Sicherheit im Straßenverkehr
Abbiege-Assistent im LKW: Mehr Sicherheit für die Kinder
Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn ein Fußgänger im toten Winkel eines Lkw steht.
BEZIRK. Ein 9-Jähriger ist auf dem Weg zur Schule. Ein LKW-Fahrer liefert seine Ladung aus. Er biegt in eine Straße ein, die der Bub im selben Moment auf dem Zebrastreifen quert. Doch der Tote Winkel macht ihn für den LKW-Fahrer unsichtbar. Und kostet ihn sein Leben. Diese Szene hat sich vor Kurzem in Wien abgespielt. Seitdem fordern unter anderem Eltern, Politiker und die Volksanwaltschaft den verpflichtenden Einbau von Abbiege-Assistenten. 1.200 Euro, die Leben retten können.
Eltern sind besorgt
Eltern im Bezirk sind besorgt, denn auch bei uns könne es jederzeit zu solchen Vorfällen kommen. Für Edith Wieder, Obfrau des Elternvereins der Volksschule Melk, ist klar: "Abbiege-Assistenten müssen sein, weil sie die Sicherheit unserer Kinder erhöhen. Allerdings: Auch die Eltern müssen Verantwortung übernehmen."
Bezahlen müssen die Aufrüstung schlussendlich die Spediteure. Jochen Wattaul, Chef des gleichnamigen Transportunternehmens in Pöchlarn, ist dazu prinzipiell bereitet: "Alles, was die Qualität und die Sicherheit steigert, ist wünschenswert. Wir haben bereits alle technischen Neuerungen, die es in den letzten Jahren gab, in unserem neuen Fuhrpark verbaut."
Man soll nichts überstürzen
Sollten Lkw Abbiege-Systeme wirklich gesetzlich verordnet werden, braucht es vor allem eines: Geduld. "Man muss den Firmen genügend Zeit geben, ihre Lastkraftwagen mit dem Abbiege-Assistenten auszustatten", sagt Wattaul.
"Bin ganz klar dafür"
Neben den großen Unternehmen sind auch viele Lkw im Auftrag der Gemeinden unterwegs. Ob Streu- oder Müllwagen, auch sie haben einen gefährlichen toten Winkel. Dem Ybbser Bürgermeister Alois Schroll ist durchaus bewusst, dass auch seine Stadt in die Pflicht genommen werden könnte: "Jede Regelung, die hilft auch nur einen Unfall zu verhindern, finde ich gut." Chefinspektor Herbert Oberklammer vom Bezirkspolizeikommando Melk hat währenddessen eine positive Nachricht zu verkünden: "Von den 322 Verkehrsunfällen mit Verletzten gab es im Bezirk Melk noch keinen einzigen Vorfall, in dem ein Lkw mit einem Fußgänger zusammengestoßen ist." Doch genau dieses "noch" beunruhigt viele Eltern, die meisten fordern weiter eine gesetzliche Regelung. "Ein Abbiege-Assistent erhöht die Sicherheit aller Menschen und verbessert zudem den Arbeitsalltag eines jeden Lkw-Fahrers", ist sich Edith Wieder sicher.
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