Darmkrebs-Vorsorge
Eine Krebsart, die verhindert werden kann

Seit heuer gilt eine neue Empfehlung, eine Koloskopie (Darmspiegelung) bereits ab dem 45. Lebensjahr durchführen zu lassen.  | Foto: Koidl
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  • Seit heuer gilt eine neue Empfehlung, eine Koloskopie (Darmspiegelung) bereits ab dem 45. Lebensjahr durchführen zu lassen.
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Der Monat März steht im Zeichen der Darmkrebs-Vorsorge: Organisationen machen auf die Wichtigkeit dieser Vorsorgeuntersuchung aufmerksam. Denn: Fast alle Darmkrebsfälle lassen sich bei frühzeitiger Erkennung verhindern. In der Steiermark gibt es die höchste Neuerkrankungsrate.

STEIERMARK/MÜRZZUSCHLAG. Jedes Jahr gibt es in Österreich 4.600 Menschen die an Darmkrebs erkranken. Die Hälfte der Menschen stirbt daran. Der Monat März ist ein Aktionsmonat zur Darmkrebs-Vorsorge. Organisationen machen auf die Wichtigkeit von Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs aufmerksam.

Kaum einer anderen Krebsart kann man so leicht vorbeugen wie dem Darmkrebs. Durch Vorsorge und Früherkennung können fast alle Darmkrebsfälle verhindert werden – entweder durch die Früherkennung damit zeitnahe Behandlung von Krebs bzw. durch das Abtragen von Polypen.

Im Österreich-Vergleich erkrankten die Steirerinnen und Steirer am häufigsten an Darmkrebs (55,9 Neuerkrankungen auf 100.000 Personen). Etwa 296 Personen in der Steiermark sind an den Folgen der Krankheit gestorben.

Wo wird die Untersuchung gemacht?

Durchgeführt wird die Untersuchung von Internistinnen und Internisten, Chirurginnen und Chirurgen oder im Krankenhaus – mit oder ohne Überweisung von der Hausärztin, vom Hausarzt. MeinBezirk.at hat beim Facharzt für Innere Medizin Alfred Graf-Althon in Mürzzuschlag nachgefragt, wer besonders von Darmkrebs gefährdet ist, wie oft man eine Vorsorge-Untersuchung machen sollte und wie eine Untersuchung abläuft.

Eine der häufigsten Krebserkrankungen

"Warum fahren Sie mit Ihrem Auto zum Service, warum gehen Sie zur Frauenärztin, zum Frauenarzt?". Zwei Fragen, die der Internist Graf-Althon vielen seiner Patientinnen und Patienten stellt und damit gleich alle Fragen seiner Patientinnen und Patien "warum eine Darmkrebsvorsorge-Untersuchung denn nötig ist" beseitigt.

Vor einer Koloskopie (Darmspiegelung) gibt es ein Aufklärungsgespräch. Fragen werden beantwortet und mögliche Ängste besprochen.  | Foto: Koidl
  • Vor einer Koloskopie (Darmspiegelung) gibt es ein Aufklärungsgespräch. Fragen werden beantwortet und mögliche Ängste besprochen.
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"Bei Männern ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Todesursache, bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung und die zweithäufigste Todesursache", betont der Internist, der im März mit Hinweisen in seiner Ordination seine Patientinnen und Patienten für diese Vorsorgeuntersuchung sensibilisieren möchte.

"Darmkrebs lässt sich verhindern"

"Darmkrebs ist häufig und weit verbreitet, lässt sich aber vermeiden. Darmkrebs kann jeden treffen und tritt gehäuft in der Familie auf", so Graf-Althon. Seit heuer gilt eine neue Empfehlung, eine Koloskopie (Darmspiegelung) bereits ab dem 45. Lebensjahr durchführen zu lassen. Die Vorsorgeuntersuchung ist auch mittels eines FIT-Stuhltests möglich. Dieser stellt verborgenes Blut im Stuhl fest, das von Polypen, aber auch von bösartigen Tumoren im Darm stammen kann.

Foto: Felix Burda Stiftung

Die Koloskopie wird alle zehn Jahre empfohlen, der Stuhlestalle zwei Jahre. "Gibt es Fälle in der Familie, sollte man sich zehn Jahre vor der Erkrakung des Angehörigen aber spätestens ab dem 40 Lebensjahr einer Vorsorge-Koloskopie unterziehen", betont der Facharzt. Besonders gefährdet für Darmkrebs sind Menschen die sich ungesund ernähren, sich wenig bewegen, rauchen, übergewichtig sind und an Diabetes leiden.

So läuft eine Darmspiegelung ab

MeinBezirk.at wollte auch wissen, wie genau eine Koloskopie abläuft. "Zuerst gibt es ein Aufklärungsgespräch, Fragen werden beantwortet und über mögliche Ängste gesprochen. Die Darmentleerung wird zu Hause mittels eines Medikaments durchgeführt, mit einer genauen schriftlichen Anleitung", erklärt Graf-Althon. Eine so genannte "sanfte Koloskopie" ist möglich. "Damit ist man in einem Dämmerschlaf und bekommt von der Untersuchung selbst nichts mit", so Graf-Althon weiter. Anschließend erfolgt ein Abschlussgespräch über das Ergebnis.

Foto: Felix Burda Stiftung

Die Felix Burda Stiftung engagiert sich seit 2001 für die Kommunikation der Darmkrebs-Vorsorge und -Früherkennung – hier gehts zur Homepage!

Hier gehts zur Österreichischen Krebshilfe!

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