden Weltmilchtages am 1. Juni lud die Ennstal Milch KG gemeinsam mit der Landgenossenschaft Ennstal und der Landwirtschaftskammer in Stainach-Pürgg zu einer Pressekonferenz, um über die Bedeutung der Milch für die Region, die tägliche Ernährung und die Wirtschaft zu sprechen.
STAINACH. Kammerobmann Peter Kettner eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Statement: "Ein Tag ohne Milch? Unvorstellbar." Er veranschaulichte, wie tief Milchprodukte im täglichen Leben verankert sind – vom Frühstücksjoghurt über das Butterbrot bis hin zum Milchkaffee. Doch Milch sei mehr als nur ein Getränk: Sie sei ein täglicher Begleiter und ein echtes Kraftpaket, reich an Eiweiß, Kalzium, Jod, Vitamin B und Magnesium.

- Der 1. Juni ist der Weltmilchtag. Aus diesem Grund wurde in Stainach über den Wert der Milch diskutiert.
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Kettner betonte die Rolle der Kühe, die aus Gras wertvolle Lebensmittel erzeugen – aus einem Rohstoff, der für den Menschen selbst nicht nutzbar wäre. Dies trage auch zur Pflege der Kulturlandschaft bei. Die Milchbauern übernähmen 365 Tage im Jahr Verantwortung – ohne Pause.
"Milch ist nicht nur weiß – sie ist bunt"
Trotz der teils schwierigen Rahmenbedingungen zeige sich in der nächsten Generation viel Wille und Begeisterung für die Landwirtschaft. Jeder Liter regional erzeugter Milch sichere Arbeitsplätze – in der Verarbeitung, im Handel und im Tourismus. "Milch ist nicht nur weiß – sie ist bunt: Sie steht für Heimat, Ernährung, Landschaft, Arbeit und Verantwortung."
Auch der Konsum sei beachtlich: Pro Woche verzehrt jede Person in Österreich im Schnitt ein halbes Kilo Käse – Tendenz steigend. Die Vielfalt der Milchprodukte im Kühlregal nehme ständig zu.

- Dass Milchprodukte beliebt sind, ist unumstritten: Österreicherinnen und Österreicher essen im Schnitt 23,9 Kilo Käse pro Jahr. Seit dem Jahr 2006 hat sich der durchschnittliche Konsum von Käse um mehr als fünf Kilo erhöht.
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Markus Gerharter, Vorstandsvorsitzender der Landgenossenschaft Ennstal (LGE), präsentierte aktuelle Produktions- und Exportzahlen: "Im Jahr 2024 belieferte die Ennstal Milch Kundinnen und Kunden in 62 Ländern mit etwa 490 verschiedenen Verkaufsartikeln." Neben 151 Millionen abgefüllten Getränkeeinheiten und 13 Millionen Desserteinheiten wurden rund 4.300 Tonnen Käse produziert. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weniger Lieferanten, mehr Milch
Andreas Radlingmaier, Aufsichtsratvorsitzender der LGE, berichtete von einer eindrucksvollen Entwicklung, aber auch einer kontinuierlichen Veränderung der bäuerlichen Betriebsstrukturen. Zu Beginn seiner Tätigkeit im Aufsichtsrat vor 30 Jahren lieferten rund 1.500 bäuerliche Betriebe jährlich etwa 56 Millionen Kilogramm Milch. Heute sind es nur noch 585 Milchlieferanten, die jedoch gemeinsam 91 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr liefern. Das ist ein Rekordwert, der 2024 als höchste Anlieferungsmenge in der Geschichte der LGE verzeichnet wurde.

- Saftig, grünes, frisches Gras – es schaut nicht nur "gut" aus, sondern wirkt sich auch nachhaltig auf die Qualität der Milch aus.
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Landesbäuerin Viktoria Brandner sprach über die öffentliche Wahrnehmung und das Verbraucherverhalten. Sie unterstrich die Vielseitigkeit von Milchprodukten – von Käse über Joghurt bis zu Spezialitäten – und betonte die Bedeutung des bewussten Konsums: "Jeder Griff ins Regal zu regionalen Produkten ist ein Auftrag für die Landwirte."
Düstere Prognose nicht eingetreten
Kammersekretär Herwig Stocker betonte den enormen biologischen Aufwand, der hinter der Milchproduktion steht: "Für einen Liter Milch müssen rund 500 Liter Blut durch das Euter fließen – das ist eine Hochleistung."
Er erinnerte an das Jahr 1994, als prognostiziert wurde, dass es bald nur noch wenige Molkereien in Österreich geben werde. Umso erfreulicher sei es, dass diese Entwicklung nicht eingetreten ist. Die Milchviehhaltung sei die wirtschaftlichste Landwirtschaftsform in unserer Region.
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